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Die Versuchung

Die Versuchung

Titel: Die Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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würde das verdammte Telefon niemals abstellen.« Sie wählte noch einmal. Wieder ohne Ergebnis.
    »Der Akku könnte leer sein. Vielleicht hat Charlie vergessen, ihn im Motel aufzuladen.«
    LuAnn schüttelte den Kopf. »Unsinn. Da ist irgendwas passiert. Da stimmt etwas nicht.«
    Riggs stand auf und ging zu ihr. »LuAnn, hör mir zu.« Er schüttelte sie, soweit sein verletzter Arm es erlaubte. »Würdest du mir einen Moment zuhören?«
    Endlich wurde sie ein wenig ruhiger und schaute ihn an.
    »Lisa geht es gut. Charlie geht es gut. Du hattest einen Alptraum. Das ist alles.« Er legte den Arm um sie und drückte sie an sich. »Wir sehen die beiden morgen. Und alles wird gut, glaub mir. Wenn wir jetzt losfahren und man folgt uns, merken wir’s nicht. Laß dich nicht von einem Alptraum zu einer Dummheit verleiten, die Lisa tatsächlich in Gefahr bringt.«
    Sie starrte ihn an. Immer noch lag Panik in ihren Augen.
    Riggs murmelte ihr weitere besänftigende Worte ins Ohr. Sein gelassener, beschwichtigender Tonfall beruhigte sie schließlich. Sie ließ sich von ihm zurück zum Bett führen, und beide legten sich hin.
    Während Riggs wieder einschlief, starrte LuAnn an die Decke und betete stumm, daß es wirklich nur ein Alptraum gewesen sein möge. Doch tief in ihrem Inneren sagte ihr eine Stimme, daß sie recht hatte, daß Lisa in schrecklicher Gefahr schwebte. In der Dunkelheit sah sie etwas, das einer Hand ähnelte. Die Hand griff nach ihr. Ob diese Geste freundlich und tröstlich oder boshaft und bedrohlich gemeint war, sollte LuAnn niemals erfahren, denn die schemenhafte Hand löste sich auf. Mit einem Mal war der Spuk verschwunden.
    Schützend legte LuAnn einen Arm um den schlafenden Riggs. Sie hätte alles dafür gegeben, hätte sie dasselbe für ihre Tochter tun können.

KAPITEL 56

    Die beiden FBI -Agenten nippten am heißen Kaffee und genossen die morgendliche Stille und die Schönheit der Gegend. Doch der Wind frischte auf. Eine Unwetterfront näherte sich und verhieß für die kommende Nacht und den nächsten Tag Sturmböen und Regen. Die beiden erfahrenen Beamten waren an der Straße postiert, die zu LuAnns Villa führte. Bis jetzt hatte sich nicht viel getan, doch die Männer hielten trotzdem die Augen offen.
    Um elf Uhr näherte sich ein Auto ihrem Kontrollpunkt und hielt. Auf der Fahrerseite glitt die Scheibe herunter.
    Sally Beecham, LuAnns Haushälterin, schaute den einen Beamten fragend an. Der Mann winkte sie rasch weiter. Sally war vor zwei Stunden von der Villa losgefahren, um einige Besorgungen zu machen. Sie war sehr nervös gewesen, als sie den Kontrollpunkt passiert hatte. Die Männer vom FBI hatten Sally nicht viel gesagt, hatten ihr lediglich erklärt, daß sie nichts zu befürchten habe. Sie solle ›ganz normal ihre Arbeit tun‹; alles würde seinen gewohnten Gang gehen. Sie hatten Sally eine Telefonnummer gegeben, die sie anrufen könne, falls irgend etwas ihr verdächtig vorkam.
    Als Sally diesmal den Kontrollpunkt passierte, sah sie gelassener aus, vielleicht sogar ein bißchen eingebildet, weil das mächtige FBI ihr, Sally Beecham, Aufmerksamkeit schenkte.
    »Ich glaube nicht, daß die Tyler zurückkommt, um irgendwas von dem zu essen, was die gute Frau da eben angeschleppt hat«, sagte der eine FBI -Mann zu seinem Kollegen. Der grinste zustimmend.
    Das nächste Fahrzeug, das am Kontrollpunkt hielt, zog besondere Aufmerksamkeit auf sich. Der ältere Mann am Steuer des Lieferwagens erklärte, er sei der Gärtner. Der jüngere Mann neben ihm war sein Gehilfe. Sie konnten sich ausweisen. Die Beamten überprüften alles genau, fragten sogar telefonisch nach. Sie schauten auch hinten in den Lieferwagen. Tatsächlich lagen dort Gartenwerkzeuge, Kisten und alte, aufgerollte Planen. Doch um ganz sicherzugehen, folgte ein FBI -Mann dem Lieferwagen.
    Sally Beechams Wagen parkte vor dem Eingang. Aus dem Haus ertönte ein schrilles Pfeifen. Die Vordertür stand offen. Der FBI -Mann sah, wie die Haushälterin drinnen den Alarm ausschaltete; jedenfalls nahm er es an. Als das durchdringende Pfeifen verstummte, sah der FBI -Mann seine Vermutung bestätigt. Er beoachtete, wie die Männer aus dem Lieferwagen stiegen, Werkzeug ausluden, es auf eine Schubkarre legten und hinter dem Haus verschwanden. Der FBI -Agent stieg wieder in den Wagen und fuhr zurück zum Kontrollpunkt.

    LuAnn und Riggs gingen auf dem Parkplatz vor dem Motel in Danville, Virginia, auf und ab. Riggs hatte mit dem Geschäftsführer

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