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Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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dort oben vielleicht noch mehr Menschen gibt, die unter dem Einfluss des Blicks stehen.«
    Root passte es überhaupt nicht, dass ihm ein Menschenjunge einen Vortrag hielt. Und schon gar nicht dieses spezielle Exemplar. »Hören Sie, Fowl, Sie haben Ihren Teil der Vereinbarung eingehalten. Die Pariser Verbindung ist gekappt. Durch den Schacht werden keine illegalen Lieferungen mehr kommen, das versichere ich Ihnen. Außerdem haben wir in sämtlichen Schächten die Sicherheitsmaßnahmen verschärft, ob sie in Betrieb sind oder nicht. Das Wichtigste ist, dass der Verräter, der mit den Menschenwesen Handel getrieben hat, den Oberirdischen nichts vom Erdvolk erzählt hat. Selbstverständlich wird es eine umfassende Untersuchung geben, aber das ist eine interne Angelegenheit. Also zerbrechen Sie sich nicht Ihren jungen Kopf, sondern konzentrieren sich lieber darauf, Ihre ersten Bartstoppeln zu produzieren.«
    Bevor Artemis antworten konnte, meldete sich Foaly zu Wort. »Apropos Russland: Ich habe übrigens eine Spur.«
    »Haben Sie rausgekriegt, woher die E-Mail kam?«, fragte Artemis und wandte seine Aufmerksamkeit sofort dem Zentauren zu.
    »Ja, genau«, bestätigte Foaly mit selbstzufriedenem Lächeln.
    »Aber die war doch mit einem Zerfallvirus gekoppelt. Die lässt sich nicht zurückverfolgen.«
    Foaly kicherte unverhohlen. »Zerfallvirus? Dass ich nicht lache. Ihr Oberirdischen mit euren Kommunikationssystemen. Ihr benutzt doch immer noch Drähte, Himmel noch mal. Wenn etwas geschickt worden ist, kann ich auch herausfinden, von wo.«
    »Und, woher kam sie?«
    »Jeder Computer hat eine Art Signatur, so einzigartig wie ein Fingerabdruck«, erklärte Foaly. »Netzwerke ebenso. Sie hinterlassen winzige Spuren, abhängig vom Alter der Drähte. Alles besteht aus Molekülen, und wenn man Gigabytes von Daten durch ein kleines Kabel jagt, nutzt sich ein Teil des Kabels ab.«
    Butler wurde allmählich ungeduldig. »Hören Sie, Foaly, die Zeit drängt, das Leben von Mister Fowl senior steht auf dem Spiel. Also kommen Sie zur Sache, bevor ich anfange, Ihr Mobiliar zu zertrümmern.«
    Im ersten Moment hätte der Zentaur beinahe gelacht. Das war doch sicher ein Scherz, oder? Dann jedoch erinnerte er sich, was Butler mit Trouble Kelps Bergungseinheit gemacht hatte, und beschloss, es lieber nicht drauf ankommen zu lassen. »Schon gut, Menschenmann. Lassen Sie sich meinetwegen keine grauen Haare wachsen.« Für einen guten Spruch war immer Zeit. »Ich habe die MPG-Datei durch mein Filterprogramm geschickt. Die Uranrückstände deuten auf den Herkunftsort Nordrussland hin.«
    »Sensationelle Neuigkeit.«
    »Ich bin noch nicht fertig«, sagte Foaly. »Sehen Sie her.« Der Zentaur rief ein Satellitenfoto von der Arktis auf den Wandbildschirm. Mit jedem Klicken wurde der Maßstab des markierten Ausschnitts kleiner.
    »Uran bedeutet Severomorsk. Oder alles im Umkreis von hundert Kilometern. Die Kupferdrähte stammen aus einem System alter Leitungen, Anfang zwanzigstes Jahrhundert, immer wieder repariert. Der einzige Ort, auf den das zutrifft, ist Murmansk. Bitte sehr - so einfach wie das kleine Einmaleins.«
    Artemis beugte sich neugierig vor. »Das Leitungsnetzwerk besteht aus zweihundertvierundachtzigtausend Überlandverbindungen.« Foaly gönnte sich ein Lachen. »Überlandverbindungen! Barbaren.«
    Butler ließ hörbar seine Finger krachen.
    »Äh, ja, also zweihundertvierundachtzigtausend davon. Ich habe ein Programm geschrieben, um sie auf Übereinstimmungen mit unserer MPG-Datei zu prüfen, und es gab zwei Treffer. Erstens: das Gerichtsgebäude.«
    »Unwahrscheinlich. Und zweitens?«
    »Der andere Anschluss gehört einem gewissen Michail Wassikin am Lenin Prospekt.«
    Artemis spürte, wie sich sein Magen zusammenzog. »Was wissen wir über diesen Michail Wassikin?«
    Foaly ließ seine Finger über die Tastatur tanzen wie ein Konzertpianist. »Ich habe meine Geheimarchive durchforstet. Ich bleibe nämlich gern auf dem Laufenden, was die so genannten Geheimdienste der Oberirdischen betrifft. Ihr Name taucht dort übrigens auch des Öfteren auf, Butler.«
    Der Diener bemühte sich, unschuldig dreinzublicken, was ihm jedoch nicht recht gelang.
    »Michail Wassikin ist ein ehemaliger KGB-Agent, der jetzt für die Mafija arbeitet - die russische Mafia. Er ist ein so genannter Chuligany, ein Auftragskiller. Kein hohes Tier, aber auch kein einfacher Laufbursche. Wassikins Chef ist ein Mann aus Murmansk namens Britwa. Die Bande verdient ihr

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