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Die Versuchung

Die Versuchung

Titel: Die Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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flatterten.
    »Soll das ein Scherz sein? Wenn ja, kann ich nicht darüber lachen.« Er funkelte Jackson wütend an.
    Jackson schüttelte traurig den Kopf. »Als ich nach dem Telefonat mit Ihnen aufgelegt hatte, war mir klar, daß mein kleiner Versprecher ernste Konsequenzen haben würde. Ich hatte von LuAnn Tyler und von Geld gesprochen. Und Geld – wie Sie wissen – bringt Menschen dazu, die seltsamsten Dinge zu tun.«
    »Was reden Sie da?«
    »Sie hatten den Auftrag, Mr. Romanello, einen Job für mich zu erledigen. Nachdem dieser Auftrag zurückgezogen wurde, hatten Sie mit meinen Angelegenheiten nichts mehr zu schaffen. Oder lassen Sie es mich anders ausdrücken: Sie sollten mit meinen Angelegenheiten nichts mehr zu schaffen haben.«
    »Habe ich doch auch nicht. Ich habe die Kleine nicht umgelegt – und dafür bekomme ich von Ihnen nur Zeitungspapier? Sie wissen wohl nicht, mit wem Sie es zu tun haben, Mister.«
    Jackson zählte mit den Fingern die einzelnen Punkte ab. »Sie sind der Frau nach New York gefolgt. Sie haben sie durch die ganze Stadt hindurch beschattet. Sie haben ihr einen Brief geschickt. Sie haben sich mit ihr getroffen. Zwar hatte ich nicht die Möglichkeit, Ihre Unterhaltung zu belauschen, aber – wie es aussieht – war das Thema alles andere als erfreulich.«
    »Woher wissen Sie das alles, zum Teufel?«
    »Es gibt nicht viel, was ich nicht weiß, Mr. Romanello. Wirklich nicht.« Jackson setzte die Sonnenbrille wieder auf.
    »Sie können mir überhaupt nichts beweisen, Mann.«
    Jackson lachte – ein Lachen, bei dem sich Romanellos Nackenhaare aufstellten. Er griff zur Pistole. Aber die war nicht mehr da.
    Jackson sah Romanellos fassungslosen Gesichtsausdruck und schüttelte den Kopf. »Um diese Zeit sind die U-Bahnen immer schrecklich voll. Ich habe gehört, daß Taschendiebe ehrliche Menschen vollkommen ungestraft ausrauben können. Wer weiß, was Ihnen sonst noch abhanden gekommen ist.«
    »He, Mann. Sie können nichts beweisen! Und Sie können auch nicht einfach die Bullen anrufen. Sie haben mir den Auftrag erteilt, jemanden zu töten. Das macht Sie nicht gerade glaubwürdig, wenn Sie die Cops …«
    »Ich habe kein Interesse, mich an die offiziellen Stellen zu wenden. Sie haben meine Anweisungen mißachtet und damit meine Pläne gefährdet. Ich bin hergekommen, um Ihnen zu sagen, daß ich davon weiß, und um Ihnen deutlich vor Augen zu führen, daß Sie sich Ihres unkorrekten Verhaltens wegen den Rest des Geldes verscherzt haben. Überdies habe ich mich zu einer angemessenen Bestrafung entschlossen. Diese Bestrafung werde ich jetzt vornehmen.«
    Romanello richtete sich zu seiner vollen Größe auf, so daß er Jackson überragte, und lachte schallend. »Ach, ja? Sie wollen mich bestrafen? Wie viele harte Jungs haben Sie denn mitgebracht?«
    »Ich ziehe es vor, derartige Maßnahmen selbst durchzuführen.«
    »Na, dann ist das aber Ihre letzte Maßnahme.« Blitzschnell schoß Romanellos Hand zum Fußknöchel. Sekunden später stand er wieder aufrecht da. Die gezackte Messerklinge glänzte in seiner Rechten. Er wollte sich auf Jackson stürzen, hielt jedoch in der Bewegung inne, als er das Gerät sah, das Jackson auf ihn richtete.
    »Die vielgepriesenen Vorteile von Muskelkraft und Körpergröße werden häufig überschätzt. Würden Sie mir da zustimmen?« fragte Jackson. Die beiden Pfeile, jeweils mit einer Ladung von 120 000 Volt, schossen aus der Betäubungspistole und trafen Romanello genau in die Brust. Der große Mann kippte zu Boden, als hätte ein Axthieb ihn gefällt. Dann lag er da und starrte zu Jackson hinauf.
    »Man sagt, diese Geräte würden in Zukunft in verstärktem Maße bei der Polizeiarbeit eingesetzt. Ihr militärisches Potential dagegen ist ziemlich begrenzt. Dieses Modell garantiert mindestens zwanzig Minuten vollkommener Lähmung, mehr als genug für meine Zwecke.«
    Hilflos mußte Romanello beobachten, wie Jackson sich neben ihn kniete, die beiden Pfeile herauszog und sie samt Gerät in die Tasche steckte. Geschickt knöpfte er Romanellos Hemd auf. »Ziemlich behaart, Mr. Romanello. Kein Gerichtsmediziner wird sich jemals fragen, woher die beiden winzigen Löcher in Ihrer Brust stammen, falls man sie überhaupt entdeckt, was ich stark bezweifle.« Dann holte Jackson einen Gegenstand aus dem Jackett, bei dessen Anblick Romanello vor Schreck erstarrt wäre, wäre er es nicht bereits gewesen. Seine Zunge fühlte sich so groß und rauh wie eine Baumwurzel an. Er

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