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Die Versuchung

Die Versuchung

Titel: Die Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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wäre fast so schlimm, als würde der Staat seine Schulden nicht bezahlen. Das darf nicht passieren. Das wird nicht passieren.«
    »Und was schlagen Sie vor, George?«
    Masters wurde sofort wieder ruhig und zählte die Punkte an den Fingern auf. »Sie bringen LuAnn Tyler her. Wir befragen sie und bringen sie dazu, mit uns zu kooperieren. Mit Hilfe ihrer Informationen nehmen wir die Personen fest …«
    »Die Person, George«, unterbrach Riggs. »Es gibt nur eine einzige, aber die ist ein ganz besonderes Kaliber, das kann ich Ihnen versichern.«
    »Okay, mit Tylers Hilfe nageln wir ihn fest.«
    »Und was geschieht mit LuAnn Tyler?«
    Masters spreizte hilflos die Hände. »Nun machen Sie mal halblang, Matt. Der Staat Georgia fahndet wegen Mordes nach ihr. Sie hat fast zehn Jahre lang keine Steuern bezahlt. Wir müssen davon ausgehen, daß sie beim Lotteriebetrug mitgemacht hat. Das reicht für mehrere Male lebenslänglich. Aber ich begnüge mich mit einmal lebenslänglich. Und vielleicht kommt sie nach fünfzehn, zwanzig Jahren raus, wenn sie wirklich mit uns zusammenarbeitet. Aber versprechen kann ich nichts.«
    Riggs stand auf. »Das wär’s dann, Männer. War nett, mit euch zu plaudern.«
    Berman war sofort aufgesprungen und zur Tür gelaufen, um sich Riggs in den Weg zu stellen.
    »Lou, ich habe immer noch einen gesunden Arm, und mich juckt’s wie der Teufel in der Faust, Ihnen eins in die Fresse zu schlagen. Also geben Sie lieber den Weg frei.« Riggs ging weiter in Richtung Tür.
    »Verdammt noch mal! Setzt euch wieder! Beide!« brüllte Masters.
    Riggs und Berman starrten sich geziemend lange drohend an. Dann gingen sie langsam zurück zu ihren Stühlen.
    Riggs schaute Masters an. »Glauben Sie wirklich, die Frau würde hier antanzen und ihr Leben aufs Spiel setzen, damit Sie diesen Kerl fassen können? Und zur Belohnung darf sie den Rest ihres Lebens im Knast verbringen? Wenn Sie das glauben, George, sind Sie schon zu lange beim FBI . Dann ist Ihr Verstand im Arsch.«
    Berman wollte aufbrausen, aber Riggs richtete den Zeigefinger auf ihn und fuhr fort: »Lassen Sie mich Ihnen ein paar Dinge erklären. Es ist das Spiel des Lebens und heißt: ›Wer am längeren Hebel sitzt‹. Sie rufen in Georgia an und erklären den dortigen Behörden, daß LuAnn Tyler nicht mehr wegen Mordes gesucht wird – oder wegen sonst etwas. Selbst wenn sie einen Scheißstrafzettel wegen Falschparkens bekommen hat, ist diese Sache ebenfalls erledigt. Verstehen Sie? LuAnn Tyler hat eine saubere Weste. Blütenrein. Dann rufen Sie die Steuerbehörde an und sagen denen, daß Tyler zahlt, was sie Vater Staat schuldet, aber daß eine Gefängnisstrafe absolut nicht in Frage kommt. Und falls sich herausstellt, daß Tyler bei der Lotterieschiebung mitgemacht hat und die Sache noch nicht verjährt ist, wird ihr auch in dieser Sache Straffreiheit zugesichert. Auch die lächerlichste Anklage, die Tyler für eine Sekunde ins Gefängnis bringen könnte, ist ausgelöscht. Futsch. Sie ist ein freier Mensch.«
    »Sie sind ja verrückt«, sagte Berman.
    Masters beachtete ihn nicht. »Oder?« fragte er ruhig, ohne Riggs aus den Augen zu lassen.
    »Oder wir gehen mit der ganzen Sache an die Öffentlichkeit, George. Was hat Tyler zu verlieren? Wenn sie lebenslang ins Gefängnis wandert, wird sie reichlich Zeit für ein paar Hobbys haben, um sich die Zeit zu vertreiben. Ich denke da an Fernsehauftritte bei diversen Talkshows wie Sixty Minutes, Dateline, Prime Time Live, vielleicht sogar bei Oprah. Ein Buchvertrag dürfte auch noch rausspringen. Sie kann sich alles vom Herzen reden … wie die Lotterie manipuliert wurde, wie der Präsident und die Justizministerin und der Direktor des FBI alles vertuschen wollten, um ihre Jobs zu behalten, und daß sie so dämlich waren, einen verdammten Hurensohn entwischen zu lassen, einen Superganoven, der seit Jahren die halbe Welt in ein Chaos verwandelt hat. Und das alles nur, um eine junge Frau, die in bitterer Armut aufgewachsen ist, in den Knast zu bringen, weil sie etwas getan hat, das die meisten von uns auch getan hätten. Jederzeit und liebend gern.« Riggs lehnte sich zurück und blickte beide Männer an. »Das, meine Herren, meine ich mit ›am längeren Hebel sitzen‹.«
    Während Masters nachdachte, schnaubte Berman verächtlich. »Ein einziger Mann? Das glaube ich nicht. Wir haben es mit einer großen Organisation zu tun. Nie im Leben könnte ein einziger Mensch das alles allein schaffen. Bis jetzt

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