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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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Sie jetzt?«
    »Weiß ich noch nicht. Ich habe alle Beweise eingesam-
    melt, die ich gefunden habe, und alle Gegenspieler sind
    meines Wissens eliminiert, also werde ich wohl nach Lon-
    don zurückfliegen. Soll doch meine Abteilung oder der
    MI6 aus der Geschichte schlau werden.«
    »Viel Glück. Ich fahre sofort nach Zounáki und biege die
    Angelegenheit dort gerade. Vielleicht sehen wir uns ja mal
    wieder.«
    »Sie wissen ja: Sag niemals nie.« Damit unterbrach
    Richter die Verbindung.

    612

    HMS Invincible, Kretisches Meer

    Der junge Fernmeldematrose war etwas durcheinander.
    Die Vorschriften waren zwar eindeutig, aber er hatte keine
    Ahnung, wie er sie einhalten sollte. Also rief er seinen
    Chief und erklärte ihm das Problem.
    »Ich erledige das«, sagte der CPO und ging zum Com-
    munications Officer.
    »Ja, Chief?«
    »Wir haben ein kleines Problem, Sir«, sagte er. »Es ist
    gerade ein als geheim eingestufter Blitz-Funkspruch für
    Lieutenant Commander Richter hereingekommen. Soweit
    ich weiß, hält er sich irgendwo an Land auf, aber wir kön-
    nen ihm den Funkspruch nicht in der angewiesenen Zeit
    zustellen.«
    »Das dürfte eher Lieutenant Commander Richters Prob-
    lem sein als unseres, Chief. Geben Sie mir den Funkspruch.
    Ich versuche herauszufinden, ob die Ops-Abteilung Kon-
    takt zu ihm hat.«
    Der Offizier verließ nachdenklich das Communications
    Center. Er hatte noch nie erlebt, dass ein einfacher Offizier, und in seinen Augen zählte ein Lieutenant Commander
    dazu, so viele als vertraulich klassifizierte Funksprüche erhalten hatte oder den anderen Abteilungen an Bord eines
    Schiffes so viele Scherereien beschert hatte. Er wünschte,
    dass dieser verdammte Typ sich so schnell wie möglich
    wieder nach London verpisste, oder woher auch immer er
    gekommen sein mochte.
    »Richter?«, sagte er ohne Einleitung, als er in das Ops
    613
    Office trat. Ops Three saß an seinem Schreibtisch und ar-
    beitete den Flugplan für den nächsten Tag aus. »Haben Sie
    eine Kontaktnummer von ihm?«
    »Hab’ ich«, erwiderte Ops Three, »aber er hat entweder
    seit ein paar Stunden sein Telefon ausgeschaltet oder be-
    findet sich außerhalb des Funknetzes. Warum?«
    »Ich habe einen Funkspruch für ihn«, sagte der Com-
    munications Officer und hielt ihm das Klemmbrett unter
    die Nase. »Es ist als geheim mit dem Vermerk Blitzzustel-
    lung eingestuft. Ich nehme an, Sie können Richter einfa-
    cher erreichen als wir. Also können Sie den Funkspruch
    auch gleich selbst entgegennehmen. Quittieren Sie hier.«
    »Na herzlichen Dank«, murmelte Ops Three leise.

    Westkreta

    Richter hatte seinen Anruf bei Fitzpatrick vor vier Minu-
    ten beendet, gerade den Motor seines Renault angelassen
    und den ersten Gang eingelegt, als sein anderes Handy, das
    Enigma, das er von der Invincible mitgenommen hatte, klingelte.
    »Commander Richter? Hier spricht Ops Three, Sir, auf
    Mutter. Wir versuchen schon seit einiger Zeit, Sie zu errei-
    chen.«
    »Tut mir Leid, das Telefon war ausgeschaltet. Was gibt
    es?«
    »Ich soll Ihnen Informationen über eine Landung durch-
    geben, Sir. Heute Nachmittag hat sich etwa gegen fünfzehn
    Uhr Ortszeit eine amerikanische Fregatte der Westküste
    614
    von Kreta genähert und einen Hubschrauber abgesetzt. Er
    ist in die Nähe von Plátanos geflogen und dort vermutlich
    auch gelandet. Ein paar Minuten später ist er wieder gestar-
    tet und zu der Fregatte zurückgekehrt. Das Schiff hat an-
    schließend das Gebiet verlassen. Wir nehmen an, dass der
    Hubschrauber jemanden an Bord genommen hat.«
    Richter lächelte kurz, bevor er antwortete. »Ich glaube
    nicht, dass der Mann, den sie erwartet haben, aufgetaucht
    ist. Ich bin ihm vorher begegnet. Ist das alles?«
    »Nein, Sir. Man hat mir gerade einen Funkspruch für
    Sie gegeben, oberste Priorität. Er steckt in einem versiegelten Umschlag, deshalb kann ich nicht mehr darüber sagen.
    Was soll ich damit machen?«
    Richter dachte einen Augenblick nach. »Öffnen Sie ihn
    bitte«, sagte er dann. »Auf meinen ausdrücklichen Befehl.«
    »Ich darf Ihnen den Inhalt aber nicht vorlesen, Sir«,
    wandte Ops Three ein. »Nicht mal über eine sichere Lei-
    tung.«
    »Weiß ich«, erklärte Richter. »Aber Sie können mir si-
    cher sagen, ob ich sofort zum Schiff zurückmuss oder was
    anderes tun soll.«
    »Das stimmt, Sir.« Richter hörte, wie der Umschlag auf-
    gerissen wurde, und dann herrschte Stille, als Ops Three
    die Nachricht überflog.
    »Ja?«, hakte

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