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Die Verwandlung

Die Verwandlung

Titel: Die Verwandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. M. Sampson
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von Mikeys Haus. Es war dasselbe Wäldchen, das kurz vor meinem Haus endete.
    Aus der Ferne erscholl zweimal hintereinander ein lauter Knall, wie von einem Feuerwerk, dann hörte ich ein Mädchen schreien. Ich ignorierte die Schreie und ging in den Wald. Als ich das tat, ergriff mich ein starker, seltsamer Schmerz. Und sosehr ich auch Patricks Duft hinterherjagen wollte, musste ich doch anhalten und mich nach vorn beugen, eine Hand gegen meinen Magen gedrückt, die andere gegen die raue Rinde eines Baums. Es ging mir nicht gut. Mein Körper zitterte, in meinen Gedärmen rumorte es. Mein Kopf fühlte sich an, als würde er sich mit Wasser füllen– wie ein Schwamm, der ein ganzes Meer in sich aufnahm. Die Sterne am mondlosen Nachthimmel funkelten so intensiv, dass sie mir in den Augen brannten. Das Selbstvertrauen, das ich den ganzen Abend lang verspürt hatte, verschwand einfach, und die nächtliche Kälte breitete sich über mir aus. Es würgte mich, und ich fiel auf die Knie. Der Alkohol in meinem Magen brannte, ich musste ihn loswerden. Der Würgereiz kam erneut, mein ganzer Körper krümmte sich, und schließlich musste ich mich übergeben. Danach ging es mir nicht besser. Mein Magen schmerzte nach wie vor, alles war immer noch verschwommen, und mein Kopf fühlte sich weiterhin matschig an. Ich stand auf und entfernte mich von der Lache aus wässrigem Erbrochenem. Immer größere Schmerzen durchzuckten meinen Körper– in meinen Fingern und Zehen pochte es, als hätte jemand mit dem Hammer draufgeschlagen. Ich hatte am ganzen Körper eine Gänsehaut, und die feinen Härchen standen ab wie kleine Nadeln, die mir in die Arme stachen. Urplötzlich explodierte der Schmerz in meinem Magen, als hätte jemand zwei große Handvoll meines Fleisches gepackt und mich aufgerissen. Ich schrie auf und fiel auf den weichen Boden. Nasse Blätter blieben an meinen Haaren kleben, und Schlamm spritzte auf mein perfektes grünes Top. Ich scherte mich nicht darum, konnte mich nicht darum kümmern. Die Welt um mich herum drehte sich, während ich dalag und versuchte aufzuschreien, als mein Körper von Krämpfen geschüttelt wurde. Ich fühlte mich, als hätte mich jemand mit einem sadistischen Irren zusammen in einen Mixer gesteckt und würde nun ständig auf die Impuls-Taste hämmern. Dann war es vorüber. Mein Gehirn war noch nicht wieder im Lot, und ich war noch benommen, doch fühlte ich mich… besser. Der Wald um mich herum war nicht mehr so verschwommen wie zuvor, doch irgendwie schien alle Farbe aus ihm gewichen zu sein, so als bestünde er nur aus Dunkelgrau- und Schwarztönen. Ich registrierte Dinge, die mir zuvor nicht aufgefallen waren– das Astloch in dem Baum vor mir, das Rascheln eines bescheidenen Tierchens in dem Busch rechts neben mir und links von mir den Schatten eines Mannes, wobei ich den Mann selbst nicht sehen konnte. Ich schniefte und schnüffelte, roch die nassen Blätter, den sauren Geruch meines Erbrochenen sowie den Urin eines Hundes, der genau acht Stunden und siebenunddreißig Minuten zuvor hier Gassi geführt worden war. Und natürlich schnupperte ich seinen Duft, seine perfekte, verführerische Duftnote. Ich stöhnte aus voller Kehle, was jedoch klang wie das Jaulen eines Hundes. Dann versuchte ich aufzustehen und fiel sofort nach vorn auf meine Hände. Mein Sehvermögen war jedoch ausgezeichnet, und so konnte ich mir nicht erklären, was ich erblickte: Meine Arme sahen aus, als wären sie in einen weichen grau-schwarzen Pelz gehüllt. Meine Fingernägel waren lang, scharf und schwarz geworden, und mein Körpergewicht ließ meine Hände in die weiche Erde einsinken. Ich begann, auf allen vieren zu laufen und anschließend zu jaulen. Es fühlte sich an, als wären meine Beine mit einer Schnur oder Ähnlichem so straff zusammengebunden, dass sie schmerzten. Ich drehte mich um, fasste mir ans Bein und begann, mich mit meinen Nägeln zu kratzen. Im nächsten Augenblick war meine Hose zerfetzt. Es hing kaum noch etwas davon an mir dran, und obwohl sie sich trotzdem noch zu eng anfühlte, konnte ich mich jetzt wenigstens bewegen. Und nur das zählte. Erst stand ich wackelig da, dann begann ich vorwärtszugehen. Der Duft wurde schnell schwächer, ich musste mich beeilen. Das Letzte, woran ich mich erinnerte, als ich tiefer und tiefer in den Wald eindrang, war das Gefühl, beobachtet zu werden. Es war dasselbe Gefühl wie letzte Nacht, dass irgendetwas über mir schwebte und mich beobachtete.
    Nur dass ich

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