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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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Naval Air Squadron und hatte sich entschlossen, an
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    diesem Ausflug persönlich teilzunehmen, nachdem er
    gehört hatte, dass der Merlin nicht nur als Lufttaxi einge-
    setzt werden sollte. Sie saßen im Besprechungsraum der
    Hubschrauberstaffel auf Deck Zwo, wo der Wetteroffizier
    seinen Bericht beendet hatte. Danach hatte Richter kurz
    die Route umrissen, die er mit dem Merlin abfliegen
    wollte.
    »Nach einem abgestürzten Flugzeug auf dem Meeres-
    grund«, erwiderte Richter. »Vermutlich eine Art Firmenjet
    von der Größe eines Lear oder einer Falcon. Er liegt bereits eine Weile dort, vermutlich zehn Jahre oder länger. Anscheinend wurde er abgeschossen, also dürfte er schwer
    beschädigt sein.«
    »Abgeschossen … Woher wissen Sie das? Von wem?
    Und wem gehörte das Flugzeug?«
    »Das sind drei Fragen«, antwortete Richter, »und die
    Antworten lauten: aus der Zeitung, keine Ahnung, keine
    Ahnung.«
    »Aus der Zeitung?« O’Reilly grinste. »Bezieht Ihr Spooks
    daher Eure geheimen Informationen? Das ist nicht gerade
    Echelon oder Carnivore, hm?«
    Echelon ist ein System zum Abfangen von Kommunika-
    tion, das ausschließlich von der amerikanischen National
    Security Agency und dem Communications Headquarter
    der britischen Regierung benutzt wird. Unterstützung be-
    kommen sie aus Australien, Neuseeland, Kanada und
    sonst woher. Das System hört automatisch alle Anrufe, E-
    Mails und Faxe ab, die in seinem jeweiligen Einsatzgebiet
    gesendet oder empfangen werden, und sucht nach speziel-
    len Worten oder Sätzen. Carnivore ist ein ähnliches Pro-
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    gramm, wird aber in einem weit kleineren Bereich und nur
    vom FBI innerhalb der Vereinigten Staaten eingesetzt.
    Richter lächelte. »Manchmal sind Informationen aus of-
    fenen Quellen genauso wertvoll, Mike. In diesem Fall habe
    ich keine andere Wahl, als mich darauf zu stützen. Mehr
    habe ich nämlich nicht. Und außerdem sind Sie nicht
    mehr ganz auf dem Laufenden. Das modernste Abhörsys-
    tem ist Blue Crystal, das vom National Reconnaissance Of-
    fice verwendet wird, nicht das Echelon der NSA.«
    »Blue Crystal? Nie gehört«, gab O’Reilly zurück.
    »Gut für Sie«, sagte Richter. »Sonst hätte ich Sie er-
    schießen müssen. Also, glauben Sie, dass Sie dieses ver-
    dammte Flugzeug aufspüren können?«
    »Selbstverständlich«, sagte O’Reilly. »Die Suche nach
    Nadeln im Heuhaufen ist meine Spezialität. Legen wir los.«

    Kandíra, Südwestkreta

    »Er ist woran gestorben?« Inspektor Lavat traute seinen
    Ohren nicht.
    »Er ist ertrunken«, wiederholte Hardin. »Aristides ist in
    seinem eigenen Blut ertrunken. Die eigentliche Todesursa-
    che war Atemstillstand, als sich seine Lungen mit Blut ge-
    füllt haben. Dieses Lungenödem nennt man auch ARDS,
    Adult Respiratory Distress Syndrome, akutes Lungenver-
    sagen. Es ist die häufigste Todesursache bei Patienten, die
    von einem Arenavirus befallen werden wie dem Venezola-
    nischen Hämorrhagischen Fieber, dem Brasilianischen Sa-
    bia-Virus oder dem Lassa-Fieber.«
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    »Lassa-Fieber habe ich schon mal gehört«, erwiderte La-
    vat. »Die beiden anderen kenne ich nicht. Also ist Aristides an etwas wie Lassa-Fieber gestorben, wollten Sie das damit
    sagen?«
    »Nein, jedenfalls nicht an Lassa oder einem der ande-
    ren bekannten Arenaviren. Sie wirken alle sehr langsam.
    Das Opfer klagt erst über Kopf- und Muskelschmerzen,
    die allmählich immer schlimmer werden, dann bekommt
    es hohes Fieber und Durchfall; der Patient erbricht und
    leidet unter Zahnfleischbluten. Normalerweise treten auch
    Blutungen in den Augäpfeln auf. Der Blutdruck fällt dra-
    matisch, und in den späteren Stadien erleidet man
    Krämpfe und verliert das Bewusstsein. In den letzten Sta-
    dien schwellen bei vielen Kopf und Nacken an, und sie
    versteifen sich. Der Körper erstarrt in einer verkrampften
    Haltung, weil die höheren Gehirnfunktionen verloren ge-
    hen. Einige leiden auch an Gehirnhautentzündung. Sie
    fallen gewöhnlich ins Koma und bekommen schwerste
    Krämpfe.«
    »Ich bin zwar nicht ganz auf dem Laufenden«, gab Dr.
    Gravas zu, »aber ich habe von einer Behandlung gegen
    Lassa-Fieber gelesen.«
    »Das ist richtig«, bestätigte Hardin. »Es gibt mittlerweile
    eine Behandlung dagegen, aber sie steckt noch in den Kin-
    derschuhen. Das Medikament, Ribavirin, muss sofort nach
    der Diagnose verabreicht werden, wenn die Behandlung
    Erfolg haben soll.«
    Gravas nickte. »In unserem Fall hätte wohl weder Riba-
    virin

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