Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Verwandlung

Die Verwandlung

Titel: Die Verwandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. M. Sampson
Vom Netzwerk:
zerdrückte sie mit derselben Leichtigkeit, wie Dalton das geschafft hatte. Die Töpfe über mir schepperten angesichts der heftigen Bewegung.
    Die Jungs starrten mich einen Moment lang ehrfürchtig an, während der Alkohol in meinem fast leeren Magen ankam und mir leicht flau wurde. Dann lachten sie, und Dalton hielt eine Hand in die Höhe. Ich schaute ihn verwirrt an, dann kapierte ich es– das bedeutete: » Give me five! « Ich klatschte mit meiner Hand gegen seine.
    » Gut gemacht! « , rief er.
    » Gib mir noch eines « , antwortete ich.
    Das tat er und holte sich selbst ebenfalls Nachschub. Wir zählten bis drei, dann schütteten wir die Biere herunter, knallten die Dosen auf den Tresen und fingen von vorne an.
    Nach dem vierten Bier fühlte sich mein Magen definitiv komisch an. Mein Kopf war seltsam leer und leicht, als wäre er mit Helium gefüllt, und ich würde gleich in Richtung Decke abheben. Ich wackelte auf meinem Sitzplatz auf der Arbeitsplatte hin und her. Alles war halb verschwommen und gestochen scharf zugleich, und immer wenn jemand sprach, brauchte ich einen Moment, um zu verstehen, was los war, bevor ich mich aufrichtete und aufmerksam zuhörte. Alles, was gesagt wurde, schien das Witzigste zu sein, was ich je gehört hatte, und wir lachten alle lauthals los. Irgendwie kroch ich schließlich quer über die Kücheninsel, lehnte mich gegen Daltons breite, muskulöse Brust und atmete seinen Geruch ein. Sein Moschusduft war so seltsam vertraut und beruhigend, der ihm anhaftende Geruch seiner Freundin ließ mich jedoch in mich hineinkichern, sogar noch, als ich seinen Arm tätschelte. Ich drang in das Territorium eines anderen Mädchens ein und genoss jeden Augenblick davon.
    » Dalton! «
    Die Stimme klang schrill, und das Echo, das sich in der Küche fing, schwirrte in mein Ohr. Mit einer Grimasse setzte ich mich auf und entdeckte ein paar schattenhafte Umrisse in der Tür. Mühsam erkannte ich Zach und neben ihm ein konservativ gekleidetes, hübsches Mädchen mit rotem Haar. Nikki Tate. Daltons Freundin.
    Nikki starrte uns an. Sie machte den Mund auf und wieder zu, als wüsste sie nicht, was sie sagen sollte.
    Zach murmelte nur: » Tut mir leid, Nikki. «
    » Hey « , lallte Dalton. Ich tätschelte weiterhin seinen Arm, und Nikki blähte die Nasenflügel auf.
    » Dalton « , wiederholte sie, diesmal mit leiser Stimme, obwohl ich hinter ihrem aufgesetzten, ruhigen Tonfall ein Beben wahrnehmen konnte. » Stell dein Bier weg. Ich fahre dich nach Hause. «
    Dalton starrte sie dümmlich an und blinzelte. » Hä? Warum solltest du das tun? Ich habe Du-hurst. «
    » Stell es hin « , wiederholte Nikki, wobei ihr Tonfall schriller wurde. Sie erhob die Hand zur Faust und tat so, als wolle sie nach der Bierdose greifen. Dann ließ sie ihre Hand mit einem Ruck nach unten sausen.
    Fast als Antwort darauf fiel die halb volle Dose in Daltons Hand auf den Tresen, und zwar so heftig, als hätte Nikki sie ihm tatsächlich aus der Hand gerissen. Das Bier ergoss sich über den Tresen, und ich spürte die warme Flüssigkeit in die Rückseite meiner Jeans sickern. Mit einem Schrei sprang ich von der Theke und von Dalton weg.
    Ohne ein weiteres Wort packte Nikki Daltons Arm und zerrte ihn zur Küchentür. Er protestierte lallend und unverständlich.
    Zach starrte mich weiter nur an, und schließlich spürte ich auch die Blicke der anderen Jungs in der Küche. Dann bemerkte ich, dass ich auch von ein paar Mädchen aus dem Eingangsbereich beobachtet wurde. Schien ganz so, als wollten sie eine Vorstellung. Nun, die sollten sie bekommen. Ich jagte hinter Dalton her und bekam ihn am Bund seiner Jeans zu fassen. Er hielt an, befreite sich von Nikki und drehte sich zu mir um.
    » Tut mir leid, dass uns deine Freundin den Spaß verdorben hat « , sagte ich laut genug für jedermann. » Lass sie nächstes Mal zu Hause. « Damit stellte ich mich auf die Zehenspitzen, streckte die Zunge heraus und fuhr ihm damit über das Gesicht. Er quittierte das mit einem Kichern, was ich recht amüsant fand.
    Für einen langen Augenblick stand Nikki still da, während sich ihre Augen verengten. Zitternd und mit rotem Gesicht zog sie Dalton dann an Zach vorbei in die Eingangshalle.
    Alle starrten mich regungslos an. Ich fühlte mich benommen, sah alles verschwommen und hatte das Gefühl, als würde ich jeden Moment umkippen. Dennoch erwiderte ich ihre Blicke mit einem Lächeln. » Was glotzt ihr alle so? « , fragte ich mit sämiger Stimme,

Weitere Kostenlose Bücher