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Die vierte Todsuende

Die vierte Todsuende

Titel: Die vierte Todsuende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lawrence Sanders
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Ziel kommen.«
    Als die Frauen zurückkamen, wurde das Gespräch noch einmal allgemein, doch fing Delaney einen Blick seiner Frau auf und erklärte kurz darauf, es sei wohl an der Zeit aufzubrechen, man müsse am Samstag unter Umständen doch mit starkem Verkehr rechnen. Mrs. Ellerbee protestierte, aber nicht sehr. Sie bedankten sich herzlich bei ihr für die gastfreundliche Aufnahme, das vortreffliche Essen und beglückwünschten sie noch einmal zu ihrem sehr schönen Haus.
    »Kommen Sie im Frühling oder im Sommer wieder«, drängte Mrs. Ellerbee, »dann ist es überall grün. Das wird Ihnen gefallen.«
    »Ganz gewiss«, versicherte Monica. Sie und Rebecca umarmten Mrs. Ellerbee zum Abschied, und schon fuhren sie davon.
    Unterwegs fragte Delaney: »Glaubt ihr, dass Samuelson das Wochenende draußen verbringt?«
    »Was hast du denn dabei für schmutzige Gedanken, du lüsterner Greis! Warum sollte er nicht?« empörte sich seine Frau.
    »Drei Dienstboten hat sie«, sagte Boone nachdenklich, »das polnische Paar und ihn, Samuelson.«
    »Das ist Ihnen also auch aufgefallen. ›Julie, mach die Drinks zurecht‹, Julie, bring den Kaffee!‹ Und er springt.«
    »Ich glaube, er liebt sie «, sagte Rebecca.
    »Und warum nicht?« meinte Monica. »Schließlich…, ein Witwer und eine Witwe, was könnte besser passen? Noch dazu, wo sie gemeinsame Interessen haben, schon rein beruflich?«
    »Der ist doch viel zu alt für sie«, lehnte Boone ab.
    »Meinen Sie? Ich finde, auf ihre Art ist sie älter als wir alle zusammen. Aber ein wunderbares Haus ist es schon«, sagte Delaney.
    »Für meinen Geschmack etwas zu gestylt«, widersprach Rebecca. »Haben Sie bemerkt, dass sie unentwegt die Aschenbecher leerte? Es war wie…wie ein Bühnenbild.«
    »Tja, wenn Sie sich nach überquellenden Aschenbechern sehnen, sollten Sie noch auf einen Sprung zu uns hereinkommen« , forderte Delaney sie auf.

21
    Konigsbacher musste sich eingestehen, dass er in seinen vierzehn Dienstjahren keinen so guten Job gehabt hatte wie derzeit mit Symington. Der erwies sich als durchaus nicht so übel. So verfügte er allem Anschein nach nicht nur über reichlich Geld, nein, er gab es auch großzügig aus. Er bezahlte anstandslos in allen Lokalen, welche sie besuchten, die Rechnung. Wo immer sie auch hinfuhren, bestellte er ein Taxi, und sei es auch nur für eine Strecke, die man bequem hätte zu Fuß zurücklegen können. Zudem gab er generöse Trinkgelder, und seit neuestem machte er Konigsbacher Geschenke.
    Zunächst drängte er ihm eine Flasche Frangelico auf, die Ross unbedingt probieren müsse; es folgten ein schweres Armband mit Namensschild aus Silber, ein Pullover aus Kaschmirwolle, eine Krawatte, entworfen von der Gräfin Mara, ein Gürtel aus Eidechsenleder, ein schwerer Schal aus feinstem Foulard. Nun war es bereits die Regel, dass Symington seinen Beschatter bei jedem Zusammentreffen mit einem geschmackvollen Präsent beglückte.
    Auch in Symingtons Wohnung war Konigsbacher gewesen, und die hatte ihn fürwahr außerordentlich beeindruckt. Einmal hatte Symington dort ein Essen für sie bereitet — ein Filet Mignon, wie es der Detektiv nie zuvor gekostet hatte.
    Weil er keine Lust hatte, von diesem Posten abberufen zu werden, fütterte Konigsbacher Sergeant Boone mit Berichten, die von getürkten Behauptungen nur so strotzten, im Grunde aber nichts besagten. Allein, der Sergeant war so leicht nicht aufs Kreuz zu legen, und zuletzt hatte er Konigsbacher befohlen, endlich mit Resultaten aufzuwarten: entweder bestätige er das Alibi von Symington, oder er widerlege es. Punkt. Ross begab sich dementsprechend an die Arbeit, wenn auch unwillig.
    Bei seinem ersten Besuch im Hengst — bislang hatte er dort keinen Fuß hineingesetzt — bestellte er an der Bar ein Bier und schaute sich um. Symington hatte recht — eine solche Ansammlung von schwarzem Leder dürfte einmalig sein. Die Typen, die sich hier herumtrieben, wollten ausnahmslos den Anschein erwecken, sie gehörten zu Motorradbanden; ihre Lederkleidung knarrte bei jeder Bewegung, und noch an den Manschetten blinkten Reißverschlüsse.
    Konigsbacher fragte den Keeper, der sein Haar rot gefärbt trug, lässig: »War Nick mal wieder da?«
    »Welcher Nick, Schatz? Ich kenne mindestens drei Nicks?«
    »Na, der Junge, der unbedingt Schauspieler werden will.«
    »Ah, der! Der ist immer mal wieder hier.«
    »Ich suche Statisten für einen Werbefilm. Wenn er vorbeikommt, sag ihm Bescheid, okay?«
    »Wie

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