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Die Verschwender vom Mars

Die Verschwender vom Mars

Titel: Die Verschwender vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Ted?«
    »Sobald wir fertig sind. Nicht gerade eine Antwort, was?«
    Swenson sagte niedergeschlagen: »Ich glaube nicht, daß es eine andere Antwort gibt.«
    Long blickte auf und starrte den unregelmäßigen, hellen Fleck am Himmel an.
    Rioz folgte seinem Blick. »Was ist los?«
    Einen Augenblick lang gab Long keine Antwort. Der Himmel war sonst schwarz, die Ringstücke hoben sich als oranger Staub von ihm ab. Der Saturn war zu mehr als drei Vierteln unter dem Horizont, und die Ringe mit ihm. Einen Kilometer entfernt fuhr ein Schiff über den Eisrand des Planetoiden hinaus in den Himmel hinauf, wurde vom Saturnlicht orange angestrahlt und senkte sich wieder.
    Der Boden bebte schwach.
    Rioz sagte: »Machst du dir irgendwelche Sorgen wegen dem Schatten?«
    Sie hatten ihm den Namen gegeben. Es war das nächste Teilstück der Ringe, und ziemlich nah, wenn man bedachte, daß man am äußeren Rand der Ringe war, wo die Teilchen sehr dünn verteilt waren. Es war vielleicht dreißig Kilometer entfernt. Ein zerklüfteter Berg, dessen Umrisse gut zu erkennen waren.
    »Was hältst du von ihm?« fragte Long.
    Rioz zuckte mit den Schultern. »Ich kann nichts Verkehrtes an ihm entdecken.«
    »Kommt dir's nicht so vor, als ob er größer wird?«
    »Warum sollte er größer werden?«
    »Na und, wird er das nicht?« versteifte sich Long.
    Rioz und Swenson starrten ihn nachdenklich an.
    »Er sieht größer aus«, sagte Swenson.
    »Du redest uns da nur etwas ein«, meinte Rioz. »Wenn er größer werden würde, müßte er ja näher kommen.«
    »Und warum soll das unmöglich sein?«
    »Diese Dinger sind auf festen Umlaufbahnen.«
    »Das waren sie, als wir herkamen«, sagte Long. »Da, hast du das gespürt?«
    Der Boden hatte wieder gebebt.
    Long sagte: »Seit einer Woche bohren wir uns jetzt in dieses Ding hinein. Vorher sind fünfundzwanzig Schiffe darauf gelandet. Dann haben wir Teile davon abgeschmolzen, und unsere Schiffe bohren sich hinein und schießen wieder heraus – alles noch dazu an einem Ende. In einer Woche haben wir vielleicht seine Umlaufbahn ein kleines bißchen geändert. Die beiden Teilstücke, dieses hier und der Schatten, laufen vielleicht aufeinander zu.«
    »Es ist soviel Platz, da wird er schon an uns vorbeikommen.«
    Rioz sah den Schatten nachdenklich an. »Übrigens, wenn wir nicht mal genau sagen können, ob er größer wird, wie schnell kann er sich dann bewegen. Im Verhältnis zu uns, meine ich.«
    »Er braucht sich gar nicht schnell zu bewegen. Sein Bewegungsmoment ist so groß wie unseres, und ganz gleich, wie sacht er mit uns zusammenstößt, wir werden aus unserer Bahn gedrängt, vielleicht zum Saturn hin, wo wir gar nicht hinwollen. Und Tatsache ist, daß das Eis eine sehr geringe Zugfestigkeit hat, und beide Planetoiden können in winzige Stückchen zerbrechen.«
    Swenson kam auf die Beine. »Verdammt noch mal, wenn ich sagen kann, wie sich eine Stufe bewegt, die tausend Kilometer weit weg ist, dann kann ich auch sagen, was ein Berg macht, der dreißig Kilometer entfernt ist.« Er ging zum Schiff hin.
    Long hielt ihn nicht auf.
    Rioz sagte: »Wie nervös der Kerl ist.«
    Ihr Nachbarplanetoid stieg zur Himmelsmitte, zog über ihre Köpfe hinweg und sank. Zwanzig Minuten später flammte der Horizont, der dem Teil gegenüberlag, hinter dem der Saturn verschwunden war, in orangem Licht auf, als der massige Großplanet wieder aufstieg.
    Rioz rief in sein Funkgerät: »He, Dick, bist du da drin gestorben?«
    »Ich prüfe nach«, kam gedämpft die Antwort.
    »Bewegt er sich?« fragte Long.
    »Ja.«
    »Auf uns zu?«
    Einen Augenblick war Stille. Swensons Stimme klang kläglich. »Direkt auf uns zu, Ted. Die Bahnen schneiden sich in drei Tagen.«
    »Du spinnst!« schrie Rioz.
    »Ich hab's viermal überprüft«, sagte Swenson.
    Long dachte mit leerem Kopf: Was machen wir jetzt?
     
9.
     
    Einige der Männer hatten Schwierigkeiten mit den Kabeln. Die mußten genau ausgelegt werden. Ihre Anordnung mußte fast vollkommen sein, damit das Magnetfeld seine größte Stärke haben würde. Im Raum oder selbst in der Luft wäre es gleich gewesen. Die Kabel hätten sich automatisch ausgerichtet, sobald Saft in ihnen fließen würde.
    Hier sah es anders aus. Man mußte auf der Oberfläche des Planetoiden Gräben ziehen, in die man die Kabel legte. Wenn sie nur ein paar Bogenminuten von der berechneten Richtung abwichen, würde der ganze Planetoid ein Drehmoment bekommen, das zu einem Verlust an Energie führen würde, den

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