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Die vierte Todsuende

Die vierte Todsuende

Titel: Die vierte Todsuende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lawrence Sanders
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nicht völlig korrekt sein. Selbst der Zeitpunkt, zu dem der Tod eingetreten war, ließ sich nicht ganz genau bestimmen. Der Arzt hatte ihn mit 21 Uhr angegeben, doch konnte er sich sehr wohl um eine Stunde in der einen oder anderen Richtung geirrt haben. Delaney begann die erste Kolumne:
    Dr. Simon Ellerbee
16 Uhr Termin mit Gerber.
    17 Uhr Termin mit Lola Brizio. Nachprüfen, wer das ist.
    18 Uhr Sagt seiner Frau, dass er einen späten Patienten erwartet, nennt aber weder Termin noch Namen. Kein Termin im Kalender. Praxishelferin weiß nichts darüber. Sagt seiner Frau, dass er um 21 Uhr nach Brewster fahren will. Der späte Patient dürfte demnach auf 19 Uhr oder 20 Uhr bestellt gewesen sein.
    21 Uhr Tot.
    Dr. Diane Ellerbee
18 Uhr Verlässt Büro nach Gespräch mit ihrem Mann.
    18 Uhr 30 Abfahrt aus Manhattan, selbst am Steuer. 20 Uhr Ankunft in Brewster.
    23 Uhr 30 Uhr Anruf in Praxis Manhattan. Keine Antwort. Danach noch zwei Anrufe daselbst, Zeit nicht angegeben.
    24 Uhr Anruf bei Polizeiposten Brewster. Keine Unfallmeldung. Anruf Garage Manhattan, Zeit nicht angegeben. Resultat: Wagen ihres Mannes noch dort.
    1 Uhr 15 Anruf bei Dr. Samuelson.
    Dr. Julius K. Samuelson
19 Uhr bis ? Abendessen mit Bekannten im Russian Tea Room.
    20 Uhr 30 bis 23 Uhr 30 Konzert in der Carnegie Hall.
    23 Uhr 30 bis 0 Uhr 30 (?) in der Bar vom Hotel St. Moritz.
    1 Uhr 15 Anruf von Diane Ellerbee.
    1 Uhr 45 Eintreffen beim Haus Ellerbee 84. Straße.
    1 Uhr 54 Findet Ellerbees Leiche. Ruft Polizei.
    Als das Telefon klingelte, zuckte Delaney zusammen und machte versehentlich einen Strich über die Seite. »Sie werden von Chefinspektor Suarez verlangt«, sagte eine Stimme.
    »Nun, wie geht es Ihnen?« erkundigte sich Delaney.
    »Man lebt«, seufzte Suarez. »Hoffentlich haben Sie gute Neuigkeiten für mich?«
    »So kann man das eigentlich nicht nennen, ich würde Sie aber gerne mal sprechen.«
    »Tja, das wäre mir ebenfalls sehr lieb.« »Ich bin den ganzen Tag zu Hause. Kommen Sie doch vorbei. Lange dauern wird es nicht.«
    Suarez zögerte: »Heute ist ein böser Tag. Vor dem frühen Abend komme ich hier nicht weg. Ist Ihnen acht oder neun zu spät?«
    »Ach wo. Ich bin, wie gesagt, zu Hause.«
    »Dann komme ich auf dem Heimweg bei Ihnen vorbei. Ich rufe an, bevor ich hier aufbreche. Ist Ihnen das recht?«
    »Durchaus recht. Bis heute Abend also.« Er legte den Hörer auf und fuhr in seiner Arbeit fort.
    Henry Ellerbee
21 Uhr Wohltätigkeitsveranstaltung im Hotel Plaza. Anwesenheit bezeugt.
    Praxishelferin
17 Uhr oder 18 Uhr weggegangen. Nachfragen. Isaac Kane
    21 Uhr Nach Schließung des Gemeindezentrums gegangen. Wohin?
    Silvia Mae Otherton
21 Uhr Allein zu Hause. Keine Bestätigung.
    L. Vincent Symington
21 Uhr Ball im Hilton. Könnte zwischendurch weggegangen sein.
    Ronald Bellsey
21 Uhr Ganzen Abend zu Hause. Bezeugt von Ehefrau.
    Harold Gerber
21 Uhr Sauftour, weiß nicht mehr wo. Keine Bestätigung.
    Joan Yesell
21 Uhr Ganzen Abend zu Hause. Bezeugt von der Mutter.
    Delaney fing gerade an, sein Kunstwerk erneut zu überlesen, als das Telefon wieder klingelte. Diesmal war es Boone.
    »Ich bin mit Konigsbacher in der Garage von Bellsey. Sein Cadillac steht hier. Ich habe mich durch einen Anruf in seinem Laden davon überzeugt, dass er dort ist. Hier ist jetzt niemand, und ich könnte seinen Kofferraum mal aufmachen und reingucken. Passende Schlüssel habe ich.«
    Delaney bedachte sich.
    »Von wo telefonieren Sie, Sergeant?«
    »Öffentlicher Fernsprecher.«
    »Gut, schauen Sie nach und rufen Sie mich gleich zurück. Tun Sie noch nichts. Gibt es Ärger, sagen Sie, Sie haben Erlaubnis von Ihren Vorgesetzten. Nehmen Sie nichts auf Ihre eigene Kappe.«
    »Kein Ärger zu erwarten, Sir. Hier ist kein Mensch, und Konigsbacher steht Schmiere.«
    »Rufen Sie zurück«, wiederholte Delaney und legte auf.
    Er versuchte sich wieder in seine Schreibarbeit zu konzentrieren, doch das ging nicht. Als das Telefon klingelte, riss er den Hörer förmlich hoch.
    »Boone noch mal.« Der Sergeant klang geradezu aufgeregt. »Er hat einen Treibhammer im Kofferraum, Sir! Einen alten. Total mit Fett beschmiert.«
    »Mitnehmen. Gleich ins Labor damit. Können Sie den Kofferraum wieder abschließen?«
    »Leicht.«
    »Gut. Bellsey wird nicht merken, dass der Hammer weg ist.«
    Er legte auf, schmunzelte, weil er meinte, die Dinge kämen endlich in Bewegung. Besser: wurden in Bewegung gebracht.
    Nun las er noch zweimal aufmerksam durch, was er geschrieben

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