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Die Versuchung

Die Versuchung

Titel: Die Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Information möchte ich Ihnen noch nicht geben, George.«
    »Er hat das Mädchen!« sagte Masters energisch. »Und Sie beide könnten die nächsten sein, Matt. Denken Sie mal darüber nach. Wir können Sie und Miss Tyler schützen. Sie müssen herkommen.«
    »Ich weiß nicht …«
    »Hören Sie. Fahren Sie zurück zu Tylers Villa. Ich lasse die Zufahrt vierundzwanzig Stunden lang bewachen. Wenn Tyler sich bereit erklärt, zur Villa zu fahren, schicke ich ein kleines Heer von Agenten dorthin.«
    »Moment, George. Bleiben Sie dran.« Riggs hielt den Hörer gegen die Brust und schaute LuAnn an. Seine Augen sagten ihr alles, was sie wissen mußte.
    »Charlie?«
    »Messerwunde. Er liegt im Krankenhaus. Die Ärzte wissen nicht, ob er durchkommt. Man hat ihn mit dem Rettungshubschrauber in die Universitätsklinik geflogen.«
    »Nach Charlottesville?« fragte sie.
    Riggs nickte. »Mit dem Hubschrauber ist es nur ein Katzensprung von Danville aus, und die Uniklinik ist erstklassig. Charlie ist dort in besten Händen.«
    LuAnn starrte ihn an, wartete. Und Riggs wußte ganz genau, worauf.
    »Wahrscheinlich hat Jackson Lisa in seiner Gewalt.« Dann sprach er hastig weiter: »LuAnn, das FBI möchte, daß wir uns stellen, damit sie uns beschützen können. Wir können nach Wicken’s Hunt fahren, wenn du willst. FBI -Leute bewachen schon die Zufahrt. Masters meint, daß …«
    LuAnn riß ihm das Telefon aus der Hand.
    »Ich will keinen Schutz«, schrie sie in den Hörer. »Ich brauche euren verdammten Schutz nicht. Jackson hat meine Tochter. Und jetzt muß ich nur eins: sie finden. Ich werde sie mir holen. Haben Sie verstanden?«
    »Miss Tyler … ich nehme doch an, Sie sind LuAnn Tyler. Ich halte es für besser …«
    »Sie halten sich da gefälligst raus!« schrie LuAnn. »Er wird sie umbringen, wenn er auch nur vermutet, daß Sie in der Nähe sind. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.«
    Masters bemühte sich, ruhig zu bleiben, als er die furchtbaren Worte aussprach: »Miss Tyler, Sie können nicht sicher sein, daß er … daß er ihr nicht schon etwas angetan hat.«
    Ihre gelassene Antwort erstaunte sie selbst. »Ich weiß, daß er ihr nichts getan hat. Noch nicht.«
    »Der Mann ist ein Psychopath. Sie können nicht wissen …«
    »Den Teufel kann ich! Ich weiß genau, was er will. Und er will nicht Lisa. Halten Sie sich aus der Sache raus, FBI -Mann! Wenn meine Tochter stirbt, weil Sie uns in die Quere gekommen sind, gibt es keinen Ort auf der Welt, an dem ich Sie nicht finden werde.«
    George Masters saß an seinem Schreibtisch im streng bewachten Hoover Building. Fünfundzwanzig Jahre erfolgreiche kriminalistische Tätigkeit, auch auf höchster Ebene, lag hinter ihm. In dieser Zeit hatte er es mit mehr schrecklichen Verbrechen zu tun gehabt, als ihm lieb war. Jetzt war er von tausend hervorragend ausgebildeten, harten FBI -Spezialagenten umgeben; trotzdem lief es ihm bei diesen Worten kalt über den Rücken.
    Als nächstes hörte er, wie der Hörer auf die Gabel geschmettert wurde.

    Riggs lief LuAnn hinterher, als diese zum Auto rannte.
    »LuAnn, warte doch, verdammt noch mal!«
    Sie drehte sich um.
    »Hör zu. Was George gesagt hat, war vernünftig.«
    LuAnn warf beide Hände hoch und wollte in den Wagen steigen.
    »LuAnn, geh zum FBI . Laß dich vor diesem Irren beschützen. Ich bleibe ihm auf der Fährte. Ich spüre ihn auf.«
    »Lisa ist meine Tochter. Ich bin schuld, daß sie in Gefahr ist, und ich allein hole sie da raus. Nur ich. Sonst niemand. Der Kerl hätte Charlie beinahe getötet. Und auch du wärst beinahe umgebracht worden. Drei andere Menschen wurden ermordet. Ich werde nicht noch mehr Leute in mein verkorkstes, elendes, beschissenes Leben hineinziehen!« Sie schrie ihm diese Worte entgegen. Als sie verstummte, zitterten beide heftig vor Erregung.
    »LuAnn, ich lasse dich nicht allein gegen den Kerl kämpfen. Wenn du nicht zum FBI willst, gut. Ohne dich gehe ich auch nicht hin. Aber du wirst nicht allein gegen Jackson kämpfen. Das lasse ich nicht zu. Es wäre der sichere Tod für dich und Lisa.«
    »Hast du mir eigentlich zugehört, Matthew? Hau ab! Geh zu deinen Kumpels vom FBI und besorg dir ein neues Leben, weit weg von hier. Vor allem weit weg von mir. Willst du sterben? Wenn du in meiner Nähe bleibst, wirst du sterben. Das ist so sicher, wie ich dich jetzt anschaue.« Die polierte Fassade war abgefallen, abgestreift wie die Haut einer Schlange im Herbst. Jetzt war LuAnn nur noch ein

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