Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Versuchung

Die Versuchung

Titel: Die Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
Vom Netzwerk:
konnten wir noch nichts beweisen, aber wir wissen, daß viele Spieler an der Sache beteiligt waren.«
    Riggs dachte zurück ans Cottage, an die Sekunde, ehe das Messer in seinen Arm fuhr. Er hatte in die tödlichsten Augen geblickt, die er je gesehen hatte. Während der Jahre, die er als verdeckter Ermittler gearbeitet hatte, war er in sehr brenzlichen Situationen gewesen und hatte mehr als einmal Angst gehabt; schließlich war er auch nur ein Mensch. Aber nie zuvor hatte er die animalische, nervenzerfetzende Furcht gespürt, die diese Augen in ihm ausgelöst hatten. Hätte er ein Kruzifix dabei gehabt – er hätte es hervorgeholt, um den Kerl abzuwehren.
    Er blickte Berman an. »Wissen Sie, Lou, Sie wären überrascht. Dieser Mann ist ein Meister der Verkleidung. Er kann wahrscheinlich genügend Rollen spielen, um ein ganzes Broadway-Musical allein aufzuführen. Und weil der Bursche alles im Alleingang macht, muß er nie befürchten, daß jemand ihn verraten oder ausschalten will.«
    »Vor nicht allzu langer Zeit waren Sie einer von uns, Matt«, sagte Masters leise. Offenbar versuchte er es jetzt mit einer neuen Masche. »Vielleicht sollten Sie mal darüber nachdenken. Sie haben das Vertrauen LuAnn Tylers erworben. Bringen Sie die Frau her, und … nun, sagen wir mal so: Die Regierung würde sich als überaus dankbar erweisen. Kein Hämmern und Sägen mehr, um sich den Lebensunterhalt zu verdienen.«
    »Lassen Sie mich einen Moment darüber nachdenken, George.« Riggs schloß die Augen, öffnete sie aber sofort wieder und sagte: »Ich würde sagen … leck mich am Arsch !«
    Masters’ Gesicht lief knallrot an.
    »Also, wie sieht’s aus, George? Soll ich jetzt sofort CNN anrufen, oder gilt der Handel?«
    Langsam, beinahe unmerklich, nickte Masters.
    »Ich möchte hören, wie Sie es sagen, George.«
    Berman öffnete den Mund, doch Masters warf ihm einen so vernichtenden Blick zu, daß er schwieg.
    »Ja, der Handel gilt«, erklärte Masters. »Kein Gefängnis.«
    »Und der Staat Georgia?«
    »Im Staat Georgia liegt nichts gegen LuAnn Tyler vor.«
    »Sind Sie auch sicher, daß Sie die erforderliche Befugnis haben? Reicht Ihr starker Arm wirklich bis nach Georgia?« fragte Riggs spöttisch.
    »Meiner nicht. Aber ich glaube kaum, daß der Präsident der Vereinigten Staaten diesbezüglich Probleme hat. Meine Anweisungen lauten, zu verhindern, daß etwas über diese Sache an die Öffentlichkeit gelangt – um jeden Preis. Ich garantiere Ihnen, daß der Präsident oder die Justizministerin den Anruf nach Georgia tätigen werden.«
    »Gut. Dann holen Sie jetzt die Justizministerin und den Direktor des FBI hierher, weil ich das auch von den beiden hören will. Am besten auch den Präsidenten selbst.«
    »Es gibt absolut keine Möglichkeit, daß der Präsident sich mit Ihnen trifft.«
    »Dann holen Sie mir den Direktor und die Justizministerin, George. Sofort.«
    »Trauen Sie meinem Wort nicht?«
    »Sagen wir mal, Ihre bisherigen Leistungen auf diesem Gebiet haben mir nicht allzu viel Vertrauen eingeflößt. Ich würde mich entschieden besser fühlen, wenn nicht bloß einer mir sein Wort gibt.« Er nickte zum Telefon. »Na los, machen Sie schon.«
    Masters und Riggs starrten sich mindestens eine Minute an. Dann nahm Masters langsam den Hörer ab und sprach lange hinein. Die Terminpläne mußten gehörig durcheinandergewirbelt werden, doch eine halbe Stunde später saßen der Direktor des FBI und die Justizministerin der Vereinigten Staaten Riggs gegenüber. Er schlug ihnen denselben Handel vor wie Masters, und es gelang ihm, von beiden die gleichen Zusicherungen zu erhalten.
    Riggs stand auf. »Ich danke Ihnen für Ihre Kooperation.«
    Auch Berman erhob sich. »Na schön. Ab jetzt arbeiten wir also zusammen. Dann schaffen Sie die Tyler her, damit wir sie verdrahten und ein Team zusammenstellen können, um diese Ein-Mann-Verbrechens-Woge festzunehmen.«
    »O nein, Lou. Wir haben ausgehandelt, daß ich den Kerl festnehme, nicht das FBI .«
    Berman sah aus, als würde er jeden Moment explodieren. »Jetzt hören Sie mal zu, Sie …«
    »Halten Sie den Mund, Lou!« fuhr der FBI -Direktor ihn an. Dann wandte er sich Riggs zu. »Glauben Sie wirklich, Sie schaffen das allein?«
    Riggs lächelte. »Habe ich das FBI je im Stich gelassen?« Er schaute zu Masters hinüber.
    Masters erwiderte das Lächeln nicht, sondern studierte Riggs’ Gesicht. »Wenn Sie es nicht schaffen, sind alle Zusagen nichtig. Für LuAnn Tyler …«, er

Weitere Kostenlose Bücher