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Die Verschwörung des Bösen

Die Verschwörung des Bösen

Titel: Die Verschwörung des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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Priesterin verneigte sich vor dem Herrscher, dessen Statur sie noch immer sehr beeindruckte.
    »Majestät, kurz nachdem wir Eure Nachricht von der Wiedervereinigung der Zwei Länder erhalten haben, wurde ein zweiter Ast vom Baum des Lebens grün. Außerdem konnte ich glücklicherweise in der Bibliothek im Haus des Lebens eine wichtige Entdeckung machen: Um den Verfall der Akazie aufzuhalten, muss der Pharao ka aussenden. Die Vielfalt der Provinzen unter Eurer Führung in Einheit zu versammeln, ist nicht ausreichend, weil auch der ka von Osiris gestärkt werden muss. Die ältesten Texte sprechen es ganz deutlich aus: Osiris ist das Werk des Pharaos, Osiris ist die Pyramide. Auch wenn die Zeit, in der die großen Pyramiden gebaut wurden, vorbei ist
    – ist nicht eine Verkörperung von Osiris in dieser Gestalt unerlässlich?«
    Der Pharao schwieg lange, und auf der Suche nach einer Antwort schweiften seine Gedanken in die Ferne.
    »Das ist ein ausgezeichneter Vorschlag«, sagte er schließlich.
    »Jetzt müssen wir nur noch den richtigen Platz für meine Pyramide finden.«

    In Begleitung der jungen Priesterin und seiner persönlichen Leibwache ging der Pharao durch die Nekropolen von Abusir, Sakkara und Giseh, erhielt aber kein Zeichen. In Dahschur, südlich von Sakkara, am Rande der Westlichen Wüste, erhoben sich die zwei riesigen Pyramiden von Pharao Snofru, der vor Cheops geherrscht hatte, und die kleinere Pyramide von Amenemhet IL, der siebzehn Jahre, bevor der dritte Sesostris den Thron bestieg, gestorben war, in den Himmel. Dort begann ein von Stelen gesäumter Weg, der sich nördlich an Fayum vorbeischlängelte und in Quasr el-Sagha endete, wo ein seltsamer Tempel ein Gebiet mit Steinbrüchen beschützen sollte. Ein anderer Weg führte zu den Oasen, die für ihren Wein berühmt waren.
    Die Stadt der Pyramidenbauer, Djed-Snofru, »Snofru ist von Dauer«, empfing noch immer Ritualisten, die den Auftrag hatten, den ka des berühmten Pharaos zu nähren, der als der größte Baumeister des Alten Reichs galt. Sie deckten die Opfertische und feierten den Kult in den hohen Tempeln, die vor der Ostseite der beiden Pyramiden – eine glattwandige und eine Knickpyramide – errichtet waren.
    Bald würde die Sonne untergehen, und es war an der Zeit, nach Memphis zurückzukehren.
    Als die Schatten der beiden Riesen im Wüstensand immer länger wurden, blieb Sesostris plötzlich stehen.
    »Snofrus Seele hat ihren Frieden gefunden«, erklärte er. »Sie wacht über diesen Ort, den sie noch immer heiligt. Mit seinem Namen, ›Der Vollender des Göttlichen‹, fordert er uns dazu auf, etwas zu erschaffen. Und genau hier, im Schatten dieses bedeutenden Monarchen, will ich meine eigene Pyramide bauen.«

    Seit sich Djehuti in Memphis aufhielt, litt der frühere Provinzfürst. Zum Glück war ihm der Arzt Gua in die Hauptstadt gefolgt, wo er auch bald in hohem Ansehen stand. Den kleinen, schmächtigen Mann sah man nie ohne seine große, schwere Tasche aus Leder, in der er sein chirurgisches Besteck und seine Heilmittel für den Notfall mit sich führte.
    »Wenn Ihr so weitermacht«, sagte der Arzt zu Djehuti,
    »weigere ich mich, Euch zu behandeln. Wie oft soll ich es Euch denn noch sagen: Ihr esst zu viel, Ihr trinkt zu viel und Ihr bewegt Euch viel zu wenig.«
    »Ach was, das ist nur ein kleiner Rheumaanfall«, widersprach Djehuti.
    »Wenn’s nur so wäre! Dann könnte Euch ein wenig Saft aus Weidenrinde Erleichterung verschaffen. Aber es ist viel schlimmer: Euer Herz ist schwach. Ab sofort schluckt Ihr jeden Abend vor dem Schlafen fünf Pillen mit Trauben, Baldrian, Honig und Speichelwurz. Außerdem werde ich versuchen, die Gefäße zu weiten, durch die Eure Körperflüssigkeiten strömen, sie müssen wieder geschmeidig werden, denn sie führen alle durchs Herz. Anders ausgedrückt, ich verordne Euch völlige Ruhe! Solltet Ihr Euch nicht an meine Anweisungen halten, übernehme ich keine
    Verantwortung mehr.«
    Djehutis Türsteher unterbrach die Unterredung.
    »Bitte entschuldigt, aber…«
    »Für wen hältst du dich eigentlich?«, fragte Gua entrüstet.
    »Der Pharao wünscht meinen Herrn augenblicklich zu sehen.«
    Der Arzt machte seine Tasche zu. Als er den König das Zimmer Djehutis betreten sah, fragte er sich, ob er diesen Hünen wohl eines Tages auch behandeln würde.
    »Erlaubt mir eine Bitte, Majestät: Gebt meinem Kranken keine Aufträge mehr und schickt ihn augenblicklich in den Ruhestand.«
    Und während Gua

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