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Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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auf die Brust. Zeit für einen kleinen Trick, den er von Madame Vu gelernt hatte, seiner japanischen Sensei . »Keine Sorge, Monsieur Carrère. Ich bin Arzt. Sie hatten einen Unfall, aber Ihnen ist nichts passiert.«
    »Einen Unfall? Ich kann mich an nichts erinnern.«
    »Sie stehen unter Schock, das ist vollkommen normal. Ich prüfe nur, ob bei Ihnen alles in Ordnung ist.«
    Butler legte Carrère zwei Finger an den Hals und tastete nach der Schlagader. »Ich werde Ihnen ein paar Fragen stellen, um sicherzugehen, dass Sie keine Gehirnerschütterung haben.«
    Carrère wehrte sich nicht. Wer wagte es schon, sich mit einem knapp zwei Meter großen Eurasier anzulegen, der Muskeln hatte wie eine Statue von Michelangelo?
    »Ihr Name ist Luc Carrère?«
    »Ja.«
    Butler fühlte den Puls, die eine Hand am Herz und die andere an der Halsschlagader. Gleichmäßig, trotz des ›Unfalls‹. »Sie sind Privatdetektiv?«
    »Ja. Obwohl ich die Bezeichnung Ermittler vorziehe.«
    Pulsschlag unverändert. Der Mann sagte die Wahrheit.
    »Haben Sie je Batterien an einen geheimnisvollen Kunden verkauft?«
    »Nein, natürlich nicht«, protestierte Carrère. »Was für ein Arzt sind Sie eigentlich?«
    Jetzt raste sein Puls. Er log. »Sie beantworten hier meine Fragen, Monsieur Carrère«, sagte Butler streng. »Nur noch eins: Haben Sie je Geschäfte mit Kobolden gemacht?«
    Carrère verspürte Erleichterung. Polizisten stellten keine Fragen über Märchenfiguren. »Kobolde? Sind Sie verrückt? Wovon sprechen Sie überhaupt?«
    Butler schloss die Augen und konzentrierte sich ganz auf das Pochen unter seinen Händen. Lucs Puls hatte sich wieder beruhigt. Er sagte die Wahrheit. Er hatte nie direkt mit den Kobolden zu tun gehabt. So dumm war die B'wa Kell offenbar nicht.
    Butler stand auf und steckte den Bouncer ein. Unten auf der Straße jaulten bereits erste Sirenen.
    »He, Doktor«, rief Luc Carrère entsetzt, »Sie können mich doch nicht einfach hier liegen lassen.«
    Butler warf ihm einen kalten Blick zu. »Ich würde Sie ja mitnehmen, aber die Polizei wird sicher wissen wollen, warum hier überall Geldscheine rumliegen, die vermutlich gefälscht sind.«
    Mit offenem Mund starrte Luc Carrère der riesigen Gestalt nach, die im Hausflur verschwand. Ihm war klar, dass er eigentlich fliehen sollte, aber er war seit dem Sportunterricht in der Schule nie mehr als fünfzig Meter gelaufen, und außerdem fühlten sich seine Beine plötzlich an wie Wackelpudding. Nicht verwunderlich bei der Aussicht, die nächsten Jahre im Gefängnis verbringen zu müssen.

Kapitel 7
     
    Spurensicherung
     
     
    Polizeipräsidium, Haven City
     
    Root empfing Holly mit vorwurfsvoller Miene. »Glückwunsch, Captain. Sie haben es mal wieder geschafft, hochwertige ZUP-Ausrüstung zu verlieren.«
    Doch darauf war Holly vorbereitet. »Das war nicht meine Schuld, Sir. Der Oberirdische stand unter dem Einfluss des Blicks , und Sie hatten mir befohlen, das Shuttle auf keinen Fall zu verlassen. Ich hatte keine Möglichkeit einzugreifen.«
    »Volle Punktzahl für die Antwort«, mischte sich Foaly ein. »Außerdem hat das Safetynet eine Selbstzerstörungsfunktion, wie alles, was ich für den oberirdischen Einsatz freigebe.«
    »Sie halten die Klappe, Zivilist«, bellte der Commander.
    Doch der Rüffel des ZUP-Officers klang eher friedlich. Er schien erleichtert, wie alle anderen. Die Bedrohung durch die Menschen war abgewendet, und das ohne jegliche Verluste.
    Sie hatten sich in einem Besprechungszimmer versammelt, das für zivile Ausschusssitzungen bestimmt war. Normalerweise wäre eine derart wichtige Lagebesprechung in der Kommandozentrale abgehalten worden, doch die ZUP war noch nicht bereit, Artemis Fowl das Zentrum ihres Verteidigungssystems zu zeigen.
    Root drückte auf den Knopf der Sprechanlage. »Trouble, können Sie mich hören?«
    »Jawohl, Sir«
    »Gut. Folgendes: Heben Sie die Alarmbereitschaft auf und schicken Sie Ihre Männer in die abgelegenen Tunnel. Vielleicht schaffen wir es ja, noch ein paar Kobold-Nester auszuheben. Es sind noch eine Menge Fragen zu beantworten, zum Beispiel, wer die B'wa Kell organisiert und welches Ziel sie verfolgt.«
    Artemis wusste, er sollte lieber den Mund halten. Je eher sein Teil des Pakts erfüllt war, desto schneller kam er in die Arktis. Doch an dem Szenario in Paris war etwas faul. »Finden Sie nicht auch, dass alles zu glatt gelaufen ist? Es war genau so, wie Sie es sich vorgestellt hatten. Ganz abgesehen davon, dass es

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