Die vier Söhne des Doktor March
meinen Schrank gelegt.
Ich bin gerade dabei, mir über meinen Fehler klarzuwerden: Ich kann einfach nicht glauben, daß es einer von ihnen ist. Ich bin auf diese Beziehung zu ihm fixiert und vergesse darüber, eine zu den anderen herzustellen, obwohl er einer von ihnen ist.
Ich hätte nie gedacht, daß mein armer Kopf sich so viele Fragen ausdenken kann. Du siehst, Papa, ich bin gar nicht so dusselig . Obwohl ich mich ins Lebkuchenhaus habe locken lassen, ins Haus der Menschenfresser … Das war's, es ist Zeit, wieder an die Arbeit zu gehen.
Tagebuch des Mörders
Heute nachmittag habe ich die dicke blonde Schlampe von Papa getroffen. Sie hat mich am Arm genommen, und wir sind ein Stückchen gegangen. Sie roch nach Parfüm. Ich habe versucht, mich zu entfernen, aber sie hielt mich fest, ich sah, wie ihr Busen bebte, ich spürte ihren Atem, ich kann einfach nicht glauben, daß Papa und diese Frau .
Mich würde es ekeln, das mit ihr zu tun. Ich verstehe nicht, weshalb sie alle immerzu an das denken. Auf jeden Fall hat uns niemand zusammen gesehen. Ich achte immer auf derartige Kleinigkeiten. Sie hat mir gezeigt, wo sie wohnt. Es ist ein gutes Wohnhaus. Keine Concierge.
Sie wollte, daß ich auf ein Glas mit nach oben komme, aber ich habe abgelehnt. Ihr Mann war bei Hausbesuchen . Sie muß nymphoman sein. Sie hat mir aufgetragen, Papa von ihr zu küssen. Das soll sie ruhig selber machen. Ich hasse ihr dreckiges Grinsen.
Ich habe gehört, wie Mama Jeanie fragte, was die Mutter von Karen wollte. »Nichts«, antwortete Jeanie, »sie wollte mir nur etwas zurückgeben.« Was verbirgst du mir, heißgeliebte Jeanie?
Jeanies Tagebuch
Während alle unten waren und den Film anschauten, bin ich nach oben zum Doktor gegangen und habe das Buch an mich genommen. Ich riß die Seite, auf die mein Gesicht gezeichnet ist, heraus und faltete ein Papierschiff daraus, das ich in die Garderobe legte. Ich habe derartige Haßanfälle wegen diesem Schwein, daß ich mich nicht mehr beherrschen kann.
Das Buch ist hier versteckt. Ich sage aber nicht, wo. Man weiß ja nie. Auf das Papierschiffchen habe ich geschrieben: Ich bin gekommen, um das Böse auszutreiben. Und ich skizzierte einige Punkte, die ich aus dem Buch über Hexerei abgeschrieben hatte. Danach habe ich mit düsterer, durch ein Taschentuch verzerrter Stimme eine Teufelsaustreibung (auf Hebräisch oder so, jedenfalls sehr beeindruckend) aufgenommen (Jeanie Morgan in Die Rückkehr des Exorzisten VI). Und keine Übersetzung.
Damit er sich den Kopf zerbrechen muß.
Ich werde der dicken Blondine einen anonymen Brief schreiben, um ihr nahezulegen, die Söhne des Doktors zu meiden. Sie wird sich zwar Sorgen machen, aber dafür am Leben bleiben: Du elende Schlampe, der Vater reicht Dir wohl nicht, brauchst Du den Sohn auch noch!
So, das wird genügen. Oh, Mist, kein Schnaps mehr! Muß welchen kaufen. Es wird immer kälter. Brauche was zum Wärmen. Gute Nacht, Kinder.
Morgen früh werde ich das Tonband deponieren. Es ist merkwürdig, daß wir uns noch nie über den Weg gelaufen sind. Ich denke gerade daran, daß er das letzte Mal das Tonband nur wenige Sekunden, bevor ich kam, angeschaltet haben muß. Daß er also wußte, daß ich kommen würde .
Das würde heißen, daß er es deponierte, während ich das Badezimmer saubermachte . genau nebenan?
Würde es das heißen?
Tagebuch des Mörders
Sie hat das Buch zerstört!
Ich habe ihr lächerliches Papierschiffchen auseinandergefaltet und mehrere Male mit aller Kraft hineingestochen.
Nichts wird das Böse von hier vertreiben, nichts, ich bin hier zu Hause, verstehst du? Zu Hause! Ich habe mein Messer in deine Wangen gestoßen, in deinen Mund, deinen Mund vor allem, der Beleidigungen ausspuckt, ich habe deine zusammengepreßten Lippen mit der Klinge des Messers auseinandergeschnitten und unter deiner Zunge und zwischen deinen Zähnen herumgewühlt, ein schöner, roter und pulsierender Brei, damit du endlich deinen Mund hältst, verstehst du?!
Neulich in der Nacht hast du Glück gehabt, weißt du, aber das wirst du nicht immer haben. Ich bin geduldig und hartnäckig. Der Glaube kann Berge versetzen, und er wird mein Messer bis in deine Eingeweide versetzen .
Heute morgen hast du dem Briefträger einen Brief mitgegeben. Ich mag es nicht besonders, wenn du Briefe verschickst. Hast du nichts Besseres zu tun?
Jeanies Tagebuch
Ich habe das Tonband nicht aufgestellt. Hatte keine Gelegenheit. Während der Mittagsruhe hörte ich, wie
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