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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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abbog.

    Kandíra, Südwestkreta

    »Kurz gesagt, es gibt zwei Aspekte an diesem Ausbruch,
    um die wir uns kümmern müssen«, begann Tyler Hardin
    die Einsatzbesprechung vor seinem CDC-Team. »Erstens
    konzentrieren wir uns darauf, den Erreger zu identifizie-
    ren, der den Tod dieser beiden Männer verursacht hat. Da
    wir jetzt unsere Ausrüstung zur Verfügung haben, sollten
    wir das hoffentlich schnell schaffen.«
    Hardin schaute sich in dem Zelt um, in dem sie ihren
    provisorischen Stützpunkt aufgeschlagen hatten. Es lag
    neben der Hauptstraße, die durch Kandíra führte. Seine
    drei Kollegen vom CDC, Mark Evans, Jerry Fisher und Su-
    san Kane, saßen auf Klappstühlen vor ihm und hielten ihre
    Kaffeebecher in der Hand. Die Reste ihres Frühstücks la-
    gen auf dem Tisch hinter ihnen.
    Alle waren qualifizierte Ärzte und Beamte des Epidemic
    Intelligence Service. Fisher hatte bereits acht Jahre Berufs-erfahrung, während Evans und Kane gerade erst ihre Aus-
    bildung in Atlanta abgeschlossen hatten. Es überraschte
    Hardin nicht, dass die Hälfte seines Teams »Grünschnä-
    bel« waren. Das CDC war der Meinung, dass man über die
    notwendigen Maßnahmen beim Ausbruch einer Seuche
    am meisten lernte, wenn man praktische Erfahrungen
    sammelte.
    Beim CDC war es üblich, morgens eine Einsatzbespre-
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    chung abzuhalten, bevor die praktische Arbeit begann.
    Hardin hatte zwar mit seinen drei Mitarbeitern am Abend
    zuvor kurz gesprochen, aber da waren sie noch von den
    anstrengenden Vorbereitungen für diese Operation und
    dem langen Flug nach Kreta erschöpft gewesen.
    Erschöpfte und unter Jetlag leidende Mitarbeiter wollte
    Hardin auf keinen Fall auf einen hochinfektiösen Klasse-
    Vier-Organismus ansetzen. Also hatte er sie nach dem
    Abendessen in ihre Feldbetten ins Nachbarzelt geschickt.
    Die Einweisung hatte er auf den nächsten Morgen ver-
    schoben.
    »Leider verfügen wir hier vor Ort nicht über ein Elekt-
    ronenmikroskop, aber es befindet sich eines in einem La-
    boratorium in Heraklion, wie Dr. Gravas mir sagte. Unsere
    Ermittlungen genießen natürlich hohe Priorität, deshalb
    werden wir damit arbeiten können. Das Schwierigste an
    einer mikroskopischen Untersuchung ist die Logistik. Wir
    sind zwar nach Luftlinie nicht weit von Heraklion entfernt,
    aber es würde uns Stunden kosten, über Land dorthin zu
    fahren. Glücklicherweise hilft man uns hier weiter. Sie sind gestern Abend mit einem Hubschrauber der Britischen
    Royal Navy hergebracht worden, der auf dem Flugzeugträ-
    ger Invincible stationiert ist. Er hält sich vor Kreta auf, um uns zu unterstützen. Man hat mir zugesichert, dass die Helikopter uns jederzeit überallhin bringen werden. Ein Ver-
    bindungsoffizier auf dem Schiff trifft irgendwann im Lauf
    des Vormittags hier ein. Er richtet eine Funkverbindung
    zur Invincible ein, damit wir über ihn die Hubschrauber-transporte organisieren können.
    Das zweite Problem ist die Infektionsquelle. Wie ich
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    schon erklärt habe, gibt es stichhaltige Hinweise, dass der
    Erreger in einem luftdicht versiegelten Behälter aufbewahrt
    wurde. Sollte das zutreffen, haben wir es entweder mit ei-
    nem Biokampfstoff oder mit einem unbekannten Virus zu
    tun, das in der Natur entdeckt wurde. Es gibt noch andere
    Anhaltspunkte, auf die ich gleich zu sprechen komme.«
    Hardin sah seine drei Kollegen der Reihe nach an. »In
    jedem Fall haben wir es mit etwas absolut Tödlichem und
    vollkommen Unbekanntem zu tun. Sie müssen alle not-
    wendigen Vorsichtsmaßnahmen treffen, die bei der Unter-
    suchung eines möglicherweise hoch infektiösen Vierer-
    Organismus vorgeschrieben sind. Ich weiß, dass das hier
    draußen schwierig ist und dass wir improvisieren müssen,
    aber es ist für uns alle von größter Bedeutung, dass Sie ex-
    treme Vorsicht walten lassen. Beobachten Sie alles und je-
    den, und wenn Sie etwas Auffälliges sehen, unterbrechen
    Sie sofort die Untersuchung. Äußerste Vorsicht ist lebens-
    wichtig.
    Mein letzter Punkt ist ein wenig ungewöhnlich. Ich ha-
    be den Behälter erwähnt, in dem sich der Erreger vermut-
    lich befunden hat. Sie sollten wissen, dass wir ihn bisher
    nicht gefunden haben und ihn wahrscheinlich auch nicht
    finden werden. Und zwar deshalb, weil jemand anders ihn
    bereits an sich genommen hat.« Hardin blickte in die drei
    erstaunten Gesichter seiner Mitarbeiter. »Als Dr. Gravas
    der Verdacht kam, dass Spiros Aristides durch eine Filovi-
    rus-Infektion ums Leben gekommen sein

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