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Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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zu übernehmen. Sämtliche Waffen der ZUP sind ausgefallen, und das Beste ist, dass Sie, mein vierbeiniger Freund, als Drahtzieher gelten werden. Schließlich haben Sie sich trotz der Krise in der Kommandozentrale eingeschlossen.«
    »Das werden die Leute Ihnen nie im Leben abnehmen!« protestierte Foaly.
    »Oh doch, das werden sie auf jeden Fall, spätestens, wenn Sie das gesamte ZUP-Sicherheitssystem abschalten, einschließlich der DNS-Kanonen.«
    »Was ich ganz bestimmt nicht tun werde.«
    Cudgeon spielte demonstrativ mit einer mattschwarzen Fernbedienung. »Ich fürchte, das liegt nicht mehr in Ihrer Hand. Opal hat Ihr Meisterwerk auseinander genommen und jeden einzelnen Kontakt an dieses hübsche kleine Spielzeug angeschlossen.«
    Foaly schluckte. »Wollen Sie damit sagen...«
    »Genau«, bestätigte Cudgeon. »Alles funktioniert nur, wenn ich den Knopf drücke.«
    Was er umgehend tat. Und selbst wenn Foaly die Reaktionsfähigkeit eines Feenmanns besessen hätte, wäre es ihm niemals gelungen, rechtzeitig alle vier Hufe vom Boden zu heben, bevor der Neutrinoschlag ihn aus seinem maßgefertigten Drehsessel fegte.
     
     
    Nordrussland
     
    Butler wies alle an, sich am Moonbelt festzuhaken, jeder an einer Schlaufe. Von den hereinwehenden Windböen hin und her getrieben, schwankte das Grüppchen auf die Waggontür zu wie ein betrunkener Krebs.
    Angewandte Physik, sagte sich Artemis. Nur angewandte Physik. Die reduzierte Schwerkraft sorgt dafür, dass wir nicht beim Aufprall auf das Eis zerschmettert werden. Dennoch entfuhr Artemis ein leises Ächzen, als Root den Befehl zum Absprung gab. Eine Schwäche, die er sich später, bei der Erinnerung an die Geschehnisse, nicht mehr eingestehen würde.
    Der Fahrtwind wirbelte sie an den Schienen vorbei in eine Schneewehe. Eine Sekunde vor dem Aufprall schaltete Butler den Moonbelt aus, um zu verhindern, dass sie wieder in die Luft katapultiert wurden, wie Männer auf dem Mond.
    Root machte sich als Erster los und schaufelte den Schnee beiseite, bis seine Finger auf eine kompakte Eisschicht stießen.
    »Es hat keinen Zweck«, sagte er. »Ich komme nicht durch das Eis.« Da hörte er ein Klicken.
    »Treten Sie beiseite«, sagte Butler, die Pistole im Anschlag.
    Root gehorchte und legte schützend den Arm über die Augen. Eissplitter konnten einen genauso erblinden lassen wie eine Ladung Reißnägel.
    Butler feuerte eine volle Salve, so dass sich ein etwa zwanzig Zentimeter großes Loch in das Eis fraß. Von der Abwärme schmolz auch der Schnee auf ihren Anzügen und hinterließ um sie her eine große Pfütze.
    Root stürzte sich darauf, bevor der Rauch verflogen war. Ihnen blieben nur noch Sekunden, wollten sie Holly retten. Sie mussten das Ritual vollziehen. Verging zu viel Zeit, würde auch das Ritual nicht mehr seine Wirkung zeigen und jeder Versuch, den Finger wieder anwachsen zu lassen, wäre vergeblich.
    Hastig fegte der Commander den Schneematsch beiseite. Darunter war ein brauner Fleck zu erkennen.
    »Hurra!«, jubelte er. »Erde!«
    Butler legte Hollys reglosen Körper neben das Loch. In seinen kräftigen Händen fühlte sie sich an wie eine Puppe, klein und schlaff.
    Root schloss Hollys Finger um die Eichel und wühlte ihre linke Hand tief in das aufgerissene Erdreich. Dann nahm er eine Rolle Klebeband von seinem Gürtel und befestigte den abgetrennten Finger grob an seiner ursprünglichen Stelle.
    Der Elf und die beiden Menschen standen da und warteten.
    »Vielleicht nimmt der Boden sie nicht an«, murmelte Root nervös. »Das mit der versiegelten Eichel ist neu. Noch nie getestet. Foaly und seine Ideen! Aber meistens funktionieren sie. Meistens.«
    Artemis legte ihm die Hand auf die Schulter. Etwas Besseres fiel ihm nicht ein. Andere zu trösten, war nicht gerade seine Stärke.
    Fünf Sekunden. Zehn. Nichts geschah. Dann... »Da!« rief Artemis. »Ein Funke!« Ein einzelnes blaues Flämmchen stieg träge Hollys Arm hinauf, schlängelte sich entlang der Vene weiter. Tänzelte dann über ihre Brust, erklomm das spitze Kinn und versank direkt zwischen ihren Augen in der Haut.
    »Zurücktreten« befahl Root. »Ich habe eines Nachts in Tulsa mal eine Zwei-Minuten-Heilung miterlebt. Hätte fast den ganzen Shuttlehafen in Schutt und Asche gelegt. Von einer Heilung nach fast vier Minuten habe ich überhaupt noch nie gehört.«
    Eilig zogen sie sich ein paar Schritte zurück, und das war auch gut so. Weitere blaue Funken sprangen aus der Erde und flogen zu Hollys Hand, da

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