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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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jemals zusammengearbeitet haben.«
    »Worum ging es bei CAIP?«
    Westwood schüttelte frustriert den Kopf. »Ich habe kei-
    ne Ahnung«, gab er zu. »Die Datei wurde ein Jahr später
    gesperrt und als ›Ultra‹ eingestuft. Und jetzt wird es inte-
    ressant. Ich habe die Registraturarchive abgesucht. Nir-
    gendwo existieren irgendwelche Dokumente über CAIP,
    keine Akten, nicht mal eine Mitteilung über die Vernich-
    tung einer Akte. Fast als hätte CAIP nie existiert. Also hat jemand, vermutlich dieselbe Person, die Hawkins und Richards getötet hat, sich sehr viel Mühe gemacht, alle Spu-
    ren dieser Operation zu tilgen. Er konnte nur nicht die Si-
    cherheitskopien der Dateiinformationen aus der Daten-
    bank löschen. Aber er hat alles getan, was er konnte. Er hat seine Datei auch vor einer zufälligen Suche geschützt. Man
    bekommt die wenigen Informationen, die es noch gibt,
    nur, wenn man ›CAIP‹ eintippt, nicht anders. Eine Suche
    mit einer Wildcard bringt nichts. Sie wissen, was das heißt, Walter?«
    Hicks nickte. »Wer auch immer diese beiden ehemali-
    gen Agenten ausgeknipst hat, arbeitet noch hier in Lang-
    ley. Das ist sehr beunruhigend, John.«
    »Was Sie nicht sagen. Ich weiß jetzt allerdings vermut-
    lich, warum unser Mr. X Hawkins und Richards ermordet
    hat. Es finden sich im Computer keine weiteren Einzelhei-
    ten über CAIP, außer dem, was ich Ihnen bereits gesagt
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    habe. Aber es gibt noch eine andere Information. CAIP ist
    mit einem Kreuzverweis auf eine Datei namens ›N17677‹
    versehen. Ich habe diese Datei ebenfalls überprüft, und ra-
    ten Sie, was ich herausgefunden habe: Sie wurde im Juni
    1972 angelegt, ist als ›Ultra‹ eingestuft und wurde genau an demselben Tag gesperrt wie CAIP, am zweiten Juli 1972.«
    »Und was genau ist N17677?«
    »Das Kennzeichen eines Flugzeuges, eines Learjet 23,
    um genau zu sein. Er ist im Juni 1972 über dem östlichen
    Mittelmeer verschollen. Die Datei wurde jedoch lange vor
    dem Ende der Suche nach dem Wrack versiegelt.«
    »Und welche Verbindung hat das zu CAIP?«
    »Das weiß ich nicht. Ich glaube jedoch, dass CAIP, was
    auch immer die Abkürzung bedeutet, eine verdeckte Ope-
    ration im Mittelmeer war und der abgestürzte Learjet eini-
    ge Agenten herausbringen sollte, die damit zu tun hatten.
    Das einzige Problem an dieser Hypothese«, Westwood
    kam Hicks’ nächster Frage zuvor, »ist, dass es keine Auf-
    zeichnungen über den Tod irgendwelcher Firmenmitar-
    beiter in dieser Zeit gibt. Nach der Art, wie dieser Bursche die Aufzeichnungen von CAIP gesäubert hat, dürfte es
    ihm nicht allzu schwer gefallen sein, ein paar Personalak-
    ten zu manipulieren.«
    »Gut«, sagte Hicks. »Gehen wir den einfachen Weg.
    Lassen Sie diese Dateien freigeben und sehen Sie sich an,
    worum es bei CAIP geht. Wer hat die Sperrung überhaupt
    autorisiert?«
    Westwood lächelte und schüttelte den Kopf. »Ich habe
    das bereits versucht, Walter. Wir werden keinen einzigen
    Schritt weiterkommen. Die Autorisierung lautet POTUS.«
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    Hicks starrte ihn ungläubig an. »POTUS?«, wiederholte
    er.
    Westwood nickte. »POTUS für President of the United
    States. Die Datei wurde auf Befehl des Weißen Hauses ge-
    sperrt. Und um Ihrer nächsten Frage zuvorzukommen,
    Walter, dasselbe gilt auch für die Datei des Learjet.«
    »Himmel«, murmelte Hicks. »Das ist echt starker To-
    bak, John. Das Weiße Haus kriegen wir niemals dazu, die-
    se Dateien freizugeben. Ich habe zwar noch nie gehört,
    dass der Präsident eine Datei der Firma sperrt, aber er hat-
    te bestimmt einen verdammt triftigen Grund.«
    »Außerdem wäre der Versuch, sie freizubekommen,
    reine Zeitverschwendung, Walter«, fuhr Westwood fort.
    »Ich habe die Dateigrößen überprüft. Die CAIP- und die
    N17677-Datei umfassen beide je etwa fünfzehn Kilobyte,
    was bedeutet, dass sie so gut wie leer sind. Wer auch im-
    mer die Sperrung beantragt hat, hat zuvor dafür gesorgt,
    dass niemand etwas entdecken kann, selbst wenn man die
    Sperrung aufhebt. Man hat alles in diesen beiden Dateien
    gelöscht und sie dann anschließend versiegelt. Die Jungs
    der Informatikabteilung haben mir versichert, eine Datei-
    größe von fünfzehn Kilobyte bedeutet, dass die Datei le-
    diglich einen Namen hat und sonst so gut wie nichts ent-
    hält. Jedenfalls nichts Brauchbares.«
    Hicks schwieg eine Weile und paffte an seiner Zigarre,
    während er in Gedanken versunken aus dem Fenster starr-
    te. »Gut, John«, meinte er

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