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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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dieses Schiffes befinden, unterstehen Sie der Disziplin der Navy, gehorchen den Befehlen und
    erweisen Ihren Vorgesetzten gefälligst den gebührenden
    Respekt.«
    »Ich tue das, was ich tun muss«, konterte Richter, »um
    die Befehle meiner Abteilung zu erfüllen. Sollte das erfor-
    dern, die Disziplin der Navy zu verletzen und Befehle zu
    ignorieren, die Sie oder jemand anders an Bord dieses
    Schiffes geben, werde ich das tun. Wenn Ihnen das nicht
    passt, wird es hart. Wenn Sie das Risiko eingehen wollen,
    legen Sie mich von mir aus in Eisen. Bis dahin gehe ich
    meiner Arbeit nach. Ich würde es lieber mit Ihrer Zu-
    stimmung tun, aber wenn Sie deswegen einen Aufstand
    veranstalten wollen, kann ich vermutlich unmissver-
    ständliche Anweisungen von der Admiralität erwirken,
    die Ihnen präzise sagen, was Sie zu tun haben. Ihre Ent-
    scheidung.«
    Der Commander starrte Richter einige Sekunden lang
    schweigend an. »Gehen Sie mir aus den Augen!«, fauchte
    er schließlich.
    »Ich wollte ohnehin gerade gehen.« Richter drehte sich
    um, verließ die Kabine und begab sich zum CommCen. Er
    musste dringend einen Funkspruch an Simpson senden.

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    Central Intelligence Agency,
    Hauptquartier,Langley, Virginia

    »Was haben Sie für mich, John?«, fragte Walter Hicks. Die
    beiden Männer saßen in Hicks’ behaglichem Büro. Zwi-
    schen ihnen stand die unvermeidliche Kaffeekanne auf
    dem Tisch, und von Hicks’ Zigarre kräuselte sich die eben-
    so unvermeidliche Rauchwolke zur Decke.
    »Wenn ich ehrlich sein soll, Walter«, erwiderte West-
    wood, »lautet die Antwort: ›Nicht sehr viel‹. Wie Sie ange-
    ordnet haben, arbeite ich mit Detective Delaney zusam-
    men, aber bis jetzt haben uns die Untersuchungen der
    Tatorte nicht weitergeholfen. Delaney weiß nur, dass der-
    selbe Täter Richards und die Eheleute Hawkins ermordet
    hat. Das hat die Analyse irgendwelcher dunklen Haare be-
    wiesen, die man an allen drei Tatorten gefunden hat. Daraus
    lässt sich jedoch nur schließen, dass sie von einem vermut-
    lich männlichen Weißen stammen, der allmählich ergraut.
    Das trifft auf etwa dreißig Prozent der gesamten männli-
    chen Bevölkerung Amerikas zu, also hilft das nicht gerade
    weiter.
    Die Befragung der Nachbarn in Crystal Springs, wo
    James Richards lebte, hat einen Haufen widersprüchlicher
    Beschreibungen eines unbekannten Mannes erbracht, der
    vielleicht etwas mit dem Mord dort zu tun hatte. Die einzi-
    ge brauchbare Augenzeugenaussage kommt wohl von ei-
    ner Nachbarin der Hawkins’ in Popes Creek. Aber sie ist
    so vage, dass sie quasi wertlos ist. Sie will einen weißen
    Mann gesehen haben, etwa einen Meter achtzig groß, in
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    einem dunklen Mantel. Im Prinzip wissen wir eigentlich
    nur, dass wir nicht nach einer kleinwüchsigen schwarzen
    Frau suchen müssen.
    Laut der Erkenntnisse von Delaney und seinen Leuten
    hat niemand Hawkins am Lower Cedar Point gesehen oder
    ihn in seinem Wagen sitzend bemerkt. Es hat auch nie-
    mand mitbekommen, dass sich eine Person dem Wagen
    genähert hätte.«
    »In Kurzform heißt das«, erwiderte Hicks, »dass all die-
    se Morde von demselben Mann begangen wurden, die Ge-
    richtsmediziner aber nichts finden können, was zu ihm
    führt. Wenn wir einen Verdächtigen hätten, könnten De-
    laneys Beweise dann bestätigen, dass er der Mörder ist?«
    »Das ist wirklich sehr verkürzt, Walter.«
    »Gut. Offenbar ist die übliche Polizeiarbeit damit in ei-
    ner Sackgasse gelandet, es sei denn, Delaney findet einen
    neuen Augenzeugen. Was ist mit der Rückseite der Mün-
    ze? Was haben Sie den Akten hier in Langley entnehmen
    können?«
    »Wie gesagt, nicht sehr viel. Ich habe bereits Berge von
    Akten nach allen Kombinationen von Faktoren durchge-
    arbeitet, die Hawkins und Richards miteinander in Ver-
    bindung bringen könnten. Ich habe nur einen Fall gefun-
    den. Er ist alt und ziemlich heikel. Es scheint eine verdeck-te Operation gewesen zu sein, die eine extrem hohe Klassi-
    fizierung aufweist.«
    »Interessant«, antwortete Hicks. »Fahren Sie fort.«
    Westwood warf einen kurzen Blick auf seine Notizen.
    »Am dritten Juli 1971 wurde eine Datei für eine Operation
    namens ›CAIP‹ eingerichtet, ich buchstabiere Charlie, Al-
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    pha, India, Papa. Die leitenden Agenten dieser Operation
    waren Henry Butcher, George Cassells, Charlie Hawkins,
    William Penn, James Richards und Roger Stanford. Laut
    unserer Unterlagen ist das die einzige Operation, bei der
    Hawkins und Richards

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