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Die Vinetaner - Rusana

Die Vinetaner - Rusana

Titel: Die Vinetaner - Rusana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Vordano
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kleinsten Belastungen zu Einstürzen kommen kann. Der Pfad verläuft über eine relativ sichere Felsschicht, die jedoch ebenfalls von Hohlräumen durchzogen ist. Die wirklich großen Höhlen liegen jedoch tiefer, als die neben dem Pfad.“
„Nicht zu vergessen ist die Salzschlange“, ergänzte Rusana Egberts Erläuterungen. „Glücklicherweise lebt sie in den Höhlen und Tunneln und kommt nur äußerst selten an die Oberfläche. Sie ernährt sich von Tieren, die in den Höhlen leben oder dort Schutz suchen, fällt aber auch Vinetaner und Menschen an. Es gab bereits mehrere Versuche, die unteren Schichten und Höhlen der Salzsteppe zu erforschen, doch wegen zu vieler Einstürze und Angriffe durch die Salzschlange, wurden die Bemühungen immer wieder eingestellt.“
„Eure Welt ist wirklich gewöhnungsbedürftig“, murmelte Christian und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Womit holt Ruven uns eigentlich ab?“
„Mit einem Hubschrauber“, antwortete Egbert. „Leider kann er nicht auf diese Seite der Salzsteppe fliegen. Er würde abstürzen, denn die Zwischenzone endet erst in der Mitte der Steppe. Deswegen müssen wir sie zu Fuß überqueren. Auf der anderen Seite gibt es einen geeigneten Landeplatz.“
Egbert legte seinen Kopf schief, lauschte und schließlich huschte ein zufriedenes Grinsen über sein Gesicht.
„Das nenne ich Timing.“
Auch Rusana lächelte und atmete erleichtert auf. Naku hatte es geschafft, die Botschaft zu überbringen.
Christian suchte den Horizont ab, lauschte angestrengt und schüttelte seinen Kopf.
„Timing? Da ist doch nichts. Oder sind eure Hubschrauber unsichtbar?“
Egbert warf ihm einen belustigten Blick zu und zeigte auf eine Lücke zwischen den Bergen der anderen Seite. Christian kniff die Augen zusammen und konzentrierte sich auf zwei größer werdende Punkte, die sich als Hubschrauber entpuppten. Es dauerte jedoch noch eine Weile, bis er ihre Motoren hören konnte.
„Es wird so laufen“, erklärte Egbert, während er die Landung der Helikopter beobachtete. „Sobald sich Ruvens Sicherheitsgarde davon überzeugt hat, dass da drüben zwischen den Felsen niemand auf uns lauert, werde ich die Salzsteppe überqueren und nach möglichen Fallen Ausschau halten. Erst, wenn ich auf der anderen Seite bin und euch ein Zeichen gebe, folgt ihr mir.“
Rusana und Christian nickten schweigend. Trotz ihrer Erleichterung über Ruvens Auftauchen, war ihnen mulmig zumute. Lagen Otrunas Gefolgsleute hinter den Felsen, die sich über die unteren Hänge der Berge verteilten, auf der Lauer?
Ihre Befürchtung wurde kurze Zeit später bestätigt, als ein Kämpfer der Sicherheitsgarde einen Mann hinter einer Felsansammlung hervorzerrte und zu Ruven brachte. Christian konnte zwar nicht erkennen, was die Vinetaner auf der anderen Seite der Salzsteppe taten, doch Rusana berichtete ihm, was dort passierte. Seine Nervosität wuchs. Gab es noch mehr Attentäter? Vielleicht auch auf dieser Seite? Egbert hatte die Gegend zwar weiträumig abgesucht, aber eine Unsicherheit blieb dennoch. Der Gedanke, dass ihn auf dem Weg zu den Hubschraubern jemand erschießen könnte, machte Christian Angst. Als sich Egbert schließlich mit seinem Hengst auf den Weg machte, sah er ihm angespannt nach. Auch noch, als die Silhouette des Gardisten in der flimmernden, heißen Luft verschwamm.
Auch Rusana beobachtete ihren älteren Freund. Er hatte bereits über die Hälfte der Strecke hinter sich gebracht, als er stehen blieb, ein Stück zurückging und wieder stehen blieb. Es sah so aus, als würde Egbert eine Gefahr spüren, aber nichts Auffälliges finden. Ihr Blick huschte zu Christian, der mit zusammengekniffenen Augen über die Ebene blickte. Sie war sich nicht sicher, ob er noch etwas von Egbert erkennen konnte. Sie hoffte nicht, denn er sah auch so schon beunruhigt genug aus. Rusana machte sich Vorwürfe. Sie würde sich niemals verzeihen, wenn Chris etwas passierte. Vielleicht wäre es doch sicherer gewesen, sich zu verstecken und auf das U-Boot zu warten. Was hätte sie gemacht, wenn Egbert nicht aufgetaucht wäre? Wahrschlich hätte sie sich dazu entschlossen, einen zweitägigen Umweg in Kauf zu nehmen, aber ob das sicherer gewesen wäre? Sie seufzte leise. Ihre Gedanken waren müßig. Sie musste sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren.
    Als Egbert ihr schließlich signalisierte, dass sie losgehen sollten, begann ihr Herz schneller zu schlagen. Erneut warf sie einen Blick in Christians Gesicht. Er sah

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