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Die Verschwoerung der Fuersten

Die Verschwoerung der Fuersten

Titel: Die Verschwoerung der Fuersten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Eder
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bis er wieder bei Kräften gewesen war. Doch die kurze Zeit hatte genügt, um Gefühle in ihr wachzurufen, die sie niemals in sich vermutet hätte.
    Vom ersten Augenblick an ließ Lothar keinen Zweifel daran, dass er Garsende begehrte, und noch ehe sie sich darüber Rechenschaft ablegen konnte, was sie tat, waren sie ein Paar.
    Unwirsch trat Garsende einen kleinen Stein, der vor ihren Holzpantinen lag, in die regenweiche Erde.
    Ihr Glück währte nicht lange. Lothar war im Auftrag seines Herrn unterwegs gewesen, als ihn Wegelagerer überfallen hatten, und er musste bald wieder aufbrechen, um seinen Auftrag zu erfüllen. Er würde wiederkommen, sagte er, als sie sich verabschiedeten. Kaum war er fort, und Garsende wieder Herrin ihrer Gedanken, wurde ihr klar, wie
unklug sie sich verhalten hatte. Eine Ehe zwischen Lothar und ihr kam natürlich nicht in Frage. Der alte Graf von Rieneck war nicht mehr da, um einer solchen Verbindung das Gewicht seines Namens und seiner Schatulle zu geben, und sein Sohn würde den Teufel tun, sein Säckel für den Bastard seines Vaters zu öffnen. Aber ohne diese Unterstützung würde Lothars angesehene Sippschaft einer Vermählung zwischen ihm und einer Frau wie ihr niemals zustimmen, und ohne den Segen der Kirche musste ihre Verbindung eine heimliche bleiben. Garsendes guter Leumund sicherte ihr das Wohlwollen der Bürger und die Duldung der Obrigkeit in Worms. Sie durfte nicht zulassen, dass ihr dieses Ansehen verlorenging.
    So hatte sie längst beschlossen, Lothar zurückzuweisen, als er dann leibhaftig wieder vor ihrer Tür stand.
    Es währte nur einen kurzen Augenblick, und Lothars spottgefärbtes Lächeln und seine zauberhafte Tändelei hatten ihr Herz im Handumdrehen zurückerobert. Wie Spreu im Wind verloren sich ihre Bedenken unter den zärtlichen Küssen, mit denen er ihr Gesicht bedeckte, und erst, als er sie wiederum verließ, kehrte ihr Verstand zurück … Und so war es zwei Jahre lang geblieben.
     
    Garsende schlug mit der Faust auf den Findling und seufzte schwer.
    Was hatte es für einen Sinn, über vergossene Tränen nachzugrübeln? Es war vorbei. Bei Lothars letztem Aufenthalt in Worms hatten sie sich im Streit getrennt. Er würde nicht wiederkommen.
    »Und das ist gut so«, versicherte Garsende sich laut. Sie erhob sich, schüttelte energisch ihren Rock aus und war im Begriff weiterzugehen, als sie zwei Frauen den Pfad vom Kloster entlangkommen sah. Garsende kniff die Augen zusammen und erkannte Elgards Tochter, fein gekleidet mit
einem grünfarbenen Gewand, das von einem Gürtel um ihre Hüfte gehalten wurde. Ein zarter Schleier, befestigt mit einem silbernen Reif um ihre Stirn, bedeckte Adelines dunkles, langes Haar. Die andere Frau war offenkundig eine Magd, die das Mädchen begleitete. Von Ludgers Witwe war jedoch weit und breit nichts zu sehen.
    Flink ließ sich die Heilerin auf die Knie fallen und riss am Wegrand ein Kraut samt Wurzeln aus.
    »Garsende? Was machst du hier?«, fragte Adeline überrascht, nachdem die Heilerin ihr einen Gruß zugerufen hatte.
    Garsende hob das Pflanzenbüschel hoch. »Der wirksame Breitwegerich wächst nur hier«, flunkerte sie und hoffte, ihre Einschätzung des Mädchens würde sie nicht trügen, dass Adeline keine tiefer gehenden Kenntnisse über Heilkräuter besaß. Wie erhofft, streifte das Mädchen das verleumdete Kraut nur mit einem gleichgültigen Blick. Die Magd jedoch verzog das Gesicht. Bevor sie Garsende womöglich in Verlegenheit bringen konnte, stand die Heilerin hastig auf.
    »Wollte Fastrada Euch nicht zum Kloster begleiten?«, fragte sie das Mädchen.
    Adeline schüttelte den Kopf. »Sie ist noch bei den Nonnen geblieben, um für Ludgers Seelenheil zu beten«, sagte sie abfällig. »Als hätte sie seit gestern nicht genug gebetet.«
    »Und Ihr?« Unmerklich schob sich Garsende zwischen die Magd und Adeline, sodass die Hörige zwei Schritte zurücktreten musste, als sie gemeinsam den Weg in die Stadt fortsetzten.
    Adeline zuckte mit den Schultern. »Natürlich habe ich für Ludger gebetet. Ich wünschte meinem Bruder nichts Böses«, sagte sie hochtrabend, wechselte dann unvermittelt von ihrem Dünkel zur Vertraulichkeit und fügte nachdenklich
hinzu: »Aber jetzt, da er tot ist, ist doch einiges leichter für mich geworden.«
    »Ein strenger Bruder?«, ermunterte Garsende das Mädchen weiterzusprechen.
    Einen Moment zögerte Adeline. »Du weißt natürlich, dass ich bald heiraten werde?«, sagte sie dann. »Rainald

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