Die Virus-Waffe
könnte, hat er als
erste Vorsichtsmaßnahme alle Türen des Hauses ver-
schlossen, bevor er es verlassen hat. Als ich das Haus
betrat, standen alle Zimmertüren offen.
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Inspektor Lavat hat einen Polizisten vor dem Haus pos-
tiert, der verhindern sollte, dass jemand das Grundstück
betrat. Als wir den Mann befragten, versicherte er, dass
keiner das Haus betreten hätte. Außer den CDC-Mit-
arbeitern, die ihm avisiert wurden. Es sind zwei Männer in
weißen Overalls mit einem CDC-Emblem aufgetaucht, ha-
ben ihm gefälschte CDC-Ausweise unter die Nase gehalten,
das Gebäude betreten und es kurz darauf verlassen.«
Hardin lächelte grimmig und schilderte dann die Ereig-
nisse vor Nicos Wohnung. »Ich bin davon überzeugt, dass
wir es entweder mit Rohmaterial für eine neue Waffe zu
tun haben«, fuhr er fort, »oder sogar mit bereits waffenfä-
higem Material. Wir müssen davon ausgehen, dass diese
Killer den Behälter jetzt in ihrem Besitz haben. Aufgrund
der Aussage des Polizisten wissen wir, dass mindestens
zwei Männer daran beteiligt sind.
Einer der Männer trug einen Koffer. Es ist nur logisch
anzunehmen, dass sie in Nicos Wohnung nach dem Behäl-
ter gesucht haben, nachdem sie ihn bei Spiros nicht fan-
den. Danach sind diese Männer nicht mehr gesehen wor-
den, und die Personenbeschreibung, die uns der Polizist
gegeben hat, ist auch nicht sehr hilfreich. Weiß, Mitte
Vierzig, durchschnittliche Größe. Einer sprach fließend
Griechisch, aber es war nicht seine Muttersprache. Wir
müssen davon ausgehen, dass sie den Behälter gefunden
und Kandíra bereits verlassen haben. Es ist ein sehr kleines Dorf, also wüssten wir, wenn sie sich noch hier aufhielten.«
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Réthymnon, Kreta
Hardin lag mit seinen Vermutungen ziemlich richtig.
Krywald und Stein waren nicht mehr in der Nähe von
Kandíra. Und der Stahlkoffer, den Aristides aus dem Lear-
jet geborgen hatte, steckte in dem größeren Koffer, den sie
mitgebracht hatten. Sie hatten den Stahlkoffer weder ge-
öffnet noch seinen Inhalt untersucht, sondern sich nur
vergewissert, dass es genau der Koffer war, den sie beschaf-
fen sollten. In seiner Einsatzbesprechung war McCready in
diesem Punkt sehr ins Detail gegangen. Sie durften den
Koffer auf keinen Fall öffnen oder seinen Inhalt inspizie-
ren. Sie sollten ihn einfach nur in die Vereinigten Staaten
zurückschaffen und ihm persönlich übergeben.
Es war nicht leicht gewesen herauszufinden, ob sie tat-
sächlich den richtigen Koffer erwischt hatten. Er wies kei-
nerlei Markierungen auf, und sein Lederüberzug war
längst abgefault. McCreadys Beschreibung des Koffers war
jedoch sehr genau gewesen. Er hatte ihnen die exakten
Maße gegeben, und die Typen der Schlösser und des
Riegels beschrieben. Eine Meile von Kandíra entfernt
hatte Elias angehalten, während Krywald den Koffer mit
Nicholsons Beschreibung verglich. Nur für den Fall, dass
sie ihn vielleicht mit einem ähnlichen Koffer verwechselt
hatten.
Krywald hegte nur wenig Zweifel, trotzdem vermaß er
den Koffer mit dem Maßband. Er hatte noch nie einen
Stahlkoffer mit zwei Schlössern und einem zusätzlichen
Verschluss über dem Deckel gesehen. Schon nach der ers-
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ten flüchtigen Inspektion war er sicher, dass sie den richtigen gefunden hatten.
Bevor Krywald in dieser Nacht schlafen ging, schickte er
eine verschlüsselte E-Mail an McCready. Er meldete nur,
dass Phase eins abgeschlossen war, und spekulierte, dass
sie Phase zwei, die Vernichtung des Learjetwracks, ver-
mutlich am nächsten Tag beenden würden.
Sie schliefen lange. Die Nachwirkungen des langen Flu-
ges forderten sowohl von Stein als auch von Krywald ihren
Tribut. Elias schlief noch länger, weil er weniger an solche Fernreisen gewöhnt war. Er tauchte erst gegen halb elf im
Speisesaal des Hotels auf. Er sah Krywald in einer Ecke sit-
zen und ging zu ihm. Die Reste eines ausgiebigen Früh-
stücks standen noch auf dem Tisch, und als Elias ihn er-
reichte, schob ihm Krywald ein kleines Weidenkörbchen
mit Brötchen zu. »In der Kanne ist noch Kaffee«, meinte er.
»Wo ist Stein?«, wollte Elias wissen.
»Er macht eine Besorgung«, antwortete Krywald. »Wenn
er zurückkommt, müssen wir los.«
»Zum Flughafen?« Elias setzte sich auf einen Stuhl.
»Was?«
»Fliegen wir zurück in die Staaten?«, fragte Elias. Er sah
Krywald an und deutete auf den schwarzen Koffer, der ne-
ben ihm auf dem Boden stand. »Sie
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