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Die vier Ziele des Lebens

Die vier Ziele des Lebens

Titel: Die vier Ziele des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Millman
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keinen besten Beruf, nur den Beruf, der in einem bestimmten Lebensabschnitt der beste für Sie ist. Es gibt zufriedene und unzufriedene Ärzte, Klempner, Friseure, Anwälte, Verkäufer, Lehrer und Berufstätige jeder anderen Sparte. Das Leben ist ein Experiment, ein Labor der Selbsterforschung. Solange Sie also keinen wirklich befriedigenden Beruf gefunden haben, suchen Sie sich einfach einen Job. Nehmen Sie von dem, was sich jetzt bietet, das Bestmögliche, aber halten Sie sich dabei offen für neue Chancen, bis Sie einen Beruf oder eine Berufung finden, auf die Sie sich längerfristig einlassen möchten. Es ist heute nicht ungewöhnlich, dass man im Laufe eines Arbeitslebens mehrere Berufswege ausprobiert.
    Meine eigene Suche
    Meine eigene Suche nach Beruf und Berufung ging verschlungene Wege. Nach meinem College-Examen war ich in Los Angeles zwei Monate lang Makler für Lebensversicherungen, bis mir ein Trainerposten an der Stanford University angeboten wurde. Nach vier erfolgreichen Jahren wurde ich ans Oberlin College berufen. Es sah nach einem beruflich sehr gut laufenden Leben aus: leitender Trainer mit zweiundzwanzig, danach Angehöriger des Lehrkörpers einer angesehenen Hochschule. Dann entschloss ich mich aber zur Rückkehr nach Berkeley, wo ich für ein halbes Jahr an einem spirituellen Institut lehrte.
    Danach änderte sich mein Leben deutlich. Ich gab Turnunterricht beim YMCA in Berkeley (drei Monate), bezog für zwei Monate Arbeitslosengeld, war drauf und dran, in die Navy einzutreten, landete aber stattdessen in einer spirituellen Gemeinschaft (mit Unterbrechungen acht Jahre), versuchte mich in dieser Zeit als Schreibkraft/Sekretär (und wurde nach fünf Monaten an die Luft gesetzt), unterrichtete in einem kleinen Gymnastikstudio in San Francisco (sechs Monate), zog nach Atlanta, um eine Mädchenturnriege zu unterrichten (neun Monate), begann ein Graduiertenstudium im Fach Psychologie in Kalifornien (vier Monate), ging auf die Gerichtsstenographenschule in San Francisco (sechs Monate), gab einen Kurs in Kampfkunstakrobatik beim YMCA in Berkeley (drei Monate).
Danach war ich als Trainer einer Frauenturnmannschaft in Berkeley angestellt (zwei Jahre), ging zurück ans Oberlin College (zwei Jahre), zusammen mit meiner Frau Joy, die das Studentinnenwohnheim leitete, während ich an der Endfassung meines Buchs Der Pfad des friedvollen Kriegers schrieb, das ein gemischtes Echo fand und bald nicht mehr lieferbar war. Ich ging zurück in die Bay Area, wo ich kurzzeitig in der Datenerfassung der Bank of America arbeitete, verlegte mich dann für elf Monate auf Textarbeit für ein Management-Schulungsinstitut und nahm schließlich wieder Schreibjobs an, davon einer in der Früh von fünf bis halb neun, der andere anschließend von neun bis nachmittags um fünf. Diese überlangen Arbeitstage hatte ich acht Monate lang, bis ich eine Verwaltungsarbeit bekam, die ich ein Jahr lang versah. 1983 zog ich dann mein eigenes Geschäft als Fitnesstrainer auf.
    Erst 1984, ich war inzwischen achtunddreißig, wurde Der Pfad des friedvollen Kriegers neu aufgelegt. Allmählich entstand auch eine gewisse Bekanntheit, und ich begann jetzt an Audioprogrammen zu arbeiten und erste Workshops zu geben. So hatte ich endlich doch meinen Beruf und meine Berufung gefunden: Schreiben, Lehren und Sprechen.
    Man sagt, dass zum »Erfolg über Nacht« zehn Jahre Anlaufzeit gehören. Bei mir waren es sechzehn Jahre des Experimentierens und der Unschlüssigkeit, die ich gleichsam Wasser tretend zubrachte, bis ich schließlich schwimmen
lernte. Bei dem, was ich hier mitzuteilen habe, handelt es sich also nicht um abstrakte Theorie. Ich war mittendrin, ich bin durch alle Stadien der Gewissensprüfung, durch alle Orientierungslosigkeit und alle Zweifel gegangen. In der Rückschau waren diese Jahre eine notwendige Phase der Innenschau und Selbsterforschung.
    Auf diesem Weg der Suche nach Beruf und Berufung sind wir wie Autofahrer in der Dunkelheit: Wir sehen nur so weit, wie die Scheinwerfer reichen. Es gibt aber Schlüsselfragen, mit denen wir den Weg ein wenig besser ausleuchten können. Je besser wir uns selbst kennen, desto genauer können wir unseren Kurs steuern. Deshalb ist Selbsterkenntnis das Herz der Weisheit.

Begabungen, Interessen und Werte
    Der Weg zu Beruf und Berufung ist wie eine Schatzsuche, und es gibt da eine Wegkreuzung, an der drei entscheidende Dinge zusammenkommen. An dieser Kreuzung steht der Wegweiser zu dem Beruf, den Sie

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