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Die Verschollenen

Die Verschollenen

Titel: Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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wieder und kippen es herunter, ohne sich einen Augenblick zu fragen, ob ich vielleicht etwas reingetan habe.«
    Huxley schürzte die Lippen, und durch die Macht spürte Mara eine Spur seines Unbehagens. Er hatte sich wegen des Getränks keine Gedanken gemacht, weil sie während seiner Abwesenheit unter strenger Überwachung gestanden hatte. Aber das durfte er sie natürlich nicht wissen lassen. »Also gut«, sagte er und knallte den Becher wieder auf den Tisch. »Keine Spielchen mehr. Warum sind Sie hier?«
    Mara wusste, dass es bei einem Mann wie Huxley keinen Sinn hatte, etwas zu beschönigen. »Ich bin im Auftrag von Talon Karrde hier«, sagte sie. »Er hat mich gebeten, Ihnen für Ihre Hilfe und die Ihrer Organisation in den letzten zehn Jahren zu danken und Sie zu informieren, dass Ihre Dienste nicht mehr benötigt werden.«
    Huxley zuckte nicht einmal mit der Wimper. Offensichtlich hatte er schon angenommen, dass so etwas geschehen würde. »Von wann an?«, fragte er.
    »Von jetzt an«, sagte Mara. »Danke für das Getränk. Ich muss mich wieder auf den Weg machen.«
    »Nicht so schnell«, sagte Huxley und hob die Hand.
    Mara erstarrte halb im Aufstehen. Drei Männer hinter Huxley, die sich bisher an der Theke scheinbar um ihre eigenen Angelegenheiten gekümmert hatten, hatten plötzlich Blaster in der Hand. Blaster, die – wenig überraschend – auf Mara gerichtet waren. »Setzen Sie sich«, befahl er.
    Vorsichtig setzte sich Mara wieder hin. »Gibt es noch etwas?«, fragte sie freundlich.
    Huxley gestikulierte erneut, diesmal nachdrücklicher, und die laute Musik verstummte, ebenso wie alle Gespräche. »Das ist es also?«, fragte er. Er sprach leise, aber in der plötzlichen Stille schien selbst das von den Wänden widerzuhallen. »Karrde lässt uns fallen. Einfach so?«
    »Ich nehme an, Sie lesen die Nachrichten«, sagte Mara immer noch betont ruhig. Rings um sich her spürte sie einheitliche Feindseligkeit. Huxley hatte die Tische offenbar mit Freunden und Geschäftspartnern besetzt. »Karrde zieht sich aus der Schmuggelbranche zurück. Damit hat er schon vor drei Jahren begonnen. Er benötigt Ihre Dienste nicht mehr.«
    » Er vielleicht nicht«, schnaubte Huxley »Aber was ist mit dem, was wir brauchen?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Mara. »Was brauchen Sie denn?«
    »Vielleicht erinnern Sie sich nicht mehr daran, wie es am Äußeren Rand zugeht, Jade«, sagte Huxley und beugte sich über den Tisch auf sie zu. »Hier draußen teilt man die Dinge nicht so auf. Man arbeitet für eine einzige Gruppe, oder man arbeitet überhaupt nicht. Wir haben unsere Himmelsbrücken schon vor Jahren hinter uns abgebrochen, als wir anfingen, für Karrde zu arbeiten. Was sollen wir machen, wenn er sich zurückzieht?«
    »Andere Arrangements treffen, denke ich mal«, sagte Mara. »Sie müssen doch gewusst haben, was passieren wird. Karrde hat kein Geheimnis daraus gemacht, in welche Richtung sich die Dinge entwickeln.«
    »Pah«, sagte Huxley verächtlich. »Als ob irgendwer wirklich geglaubt hätte, dass er ehrlich wird.« Er richtete sich auf. »Sie wollen wissen, was wir brauchen? Also gut. Wir brauchen etwas, das uns über die Runden bringt, bis wir mit einem anderen Auftraggeber ins Geschäft kommen können.«
    Das war es also: Er verlangte schlicht und ergreifend Geld. Subtil konnte man das wirklich nicht nennen. »Wie viel?«, fragte sie.
    »Fünfhunderttausend.« Seine Lippe zuckte leicht. »In Barcredits.«
    Mara zuckte nicht mit der Wimper. Sie war auf so etwas vorbereitet gewesen, aber diese Summe war vollkommen absurd. »Und wo genau soll ich diese kleine Finanzspritze hernehmen?«, fragte sie. »Ich habe nicht so viel Kleingeld dabei.«
    »Keine Spielchen«, knurrte Huxley. »Sie wissen ebenso gut wie ich, dass Karrde für diesen Sektor eine Verrechnungsstelle auf Gonmore hat. Die verfügt über alle Credits, die wir brauchen.«
    Er griff in die Tasche und holte einen Blaster heraus. »Sie werden sich mit ihnen in Verbindung setzen und ihnen sagen, dass sie das Geld herbringen sollen«, sagte er und richtete die Waffe auf ihr Gesicht. »Eine halbe Million. Sofort.«
    »Tatsächlich.« Mara drehte den Kopf lässig, um sich umzusehen, wobei sie sorgfältig darauf achtete, die Hände auf dem Tisch zu lassen. Die meisten Gäste der Cantina, die keine Schmuggler waren, hatten sich bereits stillschweigend abgesetzt oder in den hinteren Teil der Kneipe verzogen, um sich so gut wie möglich aus der Schusslinie zu

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