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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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Mafia.
    »Gut«, fuhr Levy fort. »Sie sind sauber. Die Seriennum-
    mern sind entfernt worden, und falls jemand diese mithilfe
    eines Röntgengeräts ausfindig macht, führt die Spur direkt
    zum FBI.«
    »Wie nett.«
    »Ich habe ausreichend Plastiksprengstoff beschafft und
    vier Mll8-Zünder mit einem extra Paket C4 eingepackt.
    Die Zünder zu beschaffen, war ein bisschen schwierig. Sie
    sind sehr speziell.«
    »Aber Sie haben sie bekommen?«, erkundigte sich Stein.
    Levy nickte. »Klar. Ich musste ein paar Gefallen einfor-
    dern, und das wird mich langfristig auch einiges kosten,
    aber ich habe sie bekommen.« Levy griff hinter sich, hob
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    einen großen und offenbar schweren roten Rucksack hoch
    und stellte ihn vorsichtig vor sich auf den Tisch. Als es in dem Rucksack metallisch klackte, lächelte Stein zum ersten
    Mal, seit er das Büro betreten hatte.

    Kandíra, Südwestkreta

    Paul Richter lehnte an der Fahrertür des Golf und wartete
    geduldig in der Sonne. Der Wagen hatte keine Klimaanla-
    ge, und obwohl er alle Fenster heruntergekurbelt und den
    Ventilator auf die höchste Stufe gestellt hatte, war die
    Fahrt nach Kandíra lang, heiß, stickig und extrem anstren-
    gend gewesen. Hoffentlich fand er möglichst schnell he-
    raus, was Simpson wollte, damit er Kreta schleunigst ver-
    lassen und wieder in die klimatisierte Kühle des Schiffs zu-
    rückkehren konnte. Am besten noch heute Nachmittag,
    spätestens aber morgen. Er blickte hoch, als sich zwei
    Männer der Absperrung näherten, und ging ihnen entge-
    gen. Der eine war seiner Uniform nach zu urteilen ein Po-
    lizist, der andere ein Mann in Zivil.
    »Mr. Hardin?«, fragte Richter. Hardin nickte. »Ich heiße
    Richter. Ich komme vom Kriegsschiff Invincible. «
    »Ah ja«, erwiderte Hardin. »Wir haben Sie schon erwar-
    tet.«
    »Tatsächlich?«
    »Wir brauchen frühestens heute Nachmittag einen
    Hubschrauber, aber wir werden sicherlich gleich morgen
    früh Proben nach Heraklion schicken. Könnte die Ma-
    schine gegen acht Uhr dreißig hier sein?«
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    »Ich fürchte«, erwiderte Richter langsam, »dass Sie mich
    verwechseln.« Dann erinnerte er sich an die Einsatzbe-
    sprechung von heute Morgen, und ihm ging ein Licht auf.
    »Ich gehöre nicht zum Flugpersonal der Invincible , falls Sie das glauben. Der Mann wird später hier eintreffen. Er trägt
    eine Uniform und hat ein Funkgerät dabei. Mit beidem bin
    ich, wie Sie sehen, nicht ausgestattet.«
    »Oh, okay.« Hardin warf einen Blick auf den Zettel in
    seiner Hand. »Was kann ich dann für Sie tun, Mr. Rich-
    ter?«
    Richter griff in seine Tasche, zog eine flache Brieftasche
    heraus und entnahm ihr eine laminierte Karte. Sie wies ihn
    als einen Mitarbeiter des British Medical Research Council
    aus. Richter trug aus Gewohnheit ein Dutzend unter-
    schiedlicher Karten wie diese mit sich herum. »Aufgrund
    der hohen Zahl britischer Touristen, die Kreta jedes Jahr
    besuchen, sind wir natürlich wegen dieser Infektion be-
    sorgt, die Sie untersuchen«, sagte er. »Könnten Sie mich,
    wenn Sie jetzt Zeit haben, vielleicht darüber informieren,
    was Ihr Team bisher herausgefunden hat?«
    Hardin lächelte bedauernd. »Bis jetzt«, erwiderte er,
    »haben wir nicht viel gefunden. Aber ich kann Ihnen eini-
    ge grundlegende Informationen geben. Allerdings muss
    mein Team jetzt mit der Untersuchung anfangen. Würden
    Sie ein paar Minuten warten? Dann beende ich meine
    Einsatzbesprechung und sage Ihnen, was ich weiß. Einver-
    standen?«
    Richter nickte und folgte Hardin und dem Polizisten
    durch die Absperrung in ein großes Zelt, das neben der
    Hauptstraße aufgebaut worden war. Hardin bat Richter,
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    auf einer Bank am Ende des Zeltes zu warten. Fünf Minu-
    ten später kam er wieder zurück und setzte sich auf einen
    Stuhl Richter gegenüber.
    »Eins ist mir noch nicht ganz klar, Mr. Richter. Sie ha-
    ben sich als Mitarbeiter des MRC ausgewiesen, aber gleich-
    zeitig sagten Sie, Sie kämen von der Invincible . Das ist, soweit ich weiß, kein Lazarettschiff, sondern ein Kriegsschiff der British Royal Navy. Wie passt das zusammen?«
    »Beides ist richtig«, erwiderte Richter gelassen. »Ich bin
    Lieutenant Commander der Reserve bei der Royal Navy
    und absolviere gerade mein Weiterbildungstraining auf
    dem Schiff. Gleichzeitig arbeite ich als Ermittler beim
    MRC.«
    Nicht schlecht, dachte Richter. Die eine Hälfte seiner
    Antwort entsprach vollkommen der Wahrheit, die andere
    war glatt gelogen. Normalerweise

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