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Die Vinetaner - Rusana

Die Vinetaner - Rusana

Titel: Die Vinetaner - Rusana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Vordano
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jedem Marathontrommler Konkurrenz machte. Noch nie in seinem Leben war er so nervös gewesen. Er hatte Angst. Was, wenn Rusana ihn doch nicht wollte? War ein gebrochener Fluch wirklich eine Garantie? Fast widerwillig setzten seine Beine sich in Bewegung, während er Rusanas Anblick in sich aufsaugte. Sie trug ein ärmelloses, weich fließendes rotes Kleid, das bis zu ihren Knöcheln reichte. Ihr langes, seidiges Haar glänzte in der Sonne und einzelne Strähnen wehten im leichten Wind. Sie war wunderschön!
„Rusana?“
Mit einem leisen Schrei sprang sie auf und starrte Christian entgeistert an. Sie war so in ihren Kummer versunken gewesen, dass sie ihn nicht hatte herankommen hören. Die Traurigkeit in ihren geröteten Augen zerriss Christian das Herz. Er war schuld an ihrem Elend.
„Es tut mir so leid, Rusana. Ich wollte dir nicht wehtun.“
„Was ... machst du hier?“ Rusanas Stimme zitterte und während sie redete, rannen dicke Tränen über ihre Wangen. „Du wolltest mich doch nicht mehr sehen, weil du mich hasst.“
Oh nein! Keine Tränen! Christians Nervosität verwandelte sich in Panik. Damit konnte er nicht umgehen. Es wäre ihm lieber, sie würde ihn anschreien. Unsicher trat er zu Rusana und wischte mit seinen Daumen behutsam ihre Tränen fort.
„Nicht weinen“, murmelte er flehend. „Ich hasse dich doch nicht. Ich wollte weg, weil ich dich liebe.“
„Du liebst mich?“ Rusana schluchzte und noch mehr Tränen traten aus ihren Augen. „Aber warum ... wolltest du mich dann nicht mehr sehen? Ich verstehe nicht ... „
„Ich dachte, du wärst mit Marco zusammen und ich hätte es nicht ertragen, euch zusammen zu sehen“, gestand Chris.
Rusana schloss die Augen und lehnte ihre Stirn gegen seine Brust.
„Daran bin ich wohl nicht ganz unschuldig“, gab sie zu. „Ich hätte dich aufklären sollen, aber ich hatte solche Angst.“
Christian legte seine Arme um sie und genoss ihre Nähe, atmete tief den Duft ihrer Haare ein.
„Ich weiß, Egbert hat mir das mit dem Fluch erklärt.“
„Dann weißt du, was Marco und ich getan haben? Warum Ruven so wütend war und den Fluch ausgesprochen hat?“
„Nein, nur dass du dich in mich verlieben musstest.“
Er schob sie ein Stück von sich, um ihr ins Gesicht blicken zu können.
„Was habt ihr denn getan?“
Eine tiefe Röte breitete sich auf Rusanas Wangen aus und sie blickte beschämt zu Boden.
„Wir haben miteinander geschlafen. Wild und hemmungslos.“
Christian trat geschockt einen Schritt zurück. Was empfand Rusana für Marco? Liebte sie ihn doch?
„Es ist nicht so, wie du denkst“, erklärte Rusana mit flehendem Blick. Sie hatte Angst, dass Chris ihr nicht glauben würde. „Zwischen mir und Marco läuft nichts, er ist wie ein Bruder für mich.“
„Und warum hattet ihr dann wilden, hemmungslosen Sex?“
„Weil Otruna uns manipuliert hat. Allerdings wissen wir erst seit gestern, dass sie eine Kräuterhexe ist. Wir hatten eine andere Hexe in Verdacht, konnten sie jedoch nie befragen, da sie sich umgebracht hat. Jetzt glauben wir allerdings, dass Otruna sie aus dem Weg geräumt hat, um von sich abzulenken.“
Christian zog seine Stirn kraus, als er versuchte, Rusanas Worte zu begreifen.
„Du meinst, Otruna hat euch etwas ins Essen oder in eure Getränke gemischt, damit ihr übereinander herfallt? Und Ruven hat euch erwischt und Marco verflucht?“
Rusana nickte und erklärte traurig:
„Er war so blind vor Wut, dass er nicht mehr wusste, was er tat. Es war ein wunderschöner, lauer Abend gewesen. Ruven war unterwegs und Marco und ich saßen auf seiner Terrasse und warteten auf ihn. Wir ließen uns Wein bringen, in den Otruna etwas gemischt hatte, was uns regelrecht rollig machte. Wir waren so heiß, dass wir übereinander hergefallen sind und uns die Kleider vom Leib gerissen haben. Wir waren nicht mehr Herr unserer Sinne, und als Ruven uns nackt ineinander verschlungen vorfand, ist er durchgedreht. Er hat Marco von mir weggerissen, ihn gegen die Schlosswand gedrückt und geschrien, dass er ihn verflucht. Marco und ich haben Ruvens Wut überhaupt nicht registriert. Wir waren so ... so ... geil, dass wir auch meinem Bruder die Klamotten ausziehen wollten. Er hat mich wutentbrannt auf den Boden geschleudert, seine Hand um Marcos Hals gelegt und ihn mit seinem Körper an die Wand gepresst. Er hat Marco tief in die Augen geblickt und mental den Fluch ausgesprochen. Ich war so benommen und ... lüstern, dass ich Ruvens Zorn überhaupt nicht

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