Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
Vom Netzwerk:
sorgt stets für einen zweiten Besuch vor. Sehen Sie hier?« Er zeigte auf ein Stück Titan, das exakt wie der Rest der Röhre aussah. »Diesen Flicken habe ich beim letzten Mal angebracht. Aus Epoxidharz.«
    Commander Root musste lächeln. »Sie sind ein verdammt pfiffiger Halunke. Wie haben wir Sie nur zu fassen gekriegt?«
    »Pures Glück«, erwiderte der Zwerg und drückte mit dem Ellbogen gegen das Flickwerk. Eine große runde Klappe sprang auf und legte das hundert Jahre alte Loch frei. »Willkommen bei Koboi Laboratorien.«
    Sie kletterten in einen schwach beleuchteten Flur. Entlang der Wände stapelten sich Reihen von beladenen Schwebekarren. Die Leuchtstoffröhren an der Decke waren auf Minimalbetrieb geschaltet.
    »Den Teil des Gebäudes kenne ich«, sagte Root. »Hier bin ich schon mal gewesen, bei der Inspektion für die Spezialwaffengenehmigung. Zwei Flure weiter ist die Computerzentrale. Wir haben tatsächlich eine Chance, es zu schaffen.«
    »Und was ist mit diesen DNS-Betäubungskanonen?«, fragte Butler.
    »Knifflige Sache«, gab der Commander zu. »Wenn der eingebaute Scanner Sie nicht erkennt, sind Sie erst mal weg vom Fenster. Die Dinger können so programmiert werden, dass sie ganze Arten ausschalten.«
    »Unangenehm«, stimmte der Diener zu.
    »Aber ich wette, sie sind abgeschaltet«, fuhr Root fort. »Erstens: So viele Kobolde, wie hier vermutlich rumlaufen, können nicht heimlich reingekommen sein. Und zweitens: Wenn Foaly die Schuld an diesem kleinen Aufstand zugeschoben werden soll, wird Opal Koboi garantiert so tun, als wären ihre Waffen ausgefallen, genau wie die der ZUP.«
    »Wie wollen wir vorgehen?«, fragte Butler.
    »Tja, einen richtigen Plan habe ich auch nicht«, gab der Commander zu. »Sobald wir um die Ecke sind, werden wir von den Kameras erfasst. Also ab durch den Flur, so schnell wie möglich, und alles niederschlagen, was sich in den Weg stellt. Waffen werden konfisziert. Mulch, Sie bleiben hier und erweitern den Tunnel. Es könnte sein, dass wir schnell von hier verschwinden müssen. Alles klar?«
    Holly streckte die Hand aus. »Meine Herren, es war mir ein Vergnügen.«
    Root und Butler schlugen ein. »Danke, gleichfalls.«
    Unsere drei nahezu unbewaffneten Helden liefen den Flur entlang. Gegen zweihundert Kobolde. Es würde eng werden.
     
     
    Allerheiligstes, Koboi Laboratorien
     
    »Eindringlinge«, quiekte Opal Koboi begeistert. »Hier in der Firma!«
    Cudgeon stürzte hinüber zum Plasmabildschirm. »Sieht aus, als wäre es Julius. Erstaunlich. Anscheinend hat Ihr Killerteam etwas übertrieben, General Sputa.«
    Wütend leckte Sputa sich über die Augen. Lieutenant Nyle würde seine Haut verlieren, und zwar noch vor der Häutungszeit.
    Cudgeon flüsterte Opal ins Ohr. »Können wir die DNS-Kanonen wieder aktivieren?«
    Die Wichtelin schüttelte den Kopf. »Nicht sofort. Sie sind bereits auf Kobold-DNS umprogrammiert. Es würde zu lange dauern.«
    Cudgeon wandte sich an die drei B'wa-Kell-Generäle. »Schicken Sie eine bewaffnete Einheit von hinten und eine von der Seite. Wir schnappen sie uns vor der Tür. Die kommen hier nicht raus.«
    Hingerissen starrte Cudgeon auf den Plasmabildschirm. »Das läuft ja noch besser als geplant. Jetzt, Julius, mein alter Freund, kann ich mich endlich rächen.«
     
    * * *
     
    Artemis meditierte. Dies war der richtige Moment, um sich zu konzentrieren. Er saß im Schneidersitz auf einem Felsen und spielte im Geist die verschiedenen Rettungsstrategien durch, die sie einsetzen könnten, wenn sie erst in Russland waren. Gelang es der Mafija, die Übergabe vorzubereiten, bevor er dort war, konnte nur noch ein Plan funktionieren. Und der war sehr riskant. Artemis wühlte tiefer in seinem Hirn. Es musste noch einen anderen Weg geben.
    Ein kräftiges Tuten aus dem Titanpfeiler riss ihn aus seinen Gedanken. Es klang wie ein lang gezogener Fagottton. Zwergengas, nahm er an. Der Pfeiler hatte eine ganz beachtliche Akustik.
    Was er brauchte, war ein Geistesblitz. Ein kristallklarer Gedanke, der durch den Nebel fuhr, in dem er hockte, und für freie Sicht sorgte.
    Acht Minuten später wurde Artemis erneut unterbrochen. Diesmal war es kein Zwergengas, sondern ein Hilfeschrei. Mulch Diggums steckte entweder in Schwierigkeiten oder er hatte sich verletzt.
    Artemis wollte gerade Butler bitten, sich darum zu kümmern, als ihm einfiel, dass sein Leibwächter gar nicht da war, sondern den Elfen half, Erdland zu retten. Er musste wohl selbst etwas tun.

Weitere Kostenlose Bücher