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Die vierte Todsuende

Die vierte Todsuende

Titel: Die vierte Todsuende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lawrence Sanders
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Sportjacke zu Hosen aus Whipcord trug. Hinter ihm sah man eine zierliche, grauhaarige Frau stehen, die Hände vor der Brust verschränkt. Sie machte einen verschüchterten Eindruck.
    »Sie kommen sicher wegen Ellerbee«, schnaubte der Mann verärgert. »Ich habe den Polypen doch schon alles erzählt.«
    »Das ist uns bekannt, Mr. Bellsey Aber das war nur eine vorläufige erste Befragung«, sagte Boone. »Sie sind nun leider mal in die Ermittlungen in einem Mordfall verwickelt, und da…«
    »Was heißt hier verwickelt!« dröhnte Bellsey. »Ich war schließlich bloß Patient bei ihm! Woher soll ich wissen, wie er umgebracht wurde und von wem?«
    »Mr. Bellsey«, fiel Delaney steinernen Gesichtes ein, »wollen Sie uns hier im Korridor stehenlassen und weiterschreien, damit die ganze Nachbarschaft zuhören kann?«
    »Scheiß doch auf die Nachbarn! Ich sehe nicht ein, warum ich mir diese Belästigungen gefallen lassen soll.«
    Doppel-Jason schob seine massige Gestalt dicht an Bellsey heran. »Niemand will Sie belästigen. Sie antworten uns auf eine Handvoll Fragen, und wir lassen Sie in Ruhe.«
    Bellsey sah zu dem riesigen Schwarzen auf. »Scheiße«, sagte er angewidert, »aber kommen Sie meinethalben rein. Sie stören uns gerade beim Essen, damit Sie es wissen.«
    Und an seine Frau gewendet: »Lorna, geh in die Küche. Das hier geht dich nichts an.«
    Die Frau huschte davon.
    »War das Ihre Frau?« fragte Delaney eintretend.
    »Ja. Und ziehen Sie die gefälligst nicht in diese Sache herein.«
    Er bat sie weder abzulegen, noch bot er ihnen an, sich zu setzen. Sie blieben also dicht beieinander stehen.
    »Ich bin Sergeant Boone, das sind die Herren Delaney und Jason. Ihr Name ist Ronald J. Bellsey?«
    »Stimmt. Das J. steht für James, falls es Sie interessiert.«
    »Wann haben Sie Doktor Ellerbee zuletzt gesehen?«
    »Donnerstag Nachmittag, am Tag bevor er umgebracht wurde. Erzählen Sie mir nicht, dass Ihnen das nicht aus dem Terminkalender bekannt ist. Oder sind Sie noch nicht auf den Gedanken gekommen, da nachzusehen?«
    »Seien Sie doch nett, Mr. Bellsey«, versetzte Delaney leise. »Wenn Sie mit Ihren Unverschämtheiten so weitermachen, dürfen Sie unsere Fragen auf dem Revier beantworten, und dann warten Sie sehr, sehr lange auf Ihr Abendbrot. Möchten Sie das?«
    Er funkelte sie wütend, aber stumm an.
    Bellsey hatte breite Schultern und einen starken Brustkasten. Auf dem kurzen, dicken Hals saß ein eckiger Kopf, gekrönt von einem schlecht passenden Toupet. Er lehnte sich angriffslustig vor, hielt die Fäuste geballt, den Kiefer vorgereckt.
    »Sie behaupten, den Abend, an dem Doktor Ellerbee getötet wurde, zu Hause verbracht zu haben.«
    »Stimmt.«
    »Den ganzen Abend?«
    »Ja. Gegen sieben kam ich heim und bin erst am Samstag wieder aus dem Haus gegangen. Meine Frau kann Ihnen das bestätigen.«
    »Hatten Sie Freitagabend Besuch? Mit Nachbarn gesprochen? Telefoniert?«
    »Nein.«
    »Sind Sie vorbestraft, Mr. Bellsey?« Dies von Delaney. »Wir prüfen das selbstverständlich nach, es wäre also gescheit, es gleich zu sagen.«
    Bellsey setzte zum Sprechen an, klappte den Mund aber wieder zu, probierte es ein weiteres Mal.
    »Verhaftet worden bin ich nicht«, knurrte er dann. »Vorübergehend festgenommen wurde ich mehrmals. Ob das in meinem Vorstrafenregister steht, ahne ich nicht.«
    »Weshalb?«
    »Prügeleien. Ich habe mich gewehrt.«
    »Wie oft?«
    »Einmal, zweimal.«
    »Oder öfter?«
    »Kann schon sein. Ich erinnere mich nicht.«
    »Haben Sie sich jemals mit Doktor Ellerbee gestritten?« fragte Boone. »Ihn gar tätlich angegriffen?«
    »Quatsch! Der war schließlich mein Therapeut. Ein sehr netter Bursche. Ich konnte ihn gut leiden.«
    »Wie lange waren Sie bei ihm in Behandlung?«
    »So um die zwei Jahre.«
    Delaney fragte überraschend: »Besitzen Sie ein Automobil?«
    Bellsey schaute ihn befremdet an. »Klar habe ich eins.«
    »Welche Marke?«
    »Cadillac. Vorjähriges Modell.«
    »Wo steht der Wagen?«
    »In unserer Tiefgarage hier.«
    »Führen Sie gelegentlich selber Reparaturen daran aus?«
    »Schon, aber nur Kleinigkeiten.«
    »Haben Sie Werkzeuge?«
    »Einige.«
    »Wo bewahren Sie die auf?«
    »Im Kofferraum des Wagens.«
    Delaney warf Boone einen Blick zu.
    »Hat Doktor Ellerbee Ihnen gegenüber jemals erwähnt, dass er angegriffen oder bedroht worden ist?« fragte Boone.
    »Nein.«
    »Kannten Sie andere seiner Patienten?«
    »Nein.«
    »Ist Ihnen aufgefallen, dass Doktor Ellerbee in

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