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Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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der Wand erwachte zum Leben. Opal Kobois Gesicht erschien in Überlebensgröße, mit dem breitesten Grinsen, das Foaly je gesehen hatte. »Hallo, Foaly. Wie geht's denn so?«
    Foaly erwiderte das Grinsen, wenn auch nicht ganz so breit. »Opal, wie nett, dich zu sehen. Was macht die Familie?« Jeder wusste, dass Opal ihren Vater in den Ruin getrieben hatte. Ein legendäres Ereignis in der Geschäftswelt von Erdland.
    »Danke, bestens. Cumulus House ist eine reizende Irrenanstalt.«
    Foaly beschloss, es mit Aufrichtigkeit zu versuchen. Eine Technik, die er nur selten einsetzte, aber außergewöhnliche Situationen erforderten außergewöhnliche Mittel. »Opal, überleg dir, was du da tust. Cudgeon ist wahnsinnig, Himmel noch mal. Sobald er hat, was er will, wird er dich ausschalten!«
    Die Wichtelin schwenkte ihren perfekt manikürten Zeigefinger. »Nein, Foaly, da irrst du dich. Briar braucht mich. Ohne mich und mein Gold wäre er nichts.«
    Der Zentaur blickte Opal tief in die Augen. Die Wichtelin glaubte tatsächlich, was sie sagte. Wie konnte jemand, der so intelligent war, sich so täuschen lassen? »Ich weiß, worum es hier eigentlich geht, Opal.«
    »Ach ja?«
    »Ja. Du bist immer noch sauer, weil ich damals an der Uni die Wissenschaftsmedaille gewonnen habe.«
    Für eine Sekunde verlor Opal ihre Gelassenheit, und ihre Gesichtszüge entgleisten. »Die Medaille stand mir zu, du dämlicher Zentaur. Mein Flügeldesign war viel besser als deine alberne Iriskamera. Du hast nur gewonnen, weil du ein Mann bist.«
    Foaly grinste zufrieden. Selbst in dieser äußerst unangenehmen Situation gelang es ihm, die größte Nervensäge unter der Welt zu sein! Wie beabsichtigt. »Also, was willst du, Opal? Oder hast du dich nur gemeldet, um über alte Zeiten zu plaudern?«
    Opal trank genüsslich aus einem Kristallglas. »Ich habe mich gemeldet, damit du weißt, dass ich dich beobachte, also versuch keine krummen Touren. Außerdem wollte ich dir einen kleinen Film von den Überwachungskameras der Stadt vorführen. Ist übrigens eine Live-Übertragung. Briar ist gerade beim Rat, um bekannt zu geben, dass du an allem schuld bist. Viel Spaß beim Gucken.«
    Opals Gesicht verschwand, und an seiner Stelle erschien eine Weitwinkelaufnahme von Havens Stadtzentrum. Der Marktplatz, direkt vor dem Magic Burger. Normalerweise wimmelte es hier von atlantischen Touristen, die sich vor dem Brunnen gegenseitig fotografierten. In diesem Moment jedoch nicht, denn der Platz war ein einziges Schlachtfeld. Die B'wa Kell führte offen Krieg gegen die ZUP, und wie es aussah, war es ein sehr einseitiger Kampf. Die Kobolde feuerten mit ihren Softnose-Gewehren, ohne dass die Polizeielfen das Feuer erwiderten. Statt dessen verkrochen sie sich, offensichtlich vollkommen hilflos, hinter allem, was Schutz bot.
    Foaly traute seinen Augen nicht. Das war eine Katastrophe. Man würde ihm die Schuld für dies alles anhängen. Und darüber hinaus war ihm nur zu bewusst, dass man einen Sündenbock wie ihn nie am Leben lassen würde. Die Gefahr war schließlich zu groß, dass er versuchen würde, seine Unschuld zu beteuern. Foaly wusste, ihm bliebe nur ein Ausweg: Er musste dringend eine Nachricht an Holly schicken, und zwar schnell, bevor sie alle tot waren.

Kapitel 10
     
    Trouble in Bedrängnis
     
     
    Stadtzentrum Haven
     
    Selbst an seinen besten Tagen war der Magic Burger ein mieser Schuppen. Die Fritten waren fettig, das Fleisch von zweifelhafter Herkunft und die Milchshakes voller unappetitlicher Klumpen. Dennoch lief der Laden wie geschmiert, vor allem zur Zeit der Sonnenwende.
    In diesem konkreten Augenblick hätte Captain Trouble Kelp es beinahe vorgezogen, in der Fastfoodbude zu sitzen und einen zähen Burger hinunterzuwürgen, als davor zu hocken und Laserstrahlen auszuweichen. Beinahe.
    Da Root im Oberflächeneinsatz war, ging der Oberbefehl automatisch an Captain Kelp über. Eine Verantwortung, die er normalerweise in vollen Zügen genossen hätte. Aber normalerweise hatte er ja auch funktionierende Transportmittel und Waffen zur Verfügung. Zum Glück klappte wenigstens die Verständigung noch.
    Trouble und seine Männer waren gerade dabei gewesen, eine Spelunke der B'wa Kell hochzunehmen, als sie von etwa hundert Mitgliedern der Reptilienbande unter Beschuss genommen wurden. Die Kobolde hatten sich auf den Dächern verteilt und attackierten die ZUP-Einheit mit einem tödlichen Kreuzfeuer aus Laserstrahlen und Feuerbällen. Eine ziemlich komplexe

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