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Die Verschwörung des Bösen

Die Verschwörung des Bösen

Titel: Die Verschwörung des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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verfolgte Dienerin war also in Wirklichkeit die Anführerin dieser Widerstandsgruppe!
    Entsetzt ging Iker nach Hause.

    »Wach auf, Iker, es ist schon spät!«
    Als er keine Antwort bekam, steckte Sekari seinen Kopf, der ihm noch vom Feiern brummte, in das Schlafzimmer des Schreibers.
    Leer.
    Auch im Badezimmer war niemand. Ungläubig durchsuchte Sekari das ganze Haus und landete schließlich im Stall, wo Nordwind gerade Luzerne fraß.
    Seinen Gefährten hätte er doch nicht hier gelassen! Ah, jetzt weiß ich…Er hat zu viel Wein erwischt und schläft jetzt irgendwo seinen Rausch aus.
    Sekari fragte alle Klatschweiber in Kahun nach seinem Herrn.
    Vergeblich. Iker musste wohl die Stadt verlassen haben.

    Auf dem Schiff nach Memphis bereute Iker lediglich, dass er Nordwind nicht mitgenommen hatte. Da er dieses gefährliche Unternehmen aber mit Sicherheit nicht überleben würde, hatte er seinen Esel lieber der Obhut von Sekari überlassen, der sich bestimmt gut um ihn kümmern würde.
    Iker sah sich gezwungen, sofort jede Verbindung zu den Asiaten abzubrechen, die er nicht mehr als seine Verbündeten betrachtete. Was sie wirklich im Schilde führten, war ihm gleichgültig.
    Jetzt musste er allein handeln.

    18

    Mitten in der Nacht fand unter Binas Leitung eine eilig einberufene Versammlung statt.
    »Iker hat die Stadt verlassen«, berichtete sie den Schmieden und Metallarbeitern, die aus Asien gekommen waren, um in Kahun Waffen herzustellen.
    »Er wird uns alle verraten!«, befürchtete Ibcha, ihr Meister.
    »Wenn das seine Absicht wäre, säßen wir bereits alle im Gefängnis.«
    »Wozu dann diese plötzliche Flucht?«
    »Seine Nerven sind mit ihm durchgegangen«, meinte die junge Frau. »Er will allein handeln und Sesostris beseitigen, wenn ihm die Zeit gekommen scheint, ohne sich mit irgendwem, auch nicht mit mir, abzusprechen.«
    »Das ist völlig unmöglich!«
    »Dieser Schreiber ist kein gewöhnlicher junger Mann. Ein Feuer treibt ihn an, das niemand zu löschen vermag. Deshalb gebe ich ihn nicht von vornherein auf.«
    »Stell dir nur einmal die zahllosen Hindernisse vor, die er überwinden müsste, um in die Nähe des Pharaos zu gelangen!«
    »Hindernisse hat er schon sehr viele überwunden! Und ich konnte ihn davon überzeugen, dass Sesostris ein gnadenloses Ungeheuer ist, das unter allen Umständen aus dem Weg geräumt werden muss, damit Ägypten gerettet wird.«
    »Und das hat dir dieser Dummkopf geglaubt?«
    »Iker weiß, dass es das Böse gibt, und glaubt, Sesostris sei dessen Urheber. Müsste man ihn opfern, damit die Quelle allen Übels versiegt, würde er nicht zögern.«
    »Ich glaube, dass er das nicht überlebt. Und wenn es ihm doch gelingt – umso besser für uns!«
    »Da ist noch etwas anderes, worüber wir uns Sorgen machen müssen«, gab Bina zu. »Der Unbekannte, der vergeblich versucht hat, Iker zu töten. Inzwischen haben die Krokodile seinen Leichnam gefressen.«
    »Wenn es einer gewesen wäre, den eine Vereinigung geschickt hat, wäre sicher ein anderer nachgekommen. Gab es denn seither andere ernste Zwischenfälle?«
    »Nein, und diese Geschichte hat außerdem in Kahun keinerlei Aufsehen erregt. Man könnte meinen, es wäre nichts gewesen.«
    »Hatte Iker Neider?«
    »Ganz bestimmt, weil er so fleißig war – und wegen seiner steilen Laufbahn.«
    »Mach dir bloß keine Gedanken – da wurde einfach eine Rechnung beglichen. Dein Schützling hat sich eines lästigen Widersachers entledigt. Was mich übrigens eher beruhigt!
    Wenn er kämpfen kann, hat er wenigstens eine winzig kleine Aussicht auf Erfolg.«

    Mit seinen zweiunddreißig Jahren galt Sehotep, der königliche Siegelträger, als einer der gefürchtetsten Verführer von ganz Memphis. Dem einzigen Erbe einer reichen Familie, einem hervorragenden Schreiber von schneller Auffassungsgabe, der stets gut gekleidet war, gelang es leicht, seine Umgebung zu täuschen. Die meisten hielten ihn für einen
    vergnügungssüchtigen Tunichtgut, der wohl kaum gern stundenlang arbeiten dürfte. Dabei hatten sie aber seine nur so vor Klugheit sprühenden Augen und die erstaunliche Fähigkeit übersehen, innerhalb kürzester Zeit schwierigste Sachverhalte zu verarbeiten. Als oberster Leiter aller königlicher Vorhaben, Bewahrer der Tempelgeheimnisse und Hüter des Viehs trieb er diese erschöpfenden Aufgaben mit einer scheinbaren Unbekümmertheit voran, hinter der sich äußerste Strenge verbarg.
    Die Höflinge hassten Sehotep, dessen Leben aus einer

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