Die Virus-Waffe
haben den Koffer, also
war’s das doch, oder nicht? Können wir nach Hause flie-
gen?«
Krywald grinste und schüttelte den Kopf. »Der Job ist
noch nicht beendet. Den Koffer zu beschaffen, war das
Wichtigste, aber wir müssen noch ein bisschen aufräumen,
und da kommen Sie zum Zug. Essen Sie lieber nicht zu
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viel, Mr. Elias, weil Sie heute Nachmittag schwimmen ge-
hen. Und zwar lange und sehr tief.«
Kandíra, Südwestkreta
»Wir müssen zwei heiße Zonen untersuchen, und entspre-
chend auch zwei Leichen«, fuhr Hardin fort. Er warf einen
Blick in den hinteren Teil des Zeltes, wo Dr. Gravas und
Inspektor Lavat standen. Letzterer trug wieder die korrekte
Uniform eines kretischen Polizeibeamten. Sie hörten der
Einsatzbesprechung aufmerksam zu. »Die prompte Reak-
tion von Inspektor Lavat hat uns sehr geholfen, und seine
Absperrung um das Dorf dürfte die weitere Ausbreitung
des Erregers eingedämmt haben.«
Noch während er das sagte, wurde Hardin klar, dass
sich aller Wahrscheinlichkeit nach die Quelle der Infektion
nicht mehr in Kandíra befand. Er konnte nur hoffen, dass
die Personen, die den Behälter gestohlen hatten, klug ge-
nug waren, ihn nicht zu öffnen.
»Wir machen weiter, so weit wir mit unserer Standard-
prozedur für Außeneinsätze kommen. Damit meine ich
CRIEIPA.« Hardin sprach es »Krieper« aus, und Mark
Evans nickte. »Ich brauche Ihnen sicherlich nicht ins Ge-
dächtnis zu rufen, was das bedeutet, aber ich erkläre es für unsere Gäste. Erstens: Einschränkung . Das ist dank der Hilfe unserer beiden Kollegen hier bereits gewährleistet.
Das Dorf wurde von der örtlichen Polizei abgesperrt, seit
Dr. Gravas ein Filovirus als Auslöser vermutete. Seitdem
hat fast niemand das Dorf betreten oder verlassen.
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Zweitens: Zugangsbeschränkung . Die beiden heißen Zo-
nen wurden ebenfalls von der Polizei gesichert. Nieman-
dem wird der Zutritt gestattet, es sei denn, Dr. Gravas oder Inspektor Lavat bürgen persönlich für diese Person. Das ist
zwar eine etwas verspätete Reaktion, da bereits nicht iden-
tifizierte Männer in die beiden Häuser eingedrungen sind,
aber jetzt sind diese besser gesichert. Die Beschränkung
dient vor allem der Vermeidung einer Infektion am
Schauplatz selbst. Ich glaube kaum, dass die Gefahr weite-
rer Ausbrüche besteht.« Hardin sah, dass Jerry Fisher ihm
widersprechen wollte, und fuhr lächelnd fort: »Das mag
zwar eine Hypothese sein, die nicht auf harten Fakten be-
ruht, aber ich stütze sie auf meine Einschätzung dessen,
was hier bisher geschehen ist.
Vier Leute haben den Raum betreten, in dem die erste
Leiche am Dienstagmorgen gefunden wurde. Drei von ih-
nen haben überhaupt keinen Schutz getragen, und alle vier
erfreuen sich nach etwa achtundvierzig Stunden immer
noch bester Gesundheit. Beide Opfer schienen am Mon-
tagabend etwa um Mitternacht noch kerngesund gewesen
zu sein und waren etwa zwölf Stunden später tot. Das be-
deutet, wir suchen nach einem hochinfektiösen Organis-
mus, der unglaublich schnell wirkt und dessen Inkubati-
onszeit außerordentlich kurz ist. Die andere Möglichkeit
wäre, dass die beiden Opfer den Erreger geschluckt oder
ihn sich injiziert hätten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie so etwas mit einer ihnen unbekannten Substanz tun
würden.«
Hardin trank einen Schluck Wasser. »Gut, mehr haben
wir im Moment nicht. Also heißt die nächste Phase Er-
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mittlung . Wir fangen mit dem Haus und der Leiche des ersten Opfers an. Wir sammeln alle Proben, Blut, Urin und
Stuhl, und forschen aufgrund der daraus gewonnenen Re-
sultate weiter. Danach erfolgt eine gründliche Autopsie,
die ich selbst durchführen werde. Ich suche natürlich auch
nach Einstichspuren, falls die beiden Jungs sich ihren Kick
dadurch holten, sich alles in die Venen zu jagen, was ihnen
in die Finger fiel. Ich bezweifle jedoch sehr, dass dies der Fall war. Des Weiteren erwarte ich eine gründliche Durchsuchung des Hauses. Möglicherweise finden sich dort
noch Spuren des Erregers. Also sucht nach Staub, nicht
identifizierbaren Flüssigkeiten, Schmierspuren und der-
gleichen.
Wenn wir am ersten Schauplatz nichts finden, wieder-
holen wir die ganze Prozedur in der Wohnung des zweiten
Opfers. Solange wir keinen Ansatzpunkt für die Identität
des Erregers gefunden haben, rühren wir uns nicht von der
Stelle. Die letzten drei Phasen, Untersuchung, Identifizierung und Weitere Aktionen
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