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Die Versuchung

Die Versuchung

Titel: Die Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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konzentrieren. Doch zuvor mußte er noch etwas anderes erledigen.

    Jackson betrat Donovans Wohnung, schloß die Tür und schaute sich erst einmal um. Immer noch trug er die Maske des Toten. Deshalb machte er sich keine Sorgen, selbst wenn jemand ihn sah. Donovans Leiche war verbrannt. Trotzdem blieb Jackson nur eine begrenzte Zeit, die Wohnung des Journalisten zu durchsuchen. Ein Zeitungsmann bewahrte Unterlagen auf, und dieser Unterlagen wegen war Jackson gekommen. Schon bald würde die Haushälterin Bobbie Jo Reynolds’ Leiche entdecken und die Polizei verständigen. Die Suche nach dem Täter würde nicht lange dauern. Dank Jacksons Bemühungen würde die Spur rasch zu Thomas Donovan führen.
    Jackson durchsuchte die Wohnung schnell, aber methodisch. Bald hatte er das Gesuchte gefunden. Er stapelte die Kartons in der Mitte des kleinen Flurs. Es waren dieselben Kartons, die Donovan im Cottage in Charlottesville dabeigehabt hatte, und darin befanden sich die Unterlagen mit den Ergebnissen seiner Nachforschungen über die Lotterie.
    Als nächstes schaltete Jackson Donovans Computer ein und überprüfte den Inhalt der Festplatte. Er war froh, daß Donovan sich nicht die Mühe gemacht hatte, ein Paßwort zu verwenden. Die Festplatte war sauber. Vermutlich speicherte Donovan alles auf Disketten, weil sie leichter zu transportieren waren. Dann schaute Jackson hinter dem Computer und dem Schreibtisch nach, entdeckte aber kein Modem. Doch um sicherzugehen, überprüfte Jackson die Bildleiste des Computers. Es gab keinen Internet-Anschluß bei America Online oder einem anderen Server. Deshalb konnte Jackson sich die Mühe sparen, nach E-Mails zu suchen. Wie altmodisch der Kerl gearbeitet hat, dachte er, als er einen Stapel Dreieinhalb-Zoll-Disketten aus einer Schreibtischschublade nahm und in einem Karton verstaute. Die Disketten konnte er später durchsehen.
    Jackson wollte gerade gehen, als ihm der Anrufbeantworter im Wohnzimmer auffiel. Das rote Licht blinkte. Jackson schaltete die Bandansage ein. Die ersten drei Nachrichten waren belanglos. Doch beim Klang der Stimme, die die vierte Nachricht hinterlassen hatte, zuckte Jackson zusammen und brachte das Ohr nahe ans Gerät, um jedes Wort genau zu hören.
    Alicia Crane sprach nervös und verängstigt. »Wo steckst du, Thomas?« fragte sie drängend. »Du hast dich nicht gemeldet. Die Sache, an der du arbeitest, ist viel zu gefährlich. Bitte, bitte, ruf mich an.«
    Jackson ließ das Band zurücklaufen und hörte sich Alicias Stimme noch einmal an. Dann drückte er auf einen anderen Knopf. Nachdenklich verließ er die Wohnung, die Kartons unter den Armen.

KAPITEL 49

    LuAnn schaute zum Lincoln Memorial hinüber, als sie den Honda über die Memorial-Brücke lenkte. Das Wasser des Potomac River war dunkel und kabbelig. Schaumkronen erschienen, um sofort wieder zu verschwinden.
    Auf der Brücke herrschte der morgendliche Stoßverkehr. LuAnn und Riggs hatten die erste Nacht in einem Motel in der Nähe von Fredericksburg verbracht, um sich über die nächsten Schritte klarzuwerden. Dann waren sie bis in die Außenbezirke von Washington, D. C., gefahren und hatten in einem Motel unweit von Arlington übernachtet. Riggs hatte mehrmals telefoniert und war in einigen Läden gewesen, um einzukaufen, was er für seinen Plan brauchte.
    Anschließend hatten sie im Motelzimmer gegessen, und Riggs hatte seinen Plan noch einmal genau erläutert. LuAnn hatte sich alles genau eingeprägt. Dann hatten sie das Licht gelöscht. Einer schlief, während der andere wachte. So hatten sie es jedenfalls vorgesehen. Doch weder Riggs noch LuAnn fanden Ruhe. Schließlich hatten beide eng umschlungen zusammengesessen. Unter anderen Umständen hätten sie sich geliebt, so aber verbrachten sie die Nacht damit, durchs Fenster auf die dunkle Straße zu starren und auf jedes Geräusch zu lauschen, das die nächste Gefahr ankündigen mochte.
    »Ich kann es nicht fassen, daß ich da mitmache«, sagte LuAnn nun, während sie über die Brücke fuhren.
    »He, du hast gesagt, du würdest mir vertrauen.«
    »Tu’ ich ja auch.«
    »LuAnn, ich weiß, was ich tue. Und von zwei Dingen verstehe ich was: Wie man etwas baut und wie das FBI arbeitet. Wir können es nur so machen, wie wir’s besprochen haben. Es ist die einzige Möglichkeit. Wenn du verschwindest, werden sie dich irgendwann schnappen.«
    »Ich bin ihnen schon mal entwischt«, sagte sie zuversichtlich.
    »Da hattest du Hilfe und viel bessere

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