Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Verschwender vom Mars

Die Verschwender vom Mars

Titel: Die Verschwender vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
man sich nicht leisten konnte. Dann mußten die Gräben neu gezogen werden, die Kabel verlegt und in der neuen Lage eingeeist werden.
    Die Männer mühten sich verdrossen mit der langweiligen Arbeit ab.
    Und dann hörten sie:
    »Alle Mann an die Düsen!«
    Man konnte nicht sagen, daß die Müllmänner Menschen waren, denen Disziplin leichtfiel. Eine schimpfende, murrende Gruppe machte sich daran, die Düsen der Schiffe abzubauen, die noch unversehrt waren. Sie trugen, sie zum anderen Ende des Planetoiden, rammten sie in die richtige Lage und verlegten Leitungen auf der Oberfläche.
    Es vergingen fast vierundzwanzig Stunden, bevor einer von ihnen zum Himmel hinaufsah und sagte: »Heiliges Kanonenrohr!«, dem dann etwas im Druck nicht Wiederzugebendes folgte.
    Sein Nachbar sah auf und sagte: »Verdammt noch mal!«
    Kaum hatten sie es gesehen, hatten es auch schon alle bemerkt. Es war die überraschendste Sache im ganzen Universum.
    »Schaut euch den Schatten an!«
    Wie eine aufgebrochene Wunde erstreckte er sich über den Himmel. Die Männer schauten sich ihn an, sahen, daß er doppelt so groß geworden war, und fragten sich, wieso ihnen das nicht schon eher aufgefallen war.
    Die Arbeit wurde tatsächlich eingestellt. Sie bestürmten Ted Long.
    Er sagte: »Wir können nicht fort. Unser Treibstoff reicht nicht aus, um zum Mars zurückzukommen, und wir haben nicht das Gerät, um einen anderen Planetoiden einzufangen. Wir müssen also bleiben. Der Schatten schleicht sich jetzt an uns ran, weil uns unsere Druckwellen aus der Bahn geworfen haben. Wir müssen das ändern, indem wir unsere Düsen weiterlaufen lassen. Da wir auf das vordere Ende nicht weiter Druck ausüben können, ohne das Schiff zu gefährden, das wir bauen, müssen wir es auf andere Art versuchen.«
    Sie arbeiteten mit ungestümer Kraft an den Düsen weiter, die jede halbe Stunde neuen Auftrieb erhielt, wenn sich der Schatten größer und bedrohlicher als zuvor über den Horizont schob.
    Long konnte nicht sicher sein, ob es klappen würde. Selbst wenn die Düsen auf die Fernbedienung ansprechen würden, wenn der Wassernachschub ausreichte, der aus einem Speicher stammte, der direkt in den Eiskörper des Planetoiden hineinreichte und in den Hitzestrahler eingebaut waren, die die Antriebsflüssigkeit gleich in die Schubdüsen hineindampften, so gab es doch keine Gewißheit darüber, ob der Körper des Planetoiden ohne das Netz magnetischer Kabel unter den riesigen Spannungen zusammenhalten würde.
    »Fertig!« tönte es aus Longs Empfänger.
    Long rief: »Fertig!« und drückte auf den Knopf.
    Das Beben um ihn herum wurde stärker. Der Kreis von Sternen auf dem Bildschirm zitterte.
    Im hinteren Blickfeld zeigte sich ein glitzernder Gischt sich rasch bewegender Eiskristalle.
    »Es läuft!« ertönte ein Ruf.
    Und es lief weiter. Long wagte nicht, aufzuhören. Sechs Stunden lang lief es, zischte, brodelte, dampfte es in den Raum hinaus. Der Körper des Planetoiden wurde in Dampf umgewandelt und wirbelte davon.
    Der Schatten kam näher, bis die Männer nichts anderes taten, als den Berg am Himmel anzustarren, der eindrucksvoller als selbst Saturn war. Jede Senke, jedes Tal war als deutliche Narbe auf seinem Antlitz zu sehen. Aber als er die Bahn des Planetoiden kreuzte, lief er fast einen Kilometer hinter ihm vorbei.
    Der Dampfstrahl brach ab.
    Long beugte sich in seinem Sitz nach vorn und bedeckte die Augen. Er hatte seit zwei Tagen nichts gegessen. Jetzt konnte er jedoch etwas essen. Kein anderer Planetoid war nahe genug, sie zu stören.
    Draußen auf der Oberfläche des Planetoiden erklärte Swenson: »Die ganze Zeit, in der ich diesen verdammten Klotz runterkommen sah, sagte ich zu mir selber: ›Es kann nicht passieren. Wir können nicht zulassen, daß es passiert.‹«
    »Zum Teufel«, sagte Rioz, »wir waren alle nervös. Hast du Jim Davis gesehen? Er war ganz grün. Ich war selbst ein bißchen fahrig.«
    »Das war's nicht. Weißt du, es war nicht bloß das – Sterben. Ich dachte daran – ich weiß, es ist komisch, aber ich kann's nicht ändern – ich dachte daran, daß Dora mich wissen ließ, sie würde es mir nie und nimmer vorwerfen, wenn ich umkommen würde. Ist das in so einem Augenblick nicht eine ziemlich miese Einstellung?«
    »Hör mal«, sagte Rioz, »du hast heiraten wollen und hast es auch getan. Was willst du mit deinen Schwierigkeiten bei mir?«
     
10.
     
    Die Flotte war zu einer einzigen Einheit verbunden und kehrte in einem riesigen

Weitere Kostenlose Bücher