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Die Versuchung der Hoffnung

Die Versuchung der Hoffnung

Titel: Die Versuchung der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Kaiser
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ich langsam zurück zu Valerie und unseren Opfern.
     
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    Jonathan Petterson lehnt sich gemütlich in seinem Stuhl zurück und beobachtet das Spektakel. Die kleine Blonde kommt gerade mit zwei doppelten Whisky zurück und stürzt den ersten hinunter, als könnte sie das alles nüchtern nicht ertragen. Er hat sie schon mal in irgendeinem Seminar gesehen, als er noch zur Uni gegangen ist … Hope heißt sie, wenn er sich richtig erinnert.
    Grübelnd fragt er sich, wie die Jungs nur so arrogant und dumm sein können, zu glauben, dass sie auch nur die kleinste Chance gegen die beiden Mädels haben werden. Jeder Vollidiot hätte erkennen müssen, dass es eine Falle war und die Brünette der beiden nie jemanden herausgefordert hätte, wenn sie sich nicht absolut sicher wäre zu gewinnen. Warum sollte sie auch? Mit so einem plumpen Spruch Männer aufzureißen, hat mit Sicherheit keine der beiden nötig.
    Und tatsächlich kommt es, wie es kommen musste: Die Jungs gewinnen nicht eine Runde. Und das, obwohl sie ihre angeblich besten Männer an den Start geschickt haben.
    Die beiden Mädels sind wirklich gut und haben ziemlich viel Übung. Was nicht wirklich eine große Überraschung ist. Die Gruppe beim Spielen zu beobachten, ist ein wahres Fest. Den Unglauben auf den Mienen der Jungs, der nach und nach in Ärger umschlägt, und die ruhige Gelassenheit auf den Gesichtern der Frauen, die sich mit der Zeit in leisen Triumph umwandelt. Dazu Hopes durchaus hübsch zu betrachtender Rücken, der von dem Oberteil, das sie trägt, eher, und das nicht gerade subtil, in Szene gesetzt als verdeckt wird …
    Eigentlich war John genervt, weil er mit Frank verabredet war, der ihn offenkundig versetzt hat. Aber jetzt könnte er sich weitaus schlimmere Arten vorstellen, sich die Wartezeit zu vertreiben.
    Die Jungs werden immer ärgerlicher, einer von ihnen sieht fast so aus, als würde er sich später heimlich in den Schlaf weinen müssen, während sich auf den Gesichtern der Mädchen zunehmend ein Strahlen ausbreitet.
    Nachdem sie haushoch gewonnen haben, sammelt Hope gut gelaunt ihr Geld ein, um sich dann mit ihrer Freundin in eine Ecke zu verziehen und ihren Whisky auszutrinken. Die Dunkelhaarige entdeckt schon bald offenbar ein paar Bekannte, die gerade hereinkommen und denen sie fröhlich zuwinkt. Hope sieht weniger begeistert aus und verabschiedet sich nach kurzer Zeit von den anderen.
    Erst als sie ihren Mantel nimmt und sich anzieht, bemerkt John, dass er nicht der Einzige ist, der sie beobachtet. Der Typ mit dem bekloppten T-Shirt, den sie vorhin besiegt hat, steht auf und folgt ihr, als sie die Bar verlässt.
    Scheiße, das wird Ärger geben!
    Es wirkt nicht gerade so, als würde er ihr folgen, um ein nettes Pläuschchen mit ihr zu halten …
    Fluchend steht John auf und geht den beiden hinterher.
     
    Draußen angekommen sieht er, wie der Typ Hope die Hand auf die Schulter legt und sie sich erschrocken umdreht.
    Die beiden reden aufgebracht miteinander, aber John ist noch zu weit weg, um verstehen zu können, worum es genau geht. Allerdings kann er sehen, dass es dabei alles andere als freundlich zugeht.
    Als der hässliche T-Shirt-Typ Hope am Arm packt, um sie zu sich heranzuziehen, fängt John an zu laufen. Die eine Hand des dämlichen Wichsers landet auf Hopes Brüsten, mit der anderen versucht er sie immer noch festzuhalten.
    „Hey!“, ruft John laut und im selben Moment krümmt sich der Typ zusammen und hält sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Eier.
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    Heiß pumpt Adrenalin durch meine Adern.
    „Dämlicher Wichser!“
    Ich schaue auf ihn hinab, als er sich auf den Boden fallen lässt. Der Tapferste ist er wirklich nicht gerade. Der Drang, ihm auch noch mal kräftig in die Rippen zu treten, während er sich zu meinen Füßen zusammenkrümmt, ist groß, aber so hinterhältig bin ich dann doch nicht. Obwohl er es verdient hätte.
    Bevor ich es mir doch noch einmal anders überlegen kann, steht ein weiterer Typ neben mir. Kampfbereit drehe ich mich zu ihm um, während er in einer kapitulierenden Geste die Hände hochnimmt.
    „Hey, ich bin einer von den Guten!“ Er ist ein bisschen aus der Puste und sein Atem bildet kleine Dampfwölkchen in der kalten Winterluft. Er sieht nicht aus wie einer von den Guten, wirklich nicht. Mit einem schnellen Blick registriere ich jede Menge schwarzes Leder, dunkles Haar und noch dunklere Augen. Ich kenne ihn, er hat mal an meiner Uni studiert. Das ist John Petterson, Sänger in

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