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Die Verschwender vom Mars

Die Verschwender vom Mars

Titel: Die Verschwender vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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bewegte und an den Körper des benachbarten Weibchens gehalten wurde.
    Rois Geist war so beschäftigt, daß er offen und ungeschützt dalag. Mit voller Stärke drangen die Gefühle des Weibchens auf ihn ein.
    Roi zuckte zusammen. Bei dem Versuch, die ablenkenden tierischen Leidenschaften loszuwerden, ging er auf die Gehirnzellen seines Wirts los, durch die diese rohen Gefühle eindrangen.
    Er war dabei zu rasch, zu kräftig vorgegangen. Der Geist seines Wirtes war von durchdringendem Schmerz angefüllt, und sofort reagierte jeder Geist, den er erreichen konnte, auf die Luftschwingungen, zu denen das geführt hatte.
    Voller Verdruß versuchte er den Schmerz zu ersticken, was ihn jedoch nur noch größer werden ließ.
    Durch den klebrigen geistigen Dunst des Schmerzes hindurch, den sein Wirt empfand, durchforschte er den Geist des Techs und bemühte sich, die Konzentration auf diesen Kontakt nicht schwächer werden zu lassen.
    Sein Geist wurde frostig. Die beste Gelegenheit lag kurz vor ihm! Ihm blieben vielleicht noch zwanzig Minuten. Es würde später noch andere Gelegenheiten geben, aber sie waren nicht so günstig. Er wagte es nicht, die Handlungen eines anderen Wesens zu beeinflussen, solange der Geist seines Wirtes in einer derartigen Unordnung war.
    Er zog sich zurück, kapselte seinen Geist ab, hielt nur schwache Verbindung mit den Rückenmarkzellen seines Wirtes aufrecht und wartete ab.
    Die Minuten verstrichen, und Schritt für Schritt nahm er wieder stärkere Verbindung auf.
    Ihm blieben noch fünf Minuten. Er traf seine Wahl.
     
7.
     
    Die Stewardeß sagte: »Ich glaube, er fühlt sich wieder ein bißchen besser, der arme Kleine.«
    »Er hat sich noch nie so aufgeführt«, beteuerte Laura unter Tränen. »Noch nie.«
    »Vielleicht hat er einfach eine Kolik gehabt«, sagte die Stewardeß.
    »Vielleicht ist er zu fest eingepackt«, meinte Mrs. Ellis.
    »Kann sein«, sagte die Stewardeß.
    Sie schlug die Decke zurück und schob das Hemdchen hoch, wobei ein rosiger, runder Bauch zum Vorschein kam, der sich heftig hob und senkte. Walter weinte immer noch.
    Die Stewardeß sagte: »Soll ich Ihnen das Trockenlegen abnehmen? Er ist ganz naß.«
    »Wenn Sie das bitte machen würden.«
    Die meisten der in der Nähe sitzenden Passagiere waren auf ihre Plätze zurückgekehrt. Die weiter weg sitzenden hörten auf, ihre Hälse zu recken.
    Mr. Ellis blieb mit seiner Frau im Gang stehen. Er sagte: »Ach, schauen Sie mal.«
    Laura und die Stewardeß waren zu beschäftigt, um auf ihn zu achten, und Mrs. Ellis beachtete ihn aus schierer Gewohnheit nicht.
    Das war Mr. Ellis gewöhnt. Seine Bemerkung war sowieso rein rhetorisch gewesen. Er beugte sich nieder und zog an der Schachtel unter dem Sitz.
    Mrs. Ellis blickte unwillig hinunter. Sie sagte: »Meine Güte, George, zerr doch nicht am Gepäck von anderen Leuten herum. Setz dich hin. Du bist im Weg.«
    Mr. Ellis richtete sich verwirrt auf.
    Laura hatte gerötete und verweinte Augen und sagte: »Mir gehört sie nicht. Ich hab nicht mal gewußt, daß sie unter dem Sitz ist.«
    Die Stewardeß blickte von dem wimmernden Baby auf und sagte: »Was denn?«
    Mr. Ellis zuckte mit den Schultern: »Eine Schachtel.«
    Seine Frau sagte: »Und, was hast du denn damit zu schaffen?«
    Mr. Ellis suchte nach einer vernünftigen Erklärung. Was hatte er denn mit der Schachtel zu schaffen? Er murmelte: »Ich war nur neugierig.«
    Die Stewardeß sagte: »Na also! Der kleine Junge ist wieder ganz sauber und trocken. Wetten, daß er in zwei Minuten wieder glücklich und zufrieden ist? Mhmm, das wirst du doch sein, du kleiner Spatz.«
    Aber der kleine Spatz schluchzte noch immer. Als ihm wieder eine Flasche vor die Nase gehalten wurde, drehte er schnell den Kopf weg.
    Die Stewardeß sagte: »Geben Sie her, ich mache sie noch einmal warm.«
    Sie nahm sie und ging den Gang hinunter.
    Mr. Ellis traf eine Entscheidung. Mit festem Griff nahm er die Schachtel auf und stellte sie auf die Armlehne seines Sitzes. Die gerunzelte Stirn seiner Frau übersah er.
    Er sagte: »Ich mache schon nichts kaputt. Ich schau sie mir nur an. Woraus besteht die überhaupt?«
    Er klopfte sie mit seinen Fingerknöcheln ab. Offensichtlich zeigte keiner der übrigen Passagiere Interesse. Niemand beachtete Mr. Ellis oder die Schachtel. Es war so, als hätte irgend etwas diese Art von Interesse völlig ausgeschaltet. Selbst Mrs. Ellis, die sich mit Laura unterhielt, hatte ihm den Rücken zugewendet.
    Mr. Ellis kippte die

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