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Die Verschwörung des Bösen

Die Verschwörung des Bösen

Titel: Die Verschwörung des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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Seth erinnerte.
    Geschminkt und unkenntlich gemacht, traf sich Bina mit Iker an einem kleinen Platz im Schatten von Palmen.

    »Die ganze Stadt redet nur von dir, dem es anscheinend zu verdanken ist, wenn sie vor einem großen Unglück bewahrt wird.«
    »Keiner von uns hat sich geschont. Aber der Nil trifft die Entscheidung.«
    »Ich kann es kaum erwarten, bis Seths Tag kommt. Hoffentlich bestraft er dies verfluchte Ägypten!«
    »Das ›verfluchte Ägypten‹. Was soll das heißen, Bina?«
    Die junge Asiatin merkte zu spät, dass sie gerade einen großen Fehler gemacht hatte.
    »Ich meine natürlich den verfluchten Pharao, der das Land ins Verderben führt und Zerstörung über dein Volk bringt. Hast du etwa deine Meinung geändert, Iker?«
    »Hältst du mich vielleicht für wankelmütig?«
    »Nein, ganz bestimmt nicht!«
    »Dann hüte dich vor Seth. Sollte er Sesostris treffen – umso besser; vernichtet er aber Ackerland und stürzt Tausende von Menschen ins Elend, wie könntest du dich darüber freuen?«
    »Versteh mich bitte nicht falsch! Ich will doch nur, dass die Macht dieses Gottes unserer Sache dient.«

    An Seths Tag wurde nicht einmal im Amt des Wesirs gearbeitet. Der König hielt sich im Tempel auf, jeder blieb zu Hause.
    Der Tag schien nicht enden zu wollen.
    Irgendwann kam dann aber doch der Tag der Isis und schließlich der von Nephthys. Dank dieser beiden wohltätigen Schwestern begann das neue Jahr im Einklang.
    Die Schwemme war zwar hoch und stark, verursachte aber nur harmlose Schäden an den Deichen und forderte kein einziges Menschenopfer. Die Stadtverwaltung
    beglückwünschte
    Iker für seine bemerkenswerten
    Anstrengungen. Seine Berechnungen hatten sich allesamt als zutreffend erwiesen, und es war ihm zu verdanken, dass Kahun und Umgebung diese Prüfung unversehrt überstanden hatten. Jetzt durfte man sogar mit stattlichen Ernteerträgen rechnen, mit denen sich die Speicher füllen und Vorräte für schlechte Zeiten anlegen ließen.
    Nach den Neujahrsfestlichkeiten gönnte sich Iker endlich ein paar Stunden Ruhe und Erholung.
    »Du wirkst nicht gerade zufrieden«, bemerkte Sekari.
    »Hoffentlich quetscht dich der Stadtvorsteher nicht weiter wie einen Sack Trauben aus.«
    »Glaub das ja nicht, ich muss einen Bericht über das Fassungsvermögen der Lager in Kahun schreiben. Die Archive erleichtern mir diese Arbeit zwar, dennoch muss ich alles genau überprüfen, weil auch die Fachkräfte die lästige Angewohnheit haben, immer wieder ihre eigenen Fehler abzuschreiben.«
    »Ach ja, übrigens, die Archive… Hast du denn deine berühmten Beweise gefunden?«
    »Ich weiß jetzt ganz genau, wie ich vorgehen muss.«
    »Du bist klug und gebildet. Ich bin nur ein einfacher Mann ohne Bildung, aber ich verlasse mich auf mein Gespür, das mich nur selten trügt. Wieso willst du dich ins Unglück stürzen, wenn dir gerade das Glück die Hand hinhält?«
    »Für mich kann es kein Glück geben, solange ich meine Aufgabe nicht erfüllt habe.«
    »Hast du denn die Worte der Weisen vergessen: Der Pharao weiß alles, was geschieht. Am Himmel und auf der Erde gibt es nichts, was er nicht weiß.«
    »Wo auch immer der Gewaltherrscher sein Wissen herhat am Ende wird ihn doch die Gerechtigkeit besiegen.«
    Sekari blickte zu Boden.
    »Das sage ich dir jetzt nur ungern, aber… Bitte rechne nicht mit meiner Hilfe. Ich hatte es nicht immer leicht im Leben und musste ziemlich viel einstecken. Hier geht es mir endlich gut.«
    »Ich verstehe dich und hatte auch nicht die Absicht, dich um Hilfe zu bitten. Könntest du mir aber trotzdem schwören, dass du mich nicht verraten wirst?«
    »Ich schwöre es dir, Iker.«

    15

    Vom frühen Morgen an tönte das aufgeregte Geschrei von Medes’ Gattin, die für ihre Nervenkrisen berüchtigt war, durch sein schönes Haus. Erst musste sie feststellen, dass sich die Borten an Ausschnitt und Ärmeln ihres Winterumhangs lösten, so als stamme das Kleidungsstück von einem vollkommen unfähigen Schneider! Dann hatte auch noch ihre gewohnte Friseurin die schlechte Idee gehabt, krank zu werden. Die Frau, die sie ihr als Stellvertreterin geschickt hatte, stellte sich derart ungeschickt an, dass es ihr nicht gelang, die falschen Locken an ihrer schwarzen Perücke zu befestigen. Dabei hätte sie eigentlich nur eine Locke von der Perücke nehmen, sie um eine große Haarnadel wickeln, daran die falsche Locke feststecken und dann die andere wieder in ihre ursprüngliche Position bringen müssen,

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