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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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könnte, hat er als
    erste Vorsichtsmaßnahme alle Türen des Hauses ver-
    schlossen, bevor er es verlassen hat. Als ich das Haus
    betrat, standen alle Zimmertüren offen.
    321
    Inspektor Lavat hat einen Polizisten vor dem Haus pos-
    tiert, der verhindern sollte, dass jemand das Grundstück
    betrat. Als wir den Mann befragten, versicherte er, dass
    keiner das Haus betreten hätte. Außer den CDC-Mit-
    arbeitern, die ihm avisiert wurden. Es sind zwei Männer in
    weißen Overalls mit einem CDC-Emblem aufgetaucht, ha-
    ben ihm gefälschte CDC-Ausweise unter die Nase gehalten,
    das Gebäude betreten und es kurz darauf verlassen.«
    Hardin lächelte grimmig und schilderte dann die Ereig-
    nisse vor Nicos Wohnung. »Ich bin davon überzeugt, dass
    wir es entweder mit Rohmaterial für eine neue Waffe zu
    tun haben«, fuhr er fort, »oder sogar mit bereits waffenfä-
    higem Material. Wir müssen davon ausgehen, dass diese
    Killer den Behälter jetzt in ihrem Besitz haben. Aufgrund
    der Aussage des Polizisten wissen wir, dass mindestens
    zwei Männer daran beteiligt sind.
    Einer der Männer trug einen Koffer. Es ist nur logisch
    anzunehmen, dass sie in Nicos Wohnung nach dem Behäl-
    ter gesucht haben, nachdem sie ihn bei Spiros nicht fan-
    den. Danach sind diese Männer nicht mehr gesehen wor-
    den, und die Personenbeschreibung, die uns der Polizist
    gegeben hat, ist auch nicht sehr hilfreich. Weiß, Mitte
    Vierzig, durchschnittliche Größe. Einer sprach fließend
    Griechisch, aber es war nicht seine Muttersprache. Wir
    müssen davon ausgehen, dass sie den Behälter gefunden
    und Kandíra bereits verlassen haben. Es ist ein sehr kleines Dorf, also wüssten wir, wenn sie sich noch hier aufhielten.«

    322

    Réthymnon, Kreta

    Hardin lag mit seinen Vermutungen ziemlich richtig.
    Krywald und Stein waren nicht mehr in der Nähe von
    Kandíra. Und der Stahlkoffer, den Aristides aus dem Lear-
    jet geborgen hatte, steckte in dem größeren Koffer, den sie
    mitgebracht hatten. Sie hatten den Stahlkoffer weder ge-
    öffnet noch seinen Inhalt untersucht, sondern sich nur
    vergewissert, dass es genau der Koffer war, den sie beschaf-
    fen sollten. In seiner Einsatzbesprechung war McCready in
    diesem Punkt sehr ins Detail gegangen. Sie durften den
    Koffer auf keinen Fall öffnen oder seinen Inhalt inspizie-
    ren. Sie sollten ihn einfach nur in die Vereinigten Staaten
    zurückschaffen und ihm persönlich übergeben.
    Es war nicht leicht gewesen herauszufinden, ob sie tat-
    sächlich den richtigen Koffer erwischt hatten. Er wies kei-
    nerlei Markierungen auf, und sein Lederüberzug war
    längst abgefault. McCreadys Beschreibung des Koffers war
    jedoch sehr genau gewesen. Er hatte ihnen die exakten
    Maße gegeben, und die Typen der Schlösser und des
    Riegels beschrieben. Eine Meile von Kandíra entfernt
    hatte Elias angehalten, während Krywald den Koffer mit
    Nicholsons Beschreibung verglich. Nur für den Fall, dass
    sie ihn vielleicht mit einem ähnlichen Koffer verwechselt
    hatten.
    Krywald hegte nur wenig Zweifel, trotzdem vermaß er
    den Koffer mit dem Maßband. Er hatte noch nie einen
    Stahlkoffer mit zwei Schlössern und einem zusätzlichen
    Verschluss über dem Deckel gesehen. Schon nach der ers-
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    ten flüchtigen Inspektion war er sicher, dass sie den richtigen gefunden hatten.
    Bevor Krywald in dieser Nacht schlafen ging, schickte er
    eine verschlüsselte E-Mail an McCready. Er meldete nur,
    dass Phase eins abgeschlossen war, und spekulierte, dass
    sie Phase zwei, die Vernichtung des Learjetwracks, ver-
    mutlich am nächsten Tag beenden würden.
    Sie schliefen lange. Die Nachwirkungen des langen Flu-
    ges forderten sowohl von Stein als auch von Krywald ihren
    Tribut. Elias schlief noch länger, weil er weniger an solche Fernreisen gewöhnt war. Er tauchte erst gegen halb elf im
    Speisesaal des Hotels auf. Er sah Krywald in einer Ecke sit-
    zen und ging zu ihm. Die Reste eines ausgiebigen Früh-
    stücks standen noch auf dem Tisch, und als Elias ihn er-
    reichte, schob ihm Krywald ein kleines Weidenkörbchen
    mit Brötchen zu. »In der Kanne ist noch Kaffee«, meinte er.
    »Wo ist Stein?«, wollte Elias wissen.
    »Er macht eine Besorgung«, antwortete Krywald. »Wenn
    er zurückkommt, müssen wir los.«
    »Zum Flughafen?« Elias setzte sich auf einen Stuhl.
    »Was?«
    »Fliegen wir zurück in die Staaten?«, fragte Elias. Er sah
    Krywald an und deutete auf den schwarzen Koffer, der ne-
    ben ihm auf dem Boden stand. »Sie

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