Die Verschollenen
auf drei Meter an den Tisch heranrutschte, und betrachtete den kleinen Zylinder mit offensichtlicher Neugier. Aber keiner seiner Feinde bewegte sich auf eine Weise, auf die zu reagieren man ihm beigebracht hatte, und seine Trainer hatten offensichtlich keine solche Situation vorgesehen. Das Wolvkil beobachtete das Komlink einen Augenblick länger, während dieses weiterrollte und rutschte, dann verlor das Tier das Interesse und wandte die Aufmerksamkeit wieder den Geschöpfen hinter der Barriere zu. Wieder hielt Jinzler den Atem an.
Und dann, beinahe lächerlich einfach, lag das Kom vor dem Stuhl. Evlyn griff vorsichtig nach draußen und holte das Gerät durch eine der Lücken im Metallgitter. Einen Augenblick später zuckte sie keuchend zurück, als ein zähnefletschender Wolvkil die Schnauze gegen den Stuhl rammte und ihn beinahe aus der Position gerissen hätte.
»Gib es mir«, sagte Jinzler und riss dem verblüfften Mädchen das Kom aus der Hand. Ein einzelnes Kom, das über den Boden rollte, befand sich nicht auf der Gefahrenliste der Wolvkils, aber etwas, was ein Feind in der Hand hielt, war offensichtlich etwas anderes. »Hier«, fügte er hinzu und warf es Uliar zu, dann schwang er die Beine herum und drückte die Füße gegen den Stuhl. Das Wolvkil warf sich erneut dagegen, aber Jinzler war rechtzeitig bereit, und die Barriere hielt. »Schalten Sie die Störung ab.«
Uliars Antwort, wenn er denn etwas sagte, wurde von zuschnappenden Kiefern und einer Klauenpfote übertönt, die plötzlich nach dem Stuhl direkt über Jinzlers Kopf schlug. »Haltet die Stühle fest«, rief Formbi, setzte sich unter merklicher Anstrengung auf und hielt mit einer Hand den nächsten Stuhl fest. Gerade noch rechtzeitig – das dritte Wolvkil sprang auf die Stühle über ihnen und heulte wild, während es nach ihnen schnappte und versuchte, die Schnauze durch das Gitter zu stecken, um einen Weg hindurch zu finden. Eines seiner Hinterbeine rutschte zwischen ihnen nach unten, und das Tier heulte noch wilder, als es versuchte, sich zu befreien. Die Pfote mit den langen Krallen zuckte in dem engen Raum, und Feesa keuchte, als sie sie an der Schulter erwischte und eine Blutlinie in das helle Gelb ihrer Tunika floss.
»Der Störsender ist abgeschaltet«, rief Uliar über den Lärm hinweg.
Jinzler hielt eine der Stuhllehnen weiter grimmig mit einer Hand und schaltete sein Kom mit der anderen ein, auf dem allgemeinen Kanal. »Luke – Mara – Commander Fel!«, rief er. Sie durften nicht tot sein. Sie durften es einfach nicht! »Hilfe!«
Unter ihr zog Luke ein letztes Mal an den Kabeln, was Mara auf Augenhöhe mit dem unteren Rand des Turbolift-Bodens brachte. »Wie war das?«, rief er.
»Gut«, rief Mara zurück und fuhr mit den Fingerspitzen über das korrodierte Metall an der Seite der Tür. Tatsächlich wäre es ein wenig besser für sie gewesen, wenn er sich noch höher gezogen hätte. Aber er hatte einen langen Aufstieg hinter sich, und selbst bei aller Kraft, die er aus der Macht bezog, hatten Lukes Schultern unter ihren Beinen in den letzten fünf Minuten vor Muskelermüdung gezittert. Sie wollte sich lieber selbst ein wenig mehr anstrengen und ihm Gelegenheit geben, seine Kraft für das zu bewahren, was vor ihnen liegen mochte.
Denn wenn sie den lautlosen Schrei, den sie vor einer Minute gespürt hatten, richtig gedeutet hatten, gab es dort oben ernsten Ärger.
Ah – da war es. »Ich hab’s«, verkündete sie, packte die manuelle Verriegelung mit den Fingerspitzen und zog vorsichtig. Es klickte, als der Riegel sich löste; Mara ließ sich von der Macht helfen und stemmte die Tür auf.
Aber statt des freundlichen oder zumindest angemessenen Lichts eines Standardturbolifts gab es dort draußen nur beinahe vollkommene Dunkelheit.
»Wieso ist es so dunkel?«, fragte Luke.
»Es liegt wahrscheinlich daran, dass es kein Licht gibt«, sagte Mara, sah sich um, packte den Rand der Öffnung und zog sich hoch und hindurch. Seltsamerweise schien sogar die Notfallbeleuchtung, die es hier geben sollte, ausgefallen zu sein. »Wir haben uns vielleicht geirrt und das ist nicht der Hauptwohnbereich. Warte eine Sekunde«, fügte sie hinzu und spähte in den Flur. »Weiter achtern scheint es heller zu sein. Vielleicht sind sie alle dort.«
»Oder vielleicht auch nicht«, erklang eine Stimme rechts von ihr aus dem Dunkeln. »Bleiben Sie, wo Sie sind.«
Mara wandte sich dem Geräusch zu …
Und zuckte zusammen, als der Strahl eines
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