Die Virus-Waffe
jeder Gedanke an ir-
gendwelche Nummern.
Südliche Adria
Einen Moment herrschte Funkstille auf der Frequenz,
dann reagierte Tiger Eins, der Staffelführer.
»Tiger Zwo von Leader. Schaffen Sie es zurück zu Mut-
ter?«
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»Negativ«, erwiderte Richter knapp. »Ich brauche eine
lange Betonpiste, um diese Kiste zu landen, keine Brief-
marke.«
»Roger. Gehen Sie auf Guard und melden Sie sich bei
Homer. Schlage vor, Sie gehen zunächst auf Kurs zwo vier
null. Ich begleite Sie. Snakes, Tiger Leader schwenkt nach
backbord ab und folgt Zwo. Wir sehen uns an Bord.«
Richter war bereits nach Südwesten abgeschwenkt, als
er die Frequenz wechselte und den Notfall-Kode 7700 auf
seinem Secondary-Surveillance-Radartransponder ein-
schaltete. Das Funksignal erzeugt ein unverwechselbares
und absolut unübersehbares Symbol auf den Radarschir-
men der Luftverkehrskontrolle.
»Homer von Pan Aircraft Tiger Zwo auf Guard.«
Auf allen Kriegsschiffen ist die Kommandozentrale ein
bunter und lauter Ort. Die Beleuchtung liefern das rötliche
Schimmern der Radarschirme, die kleinen Leselampen, die
über Konsolen montiert sind, und die Myriaden von bun-
ten Warnanzeigen und Kontrollleuchten. Den Geräusch-
pegel verursacht der ständige Funkverkehr auf den Ge-
schwaderleitungen und den Frequenzen des Bordfunks,
während die Offiziere und Matrosen ihre Arbeit versehen.
Die Kommandozentrale auf Deck Fünf der Invincible ist in jeder Hinsicht das Nervenzentrum des Trägers. Die
Sensoren des Schiffes sammeln Informationen, vorwie-
gend mit Radar und Sonar, zusätzlich zu den Informatio-
nen der Sensoren auf anderen Schiffen und Flugzeugen,
die über gesicherte Datenverbindungen zur Invincible gesendet werden. Hier verfolgen und identifizieren die Luft-
bild-Compiler alle in der Luft befindlichen Radarkontakte,
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während Surface- und Sub-Surface-Compiler die Daten
ihres jeweiligen Zuständigkeitsbereiches auswerten.
Die gesammelten Daten vermitteln den Gefechtsoffizie-
ren an ihren Konsolen in der Mitte des Kontrollraums ei-
nen vollständigen Überblick über die Lage in der Luft, auf
dem Meer und unter dem Meeresspiegel rund um das
Kriegsschiff. Dadurch können sie je nach Lage agieren oder
reagieren. Und der Kommandant des Schiffes leitet wäh-
rend jeder Aktion oder bei Alarm von seinem Drehstuhl in
der Mitte der Kommandozentrale aus alle Schiffsaktivitä-
ten. Kämpfe werden nicht mehr wie noch im Zweiten
Weltkrieg von der Brücke aus geführt. Heute gewährleistet
ein wachhabender Marineoffizier auf der Brücke die visu-
elle Sicherheit des Schiffes und sorgt dafür, dass keine wi-
dersprüchlichen Befehle vom Steuerhaus und aus dem
Maschinenraum dazu führen, dass das Schiff auf Grund
läuft oder mit einem anderen Schiff kollidiert.
In der Kommandozentrale befindet sich dicht neben der
Backbordtür eine Radarkonsole unter einem Schild, auf
dem »Homer« steht. Sie wird von einem Offizier der Luft-
verkehrskontrolle bemannt, dessen Hauptaufgabe darin
besteht, die schiffseigenen Flugzeuge sicher hereinzuholen.
Die militärische Notfallfrequenz (Guard) auf 243,0 Mega-
hertz wird permanent abgehört, sobald das Schiff in See
sticht. Üblicherweise läuft der Funkverkehr jedoch über
einen Lautsprecher in der Kommandozentrale und wird
nicht von Homer über Kopfhörer abgehört. Der Offizier
hat normalerweise bereits mehr als genug Funkverkehr auf
seiner Primary-Aircraft-Recovery-Frequenz zu überwa-
chen.
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Sobald Lieutenant John Moore den Pan-Ruf hörte, lehn-
te er sich auf seinem Stuhl zurück und schaute auf den
Bildschirm seines Funkpeilungsradars, der über seiner
Konsole montiert war. Pan ist der weniger brisante der beiden Notrufe, der gewichtigere ist Mayday . Gleichzeitig stellte Moore auf seiner Frequenzwahlkonsole »Guard« ein
und drückte den Sendeknopf.
»Pan Aircraft Tiger Zwo von Homer. Sie kommen laut
und deutlich an. Nennen Sie die Art Ihres Notfalls.«
»Tiger Zwo hat einen Triebwerksaussetzer und erbittet
Umleitung an Land. Momentaner Kurs zwo vier null auf
Flughöhe drei fünf null. Tiger Eins fliegt Begleitschutz,
um, falls erforderlich, zu berichten.«
»Roger, alles aufgenommen. Sie sind durch Ihr Notfall-
signal identifiziert. Sie befinden sich zweiundvierzig Mei-
len vor der Küste und haben schätzungsweise in sechs Mi-
nuten trockenen Boden unter den Füßen. Bleiben Sie auf
Empfang für Flugplatz-Informationen.«
Von dem Moment
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