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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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haben den Koffer, also
    war’s das doch, oder nicht? Können wir nach Hause flie-
    gen?«
    Krywald grinste und schüttelte den Kopf. »Der Job ist
    noch nicht beendet. Den Koffer zu beschaffen, war das
    Wichtigste, aber wir müssen noch ein bisschen aufräumen,
    und da kommen Sie zum Zug. Essen Sie lieber nicht zu
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    viel, Mr. Elias, weil Sie heute Nachmittag schwimmen ge-
    hen. Und zwar lange und sehr tief.«

    Kandíra, Südwestkreta

    »Wir müssen zwei heiße Zonen untersuchen, und entspre-
    chend auch zwei Leichen«, fuhr Hardin fort. Er warf einen
    Blick in den hinteren Teil des Zeltes, wo Dr. Gravas und
    Inspektor Lavat standen. Letzterer trug wieder die korrekte
    Uniform eines kretischen Polizeibeamten. Sie hörten der
    Einsatzbesprechung aufmerksam zu. »Die prompte Reak-
    tion von Inspektor Lavat hat uns sehr geholfen, und seine
    Absperrung um das Dorf dürfte die weitere Ausbreitung
    des Erregers eingedämmt haben.«
    Noch während er das sagte, wurde Hardin klar, dass
    sich aller Wahrscheinlichkeit nach die Quelle der Infektion
    nicht mehr in Kandíra befand. Er konnte nur hoffen, dass
    die Personen, die den Behälter gestohlen hatten, klug ge-
    nug waren, ihn nicht zu öffnen.
    »Wir machen weiter, so weit wir mit unserer Standard-
    prozedur für Außeneinsätze kommen. Damit meine ich
    CRIEIPA.« Hardin sprach es »Krieper« aus, und Mark
    Evans nickte. »Ich brauche Ihnen sicherlich nicht ins Ge-
    dächtnis zu rufen, was das bedeutet, aber ich erkläre es für unsere Gäste. Erstens: Einschränkung . Das ist dank der Hilfe unserer beiden Kollegen hier bereits gewährleistet.
    Das Dorf wurde von der örtlichen Polizei abgesperrt, seit
    Dr. Gravas ein Filovirus als Auslöser vermutete. Seitdem
    hat fast niemand das Dorf betreten oder verlassen.
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    Zweitens: Zugangsbeschränkung . Die beiden heißen Zo-
    nen wurden ebenfalls von der Polizei gesichert. Nieman-
    dem wird der Zutritt gestattet, es sei denn, Dr. Gravas oder Inspektor Lavat bürgen persönlich für diese Person. Das ist
    zwar eine etwas verspätete Reaktion, da bereits nicht iden-
    tifizierte Männer in die beiden Häuser eingedrungen sind,
    aber jetzt sind diese besser gesichert. Die Beschränkung
    dient vor allem der Vermeidung einer Infektion am
    Schauplatz selbst. Ich glaube kaum, dass die Gefahr weite-
    rer Ausbrüche besteht.« Hardin sah, dass Jerry Fisher ihm
    widersprechen wollte, und fuhr lächelnd fort: »Das mag
    zwar eine Hypothese sein, die nicht auf harten Fakten be-
    ruht, aber ich stütze sie auf meine Einschätzung dessen,
    was hier bisher geschehen ist.
    Vier Leute haben den Raum betreten, in dem die erste
    Leiche am Dienstagmorgen gefunden wurde. Drei von ih-
    nen haben überhaupt keinen Schutz getragen, und alle vier
    erfreuen sich nach etwa achtundvierzig Stunden immer
    noch bester Gesundheit. Beide Opfer schienen am Mon-
    tagabend etwa um Mitternacht noch kerngesund gewesen
    zu sein und waren etwa zwölf Stunden später tot. Das be-
    deutet, wir suchen nach einem hochinfektiösen Organis-
    mus, der unglaublich schnell wirkt und dessen Inkubati-
    onszeit außerordentlich kurz ist. Die andere Möglichkeit
    wäre, dass die beiden Opfer den Erreger geschluckt oder
    ihn sich injiziert hätten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie so etwas mit einer ihnen unbekannten Substanz tun
    würden.«
    Hardin trank einen Schluck Wasser. »Gut, mehr haben
    wir im Moment nicht. Also heißt die nächste Phase Er-
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    mittlung . Wir fangen mit dem Haus und der Leiche des ersten Opfers an. Wir sammeln alle Proben, Blut, Urin und
    Stuhl, und forschen aufgrund der daraus gewonnenen Re-
    sultate weiter. Danach erfolgt eine gründliche Autopsie,
    die ich selbst durchführen werde. Ich suche natürlich auch
    nach Einstichspuren, falls die beiden Jungs sich ihren Kick
    dadurch holten, sich alles in die Venen zu jagen, was ihnen
    in die Finger fiel. Ich bezweifle jedoch sehr, dass dies der Fall war. Des Weiteren erwarte ich eine gründliche Durchsuchung des Hauses. Möglicherweise finden sich dort
    noch Spuren des Erregers. Also sucht nach Staub, nicht
    identifizierbaren Flüssigkeiten, Schmierspuren und der-
    gleichen.
    Wenn wir am ersten Schauplatz nichts finden, wieder-
    holen wir die ganze Prozedur in der Wohnung des zweiten
    Opfers. Solange wir keinen Ansatzpunkt für die Identität
    des Erregers gefunden haben, rühren wir uns nicht von der
    Stelle. Die letzten drei Phasen, Untersuchung, Identifizierung und Weitere Aktionen

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