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Die Verschwörung des Bösen

Die Verschwörung des Bösen

Titel: Die Verschwörung des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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nicht unterkriegen. Der Königliche Rat schien eine wahre Festung zu sein, die man ganz sicher nicht an einem Tag erobern konnte. Doch jetzt hatte er einen Verbündeten in Abydos. Einen Verbündeten, der ihm den Zugang zum Mittelpunkt der großen Mysterien ermöglichen und ihn genauso mächtig wie den herrschenden Pharao machen würde.

    Der Libanese prüfte gleich mit mehreren Spiegeln sein Aussehen. Dank seines neuen weiten Gewands mit
    Längsstreifen wirkte er deutlich schlanker.
    Als der Prophet seinen Empfangsraum betrat, hielt er dessen Blick dennoch nicht lange stand und beeilte sich, ihm ein Glas Wasser anzubieten.
    Aber sein Gast lehnte dankend ab.
    »Habt Ihr irgendeinen Wunsch, Herr?«
    »Ich wünsche weiter nichts als einen eingehenden und wahrheitsgetreuen Bericht.«
    Auf den niedrigen Tischen standen weder Früchte noch Kuchen; so sollte der Prophet von den Bemühungen seines Gastgebers überzeugt werden.
    »Was die wirtschaftliche Seite anbelangt, sind die Aussichten bestens. Unsere kommenden Geschäfte dürften uns reichliche Gewinne einbringen. Meine Hinweise haben Medes überzeugt, und ich bin sicher, dass er zuverlässig mit mir zusammenarbeiten wird. Wie besprochen, lasse ich ihn auf ein Treffen mit meinem… Herrn warten. Ist seine Neugier erst einmal geweckt, wird er sicher nicht mehr locker lassen.«
    Der Prophet deutete so etwas wie ein Lächeln an, das aber eher beängstigend als beruhigend wirkte.
    »Was mein Nachrichtennetz betrifft«, fuhr der Libanese fort,
    »bin ich äußerst zufrieden. Trotz möglichst weniger Spitzel fließen die Neuigkeiten sehr schnell. Und Sesostris’ Einigung ist nicht nur ein leerer Begriff; keine einzige Provinz widersetzt sich mehr der Reichsgewalt; es ist richtig angenehm geworden, durch Ägypten zu reisen.«
    »Und was ist mit der Karawane nach Kahun?«
    Nun musste der Libanese lächeln. »Sie ist der beste Beweis dafür, wie gut mein Netz arbeitet! Mein wichtigster Spitzel vor Ort ist eine junge Frau namens Bina. Sie hat herausgefunden, dass ein hoher Beamter eine Genehmigung zurückhielt. Dieser misstrauische Kleingeist, ein gewisser Heremsaf, weigerte sich, der Karawane die Stadttore zu öffnen. Also gab ich Bina ein sehr wirkungsvolles Mittel, das man im Libanon dazu verwendet, lästige Mitmenschen aus dem Weg zu räumen. Diese vielversprechende junge Frau hat ihren Auftrag bereits erfolgreich ausgeführt. Heremsaf ist tot, und die Stadtverwaltung von Kahun hat das letzte Hindernis für die Ankunft unserer Leute beseitigt.«
    »Gute Arbeit.«
    Der Libanese errötete.
    »Ich tue mein Bestes, Herr. Die Zerstörung Ägyptens ist mir ein großes Vergnügen.«
    »Dafür sei dir einiges entschuldigt, auch, dass du schon wieder fetter geworden bist.«

    Als die lange Karawane in die Nähe von Kahun kam, wurde sie von den Ordnungskräften aufgehalten, die aufs Genaueste die Ausweise der Reisenden prüften.
    Die Asiaten waren bärtig und mit nacktem Oberkörper, und sie trugen orangefarbene Schurze und schwarze Sandalen. Einige waren Korbflechter, andere spielten die achtsai-tige Leier. Die Frauen schmückten ihre Knöchel mit Reifen, trugen Gewänder mit üppigen Goldmustern und Stiefelchen aus Leder.
    Die Aufseher untersuchten auch die Lasten der Esel: Körbe und Schalen, Spieße, Schminke aus Malachit vom Sinai und Blasebalge für Schmiede.
    »Wer ist euer Anführer?«, fragte der Schreiber, der die Überprüfung leitete.
    »Ibcha«, antwortete ein Junge lächelnd.
    »Und wo ist dieser Ibcha?«
    »Am hinteren Ende der Karawane.«
    »Geh ihn holen.«
    Der Junge lief los.
    Ibcha war ein kräftiger Bursche mit einem Vollbart.
    »Warum habt ihr Waffen in eurem Gepäck?«
    »Mit Pfeil und Bogen hätten wir uns zur Not verteidigen können. Außerdem sind einige von uns Schmiede und wissen, wie Spieße mit Metallspitzen hergestellt werden.«
    »Nachdem ihr euch in Kahun niederlassen wollt,
    beschlagnahme ich eure Waffen. Ich befrage euch jetzt einen nach dem anderen, und ihr nennt mir euren Namen, euer Alter, euren Familienstand und sagt mir, welchen Beruf ihr erlernt habt. Anschließend bekommt ihr von mir eine Unterkunft.«
    Die Asiaten benahmen sich sehr gehorsam.
    Als alles erledigt war, wandte sich der Oberschreiber noch einmal an Ibcha: »In Kahun herrschen
    strenge
    Sicherheitsvorkehrungen. Beim kleinsten Verstoß dagegen wird der Schuldige samt seiner Familie aus der Stadt gejagt. Wir dulden keinen Streit unter euch und erwarten, dass ihr die Anordnungen des

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