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Die Verschwender vom Mars

Die Verschwender vom Mars

Titel: Die Verschwender vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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bin gerade rein, du Schmutzfresser von einem Bauern.«
    Die nach hinten gerichteten Seitendüsen des Schiffes arbeiteten stärker als zuvor, und Rioz machte einen Satz, um aus dem Weg zu sein.
    Das Schiff schrammte aus der Grube heraus und schoß dann fast einen Kilometer in den Raum hinein, bevor es mit den Vorderdüsen zum Stoppen gebracht werden konnte.
    Swenson sagte nervös: »Wir bringen ein halbes Dutzend Platten zum Krachen, wenn wir das noch mal so machen. Bring das in Ordnung, ja?«
    »Ich mach's schon richtig. Nur keine Bange. Du mußt nur richtig reinkommen.«
    Rioz sprang in die Höhe und ließ sich dreihundert Meter steigen, um sich einen Überblick über die ganze Grube zu verschaffen. Die Schürfspuren des Schiffs waren deutlich zu sehen. Sie lagen alle an einer Stelle in halber Tiefe der Grube. Das würde er schon hinkriegen.
    Der Hitzestrahler brachte die Unebenheiten zum Schmelzen.
    Eine halbe Stunde später schlüpfte das Schiff sauber in seine Grube, und Swenson stieg in seinem Raumanzug aus und gesellte sich zu Rioz.
    Swenson sagte: »Wenn du einsteigen möchtest, um aus deinem Raumanzug rauszukommen, dann kümmere ich mich um das Einfrieren.«
    »Schon in Ordnung«, sagte Rioz. »Ich bleib genauso gern hier sitzen und schau mir den Saturn an.«
    Er ließ sich am Rand der Grube nieder. Der Zwischenraum zum Schiff war hier zwei Meter. An manchen Stellen des Kreises war es nur ein halber Meter, und manchmal nur eine Sache von Zentimetern. Bei Handarbeit konnte man kein besseres Ergebnis erwarten. Zur endgültigen Einpassung würde man Eis sorgsam verdampfen und es zwischen Rand und Schiff festfrieren lassen.
    Man konnte sehen, wie sich der Saturn am Himmel bewegte, wie seine riesige Masse langsam unter den Horizont verschwand.
    Rioz sagte: »Wie viele Schiffe müssen noch eingefahren werden?«
    Swenson sagte: »Das letzte, was ich hörte, waren elf. Wir sind jetzt drin, das heißt also, nur noch zehn. Sieben von denen, die an Ort und Stelle sind, sind schon eingeeist. Zwei oder drei sind zerlegt worden.«
    »Wir kommen gut voran.«
    »Es ist noch eine Menge zu tun. Vergiß nicht die Hauptdüsen am anderen Ende. Und die Kabel und Stromverbindungen. Manchmal frage ich mich, ob wir's wohl schaffen werden. Auf der Herreise hab ich mir keine großen Sorgen gemacht, aber gerade saß ich an den Knöpfen und sagte mir: ›Wir schaffen es nicht. Wir sitzen hier draußen fest und verhungern.‹ Ich komme mir vor ...«
    Er führte nicht aus, wie er sich vorkam. Er saß einfach nur da.
    Rioz sagte: »Verdammt, du denkst zuviel nach.«
    »Bei dir ist das anders«, sagte Swenson. »Ich denk dauernd an Peter – und an Dora.«
    »Wozu? Sie hat doch gesagt, du kannst gehen. Der Kommissar hat ihr eine Rede gehalten über Patriotismus und daß du ein Held sein würdest, ein gemachter Mann, wenn du zurückkommst, und sie hat gesagt, du kannst gehen. Du hast dich nicht so weggeschlichen wie Adams.«
    »Mit Adams ist das etwas anderes. Seine Frau hätte man schon bei der Geburt wegwerfen sollen. Manche Frauen können einem Mann das Leben wirklich zur Hölle machen. Sie wollte nicht, daß er fährt – aber jetzt ist es ihr wahrscheinlich lieber, er kommt nicht zurück, wenn sie nur das Geld kriegt, das ihm vertraglich zusteht.«
    »Was macht dir dann Sorgen? Dora will doch, daß du zurückkommst?«
    Swenson seufzte: »Ich hab sie nie richtig behandelt.«
    »Du hast ihr doch das ganze Geld gegeben. Ich würde das bei keiner Frau tun. Nur soviel Geld, wieviel sie wert ist, und keinen Cent mehr.«
    »Das Geld ist es nicht. Ich mach mir nur Gedanken. Eine Frau ist nicht gern allein. Ein Kind braucht seinen Vater. Was tu ich eigentlich hier draußen?«
    »Du bist dabei, die Heimreise vorzubereiten.«
    »Ach, du verstehst mich nicht.«
     
8.
     
    Ted Long streifte über die hügelige Oberfläche des Ringteilstücks, und seine Stimmung war so eisig wie der Boden, auf den er seine Füße setzte. Unten auf dem Mars hatte alles völlig logisch ausgesehen, aber das war eben auf dem Mars gewesen. Er hatte sich alles in seinem Kopf sorgsam und Schritt für Schritt zurechtgelegt. Er konnte sich noch genau erinnern, wie es gelaufen war.
    Man brauchte keine Tonne Wasser, um eine Tonne des Schiffes zu bewegen. Da stand nicht Masse gegen Masse, sondern es kam auf die Verhältnisse von Massen, Zeit und Geschwindigkeit an. Mit anderen Worten kam es nicht darauf an, ob man eine Tonne Wasser mit einem Kilometer pro Sekunde ausstieß, oder

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