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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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denn er war sich fast
    sicher, dass er zwei Personen in dem Seat gesehen hatte.
    Elias und Krywald waren beide tot, also wer zum Teufel
    saß da neben Stein in dem Fahrzeug?

    Südlich von Zounáki, Westkreta

    »Sie müssen einige Namen für mich überprüfen.« Richter
    hatte mit seinem abhörsicheren Enigma-Handy drei Mi-
    nuten zuvor Hammersmith angerufen und den dienstha-
    benden Offizier über die Entwicklungen der vergangenen
    Nacht in Kenntnis gesetzt, weil Simpson noch nicht im
    Gebäude war. Jetzt hatte er den roten Aktenordner aufge-
    klappt auf seinem Schoß liegen und las die Namen der
    Personen vor, die er auf der Deckelinnenseite gefunden
    hatte.
    »Ich nehme an, dass es sich bei ihnen um CIA-Agenten
    handelt«, erklärte Richter. »Also sollten Sie zuerst in Langley anfragen. Okay, die Namen lauten: James Wilson, Jerry
    Jonas, Henry Butcher, George Cassells, Charles Hawkins,
    William Penn, James Richards und Roger Stanford.«
    »Das ist doch wichtig, Richter? Sie wissen, dass Sie im
    Moment auf Simpsons schwarzer Liste ganz oben stehen.
    Wenn er der Meinung ist, dass Sie da unten in Kreta Mist
    bauen, wird er Sie kreuzigen, wenn Sie zurückkommen.«
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    »Ja, ja, ja«, knurrte Richter. »Keine Angst, den Unfug
    habe ich schon gehört. Überprüfen Sie einfach die Namen,
    okay?«
    »Und aus welcher Quelle haben Sie die Namen? Sind
    sie wichtig?« Richter gab ihm eine kurze Zusammenfas-
    sung seiner bisherigen Ergebnisse. »Gut, Sie haben mich
    überzeugt. Jetzt müssen Sie nur noch Simpson überzeu-
    gen. Ich schicke Langley noch heute Nachmittag die Na-
    men.«
    »Noch eins. Tun Sie mir den Gefallen und überprüfen
    Sie auch den Namen ›CAIP‹. Finden Sie raus, ob Sie in ir-
    gendeiner Datenbank darauf stoßen. Ich rufe Sie später
    wieder an.«
    »Schon erledigt.« Der Diensthabende unterbrach die
    Verbindung.
    Richter schaltete sein Handy ab. Er wollte nicht, dass es
    klingelte, während er »George Jones« verhörte. Er legte das
    Gerät auf das Armaturenbrett und sah sich um. Er hatte
    den Wagen etwas abseits der Straße zwischen Zounáki und
    Nterés geparkt. Soweit er sehen konnte, gab es in der Um-
    gebung weder Häuser noch Fahrzeuge oder Menschen.
    Dann drehte er sich um.
    Stein hockte auf dem Rücksitz und schien allmählich
    sein Bewusstsein wiederzuerlangen. Er war fast eine Stun-
    de ohnmächtig gewesen. Richter hatte ihm mit einem Plas-
    tikkabel die Hände gebunden und es an dem Haltegriff
    über der rechten Beifahrerseite befestigt. Steins Arme wur-
    den in eine sehr unbequeme Position nach oben gezogen,
    während sein Oberkörper nach vorn kippte. Das Wohlbe-
    finden des Mannes interessierte Richter allerdings über-
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    haupt nicht. Stein war für ihn bereits so gut wie tot. Es war nur noch eine Frage der Zeit, wann er aufhören würde zu
    atmen. Aber er wollte trotzdem sichergehen, dass der ame-
    rikanische Agent sich nicht rühren konnte.
    Stein hob den Kopf und blinzelte, während er sich
    benommen umsah. Das Erste, was er erblickte, war Richter,
    der ihn anstarrte, und die Mündung einer 9-mm-Browning
    Hi-Power, die direkt auf seinen Kopf zielte.
    »Wenn Sie sich rühren«, knurrte Richter, »war es das
    letzte Mal.«
    »Oh Scheiße!« Steins Stimme klang leise und schmerz-
    verzerrt. »Sie waren dieser verdammte alte Knacker, den
    ich auf dem Parkplatz gesehen habe.«
    Zehn Minuten nach Fitzpatricks Anruf war Richter in
    seinem Renault Clio mit achtzig Meilen pro Stunde von
    Réthymnon nach Máleme gerast. Als er die Außenbezir-
    ke der Stadt erreichte, sah er einen alten Mann, der in
    der Gosse herumstocherte, und machte eine Vollbrem-
    sung. Mit vielen Handzeichen und den paar Brocken
    Griechisch, die er seit seiner Ankunft auf Kreta aufge-
    schnappt hatte, machte Richter einen guten Deal. Hut
    und Mantel des Alten wechselten den Besitzer. Für den
    Preis hätte der Mann sich einen Mantel bei einem Her-
    renschneider in London nach Maß anfertigen lassen
    können. Allerdings war die Wahrscheinlichkeit, dass er
    das tat, eher gering.
    Da Richter nicht wusste, wann seine Zielperson das Ho-
    tel verlassen würde, war er stundenlang in der Gegend
    herumgestreunt, in der er den blauen Seat gesehen hatte.
    Er fragte sich bereits, ob Mr. Watson oder Jones den gan-
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    zen Tag in seinem Hotel bleiben würde, als er ihn endlich
    erblickte. Der Mann ging zu seinem Wagen.
    »Hat McCready Sie geschickt?«, fragte Stein jetzt plötz-
    lich.
    »Wer ist McCready?«
    Stein lehnte

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