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Die Verschwörer von Kalare

Die Verschwörer von Kalare

Titel: Die Verschwörer von Kalare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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demnach musste er ein so mächtiger Elementarwirker sein, dass einen das Entsetzen packte, wenn man über die Folgen nachdachte. Falls Kalarus tatsächlich ebenso stark war wie der Erste Fürst oder ihm gar überlegen …
    »Raus mit dem Alten«, sagte Kalarus, dessen Bildnis sich nun der Versammlung zuwandte, »und herein mit dem Neuen. Denkt gut nach, Aleraner, wem ihr euch anschließen möchtet. Wir wissen doch, das Haus Gaius ist am Ende. Er hat keinen Erben und treibt seine Spielchen mit dem Reiche, anstatt einfach einzugestehen, dass er die Macht nicht mehr halten kann - und er würde jeden von euch mit sich ins Verderben ziehen. Ihr könnt ein Teil des kommenden großen Zeitalters aleranischer Zivilisation werden - oder ihr könnt unter den Trümmern des alten begraben liegen.«
    Senator Arnos erhob sich und wandte sich an das Bildnis von
Kalarus. »Hoheit«, sagte er. »Wir durften zwar Zeuge deiner Stärke und deiner Unverfrorenheit werden, aber deine militärischen Stellungen sind leider unhaltbar. Deine Eröffnungszüge mögen kühn sein, doch wirst du dich nicht gegen die versammelte Macht der anderen Städte des Reiches und ihrer Legionen behaupten können.«
    Kalarus lachte schallend. »Versammelte Macht?«, fragte er. »Ceres wird innerhalb von einem Tag fallen, und dann ziehe ich gegen Alera Imperia selbst. Und es gibt keine Macht, die sich mir dort entgegenstellen könnte.« Das Bildnis wandte sich Fürst Placidus zu. »Sandos, ich hatte keine Ahnung, dass Aria ein Muttermal auf ihrem linken Oberschenkel hat.« Nun schweifte sein Blick weiter zu Fürst Atticus. »Elios, darf ich dir meinen Glückwunsch zu dem wunderschönen Haar deiner Tochter aussprechen - eine Strähne davon werde ich dir von einem Boten aushändigen lassen, damit du weißt, dass sie sich bei mir in Schutzgewahrsam befindet.«
    »Schutzgewahrsam?«, fragte Amara scharf.
    Kalarus nickte. »Genau. Fürst Atticus und Fürst Placidus, meine Streitigkeiten haben sich nie gegen euch oder eure Städte gerichtet, und so wünsche ich es mir auch weiterhin. Ich behalte die beiden Frauen als Pfand für eure Neutralität. Ich verlange euch kein Gelübde ab, und ihr braucht auch nicht gegen den Ersten Fürsten in den Krieg zu ziehen - bleibt mir einfach nur aus dem Weg. Ich gebe euch mein Wort, dass ihr in diesem Fall eure Angehörigen unversehrt zurückbekommt, sobald diese Angelegenheit vorüber ist.«
    Cereus erhob sich langsam von seinem Platz und ging zum Rand des Teiches. »Deswegen bist du hergekommen, Kalarus?«, fragte er leise und blickte das Bildnis nicht an. »Um deinen Nachbarn zu versprechen, sie nicht anzugreifen, während du gerade in diesem Augenblick über einen anderen herfällst?«
    »Ich habe ihnen meine Bedingungen mitgeteilt«, erwiderte Kalarus. »Für dich gelten allerdings etwas andere.«

    »Ich höre«, sagte Cereus ruhig.
    »Übergib mir deine Stadt«, erklärte Kalarus, »und ich werde dein Leben und das deiner Familie schonen. Du erhältst freies Geleit und darfst dir im Reich einen Ort suchen, an dem du leben kannst, wie du möchtest.«
    Cereus kniff die Augen zusammen. »Du willst mich aus dem Heim meiner Familie vertreiben? Mich zwingen, mein Volk im Stich zu lassen?«
    »Sei lieber dankbar, dass ich dir überhaupt eine Wahl lasse«, entgegnete Kalarus. »Widersetze dich mir, und es wird dir übel ergehen, dir und deiner ganzen Linie. Ich verspreche dir Gründlichkeit. Ich kenne sie alle beim Namen, alter Mann. Deine drei Töchter. Deinen Sohn. Seine elf Enkelkinder.«
    »Du drohst Säuglingen mit dem Tode, Kalarus? Du bist wahnsinnig.«
    Kalarus lachte schallend. »Wahnsinnig? Oder habe ich eine große Vision? Die Geschichte wird darüber entscheiden - und wir wissen schließlich, wer die Geschichte schreibt.« Wieder fletschte Kalarus die Zähne. »Mir ist es lieber, wenn du kämpfst, dann kann ich dich vernichten. Aber wie wir beide wissen, bist du kein Kämpfer mehr, Macius. Geh, solange du noch kannst.«
    Der Hohe Fürst Cereus starrte Kalarus schweigend eine Minute lang an, ehe er die Hand hob, zur Faust ballte und fauchte: »Verschwinde aus meinem Garten.«
    Das Wasser im Teich kräuselte sich, und Kalarus’ Bildnis zersprang wie das von Gaius in viele kleine Tröpfchen, die auf die Oberfläche klatschten.
    »Meine Enkelin bedrohen. Ich drehe dir den dürren Hals um, du feige Schleiche«, knurrte Cereus den Teich an. Dann wandte er sich der Versammlung zu. »Meine Damen und Herren, ich muss meine Stadt

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