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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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Kabi-
    nendachs. Die Passagierkabine hatte einmal sechs Sitze ge-
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    habt, von denen jedoch nur noch fünf in ihren Befestigun-
    gen auf dem Kabinenboden saßen. Der sechste lag auf der
    Seite etwa zweihundert Meter weiter auf dem Meeresbo-
    den, circa neunzig Fuß unter der Oberfläche. Diesen Sitz
    und seinen gruseligen Passagier hatte Aristides zuerst ge-
    funden.
    Jetzt starrten ihn drei skelettierte Gestalten teilnahmslos
    von ihren Sitzen an, auf denen sie mehr als dreißig Jahre
    lang gehockt hatten. Er richtete nacheinander den Strahl
    seiner Lampe auf sie. Ihre Kleidung war zum größten Teil
    verschwunden, ebenso wie ihr Fleisch und der Stoff ihrer
    Sitze. Die beiden Leichen direkt neben ihm waren zusam-
    mengesunken, aber eine dritte, am Ende der Kabine, saß
    immer noch unnatürlich aufrecht auf ihrem Sitz.
    Aristides bekreuzigte sich und schwamm vorsichtig in
    die Kabine hinein. Er vermied es, die beiden ersten Lei-
    chen zu berühren, bis er die dritte besser sehen konnte. So-
    fort wurde ihm der Grund für deren unnatürliche Haltung
    klar. Ein großer Metallsplitter, vermutlich Aluminium, der
    offenbar aus dem Rumpf des Flugzeugs gerissen worden
    war, hatte die Rückenlehne des Sitzes durchdrungen und
    steckte zwischen zwei Halswirbeln der Leiche.
    Aristides beschrieb in der Mitte der zerstörten Kabine
    langsam einen Kreis, während er mit dem Blick dem
    Lichtkegel der Lampe folgte und nach etwas Wertvollem
    oder Interessantem suchte. Als der Strahl zwischen zwei
    Sitzrahmen fiel, hielt Aristides inne und betrachtete den
    dunklen, unförmigen Gegenstand zwischen den Seealgen
    und den Trümmern auf dem Boden der Kabine.
    Vorsichtig bewegte er sich auf dieses Objekt zu, nahm
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    die Lampe in die Linke und streckte seinen rechten Arm
    aus. Er stieß den Gegenstand behutsam an, der daraufhin
    ein Stück über den Boden rutschte. Dann zog er ihn zu
    sich und betrachtete ihn genauer. Er schien aus verrotte-
    tem Leder zu bestehen und sah aus wie eine Arzttasche.
    Aristides klemmte die Lampe sorgfältig am Boden fest,
    sodass sie die Tasche beleuchtete, und zog sein schweres
    Tauchermesser aus der Scheide an seiner rechten Wade.
    Während er die Tasche mit der Linken festhielt, rammte er
    das Messer in die Seite und schnitt sie auf. Dann kippte er
    sie um und betrachtete die kleine Flut aus korrodierten
    medizinischen Instrumenten, die sich aus dem Schlitz er-
    goss.
    Mit einem Schulterzucken tat Aristides die Tasche ab
    und konzentrierte sich auf den Gegenstand, der gleich
    beim ersten Blick in die Kabine seine Aufmerksamkeit er-
    regt hatte. Im Gegensatz zu der Ledertasche schwankte
    dieses Objekt paradoxerweise sanft unter der Kabinende-
    cke, statt auf dem Boden zu liegen. Das bedeutete, dass es
    entweder schwimmen konnte oder, wahrscheinlicher noch,
    wasser- und luftdicht war.
    Aristides nahm seine Lampe hoch und griff nach dem
    Gegenstand. Erst in dem Moment bemerkte er die kleine,
    silbrige Kette, die daran herunterhing. Bei genauerer Be-
    trachtung stellte er fest, dass es sich eigentlich um eine
    Handschelle handelte, und jetzt erkannte er auch, dass die-
    ses unförmige Objekt eine Art Aktenkoffer war. Die Hand-
    schelle hatte den Koffer vermutlich am Handgelenk einer
    dieser Leichen gesichert und ließ vermuten, dass der Ak-
    tenkoffer etwas Wertvolles enthielt.
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    Aristides wusste aus Erfahrung, wie schnell unter Was-
    ser die Zeit verging, und kontrollierte seinen Zeitmesser.
    Vorsichtig verließ er die Kabine, den Aktenkoffer in der
    linken Hand. Er wollte, wenn möglich, die Identität des
    Flugzeugs feststellen, bevor er wieder auftauchen musste.
    Er band den Aktenkoffer an die Halteleine des Hebebal-
    lons und schwamm zum Wrack des Rumpfes zurück. Auf
    der Steuerbordseite am Ende der Kabine waren die Reste
    eines Kennzeichens zu sehen. Er rieb mit seinen Hand-
    schuhen über das Metall, bis er den ersten Buchstaben er-
    kennen konnte. Er kratzte mit seinem Tauchmesser etwas
    von den Algen ab, und darunter kamen neben dem Groß-
    buchstaben ›N‹ drei Zahlen zum Vorschein. Spiros schrieb
    alles auf seinen wasserfesten Block. Es schien noch eine
    Zahl dort zu stehen, vielleicht sogar zwei Zahlen, aber er
    konnte sie nicht entziffern, ohne zuvor mehr von den Al-
    gen zu entfernen.
    Aristides fragte sich, ob dieses Kennzeichen wohl auch
    auf der anderen Seite des Flugzeugs stand, und schwamm
    dort hinüber, um nachzusehen. Als er jedoch das zerfetzte
    Loch im Rumpf sah, verflog sofort

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