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Die Verschwender vom Mars

Die Verschwender vom Mars

Titel: Die Verschwender vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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beschreiben, die gefährlich sind, wir wissen jedoch nicht, worum es sich handelt. Wir wissen nicht, wie wir uns vor ihnen vorsehen können. Über den Geist deines Wirts wird es dir vielleicht möglich sein, herauszubekommen, was angebracht ist und welche Schritte unternommen werden müssen.«
    »Wieviel Zeit wird mir zur Verfügung stehen?«
    »Die Resonanzanlage kann nicht länger als zwölf Stunden ununterbrochen in Betrieb sein. Mir wäre es lieb, wenn du deine Aufgabe in zwei Stunden erledigen könntest. Du wirst automatisch hierher zurückkehren, wenn die Station in Gang gesetzt ist. Bist du soweit?«
    »Ich bin soweit«, sagte Roi.
    Gan führte ihn zu dem Gehäuse aus Milchglas. Roi nahm auf seinem Sitz Platz und legte seine Glieder in die passenden Vertiefungen. Seine Tasthaare tauchte er in Quecksilber, damit ein guter Kontakt gewährleistet war.
    Roi sagte: »Was dann, wenn ich mich in einem Körper wiederfinde, der eben stirbt?«
    »Das Gedankenfeld ist verformt, wenn ein Wesen kurz vor dem Tod steht. Ein gewöhnliches Gedankenfeld wie deins würde nicht in Resonanz sein.«
    Roi sagte: »Und wenn es eben kurz vor einem Tod durch einen Unglücksfall steht?«
    Gan sagte: »Wir haben auch daran gedacht. Dagegen können wir keine Vorkehrungen treffen, aber die Wahrscheinlichkeit, daß der Tod so rasch eintritt, daß du keine Gelegenheit mehr hast, die Station geistig in Gang zu setzen, wird auf weniger als eins zu zwanzig Billionen geschätzt, es sei denn, die rätselhaften Gefahren der Oberfläche sind tödlicher, als wir sie uns denken. Du hast noch eine Minute.«
    Aus irgendeinem merkwürdigen Grund beschäftigte sich der letzte Gedanke Rois vor der Übertragung mit Wenda.
     
5.
     
    Laura wachte mit einem plötzlichen Ruck auf. Was war los? Sie hatte ein Gefühl, als hätte man sie mit einer Nadel durchbohrt.
    Die Nachmittagssonne schien ihr ins Gesicht, und bei ihrem Gleißen mußte sie zwinkern. Sie zog den Sonnenschutz herunter und beugte sich gleichzeitig vor, um nach Walter zu sehen.
    Sie war ein wenig überrascht, seine Augen offen zu finden. Um diese Zeit war er sonst nicht wach. Sie schaute auf ihre Armbanduhr. Nein, wirklich nicht. Und bis zum nächsten Füttern war es noch eine gute Stunde. Sie folgte dem System, bei Bedarf zu füttern, das heißt, sie hielt sich daran, »wenn du brüllst, dann kriegst du was«, doch für gewöhnlich hielt sich Walter ganz gewissenhaft an die Uhrzeit.
    Sie sah ihn mit gekräuselter Nase an. »Hast du Hunger, Häschen?«
    Walter reagierte überhaupt nicht, und Laura war enttäuscht. Sie hätte es gern gesehen, wenn er gelächelt hätte. Eigentlich wollte sie, er würde lachen und seine dicken Ärmchen um ihren Hals legen und sie liebkosen und »Mama« sagen, aber sie wußte, daß er das alles nicht konnte. Aber lächeln konnte er.
    Sie legte einen Finger leicht gegen sein Kinn und klopfte ein bißchen dagegen. »Da-da-da.« Er lächelte immer, wenn man das machte.
    Er kniff jedoch nur die Augen halb zu.
    Sie sagte: »Hoffentlich ist er nicht krank.« Sie sah beunruhigt Mrs. Ellis an.
    Mrs. Ellis legte eine Zeitschrift beiseite. »Ist irgend etwas nicht in Ordnung, meine Liebe?«
    »Ich weiß nicht. Walter liegt einfach nur so da.«
    »Armes, kleines Ding. Er ist vielleicht müde.«
    »Dann müßte er doch schlafen?«
    »Die Umgebung ist fremd für ihn. Er möchte vielleicht gern wissen, was das alles soll.«
    Sie erhob sich, kam über den Gang herüber, beugte sich an Laura vorbei und sah sich Walter aus der Nähe an. »Du möchtest gern wissen, was los ist, du mit deinem winzigen kleinen Näschen. Jaja, das möchtest du wohl gern. Du sagst dir: ›Wo ist meine hübsche kleine Wiege und wo sind die netten Bilderchen auf der Tapete?‹«
    Dann stieß sie kurze Quietschlaute für ihn aus.
    Walter wandte seine Augen von seiner Mutter ab und sah sich mit düsteren Blicken Mrs. Ellis an.
    Mrs. Ellis richtete sich plötzlich auf und sah aus, als habe sie Schmerzen. Sie legte kurz eine Hand an ihren Kopf und murmelte: »Meine Güte, so ein komischer Schmerz.«
    »Glauben Sie, er hat Hunger?« fragte Laura.
    »Mein Gott«, sagte Mrs. Ellis, und ihr Gesicht beruhigte sich wieder, »die melden sich doch sofort, wenn sie Hunger haben. Dem fehlt nichts. Ich hatte drei Kinder, meine Liebe. Ich kenne mich aus.«
    »Ich glaube, ich bitte die Stewardeß, noch eine Flasche warm zu machen.«
    »Nun, wenn Sie das beruhigt ...«
    Die Stewardeß brachte die Flasche, und Laura hob

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