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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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beantwortete die Frage
    nicht direkt. »Mir ist zu Ohren gekommen, dass Sie einige
    ziemlich hohe Jungs durchchecken, John«, erklärte er.
    Westwood nickte, und Rawlins redete weiter. »Worum ge-
    nau geht es?«
    »Im Moment«, gab Westwood zu, »habe ich noch kein
    klares Bild. Ich weiß nur, dass die Firma in den Siebzigern
    eine streng geheime Operation irgendwo im Mittelmeer
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    durchgeführt hat. Vor kurzem hat ein griechischer Tau-
    cher einen abgestürzten Learjet vor der Küste Kretas ge-
    funden. Meine Nachforschungen haben ergeben, dass es
    eine Verbindung zwischen dieser Operation und dem ab-
    gestürzten Jet gibt. Als die Nachricht vom Fund des Flug-
    zeuges durch die Presse ging, hat jemand hier in Amerika
    angefangen, alle CIA-Agenten zu liquidieren, die mit die-
    ser Operation zu tun hatten. Er hat drei Agenten umge-
    bracht, die schon lange pensioniert waren.«
    Rawlins hob die Brauen. »Wie hießen sie?«
    »Charles Hawkins, James Richards und Henry Butcher.«
    Rawlins schüttelte den Kopf. »Die Namen sagen mir
    nichts.«
    »Das wundert mich nicht, Henry. Sie haben lange vor
    Ihrer Zeit hier angefangen. Immerhin wurden alle drei
    schon vor mehr als zehn Jahren pensioniert.«
    »Aber wenn sie schon so lange außer Dienst waren, wa-
    rum zum Teufel hat sie dann jemand umgebracht?«
    »Genau das würde ich gern herausfinden«, erwiderte
    Westwood. »Wer der Killer auch sein mag, er geht absolut
    rücksichtslos vor. Er hat nicht nur Hawkins getötet, son-
    dern auch dessen Frau, und Henry Butcher lag in einem
    Krankenhaus im Koma, als er ermordet wurde. Mich beun-
    ruhigt vor allem, dass dieser Killer wahrscheinlich noch
    hier in Langley arbeitet. Deshalb versuche ich verzweifelt,
    jemanden zu finden, auf den das Profil passt, das ich bis
    jetzt zusammengebastelt habe.«
    »Und das wäre?«, erkundigte sich Rawlins.
    »Er muss mindestens seit 1969 oder 1970 bei der Firma
    arbeiten, wahrscheinlich in der Einsatzplanung oder in der
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    Abteilung Aufklärung, und es ist wahrscheinlich, dass er
    mittlerweile eine recht hohe Position bekleidet.«
    »Das ist alles?« Rawlins sah ihn ungläubig an.
    »Das ist alles«, bestätigte Westwood. »Deshalb halte ich
    Ihre Leute auf Trab, Henry. Ich muss allerdings zugeben,
    dass ich keinen persönlichen Besuch erwartet hätte.« West-
    wood lächelte.
    Rawlins erwiderte das Lächeln. »Ich hätte mich auch
    normalerweise nicht damit aufgehalten, aber wir haben
    heute Morgen eine Funkmeldung der CIA-Station in Lon-
    don erhalten, mit hoher Priorität. Meine Leute hielten sie
    für so wichtig, dass sie mich verständigten. Der britische
    Secret Intelligence Service hat sich nach einigen Leuten er-
    kundigt, die ihrer Meinung nach in den frühen Siebzigern
    CIA-Agenten gewesen sind.«
    »Wirklich?«
    »Und was soll ich sagen«, fuhr Rawlins fort. »Einige der
    Namen, welche die Briten so neugierig machten, haben Sie
    gerade genannt.«

    Westkreta

    Richter fuhr mit Murphys Leihwagen bis nach Tavronítis,
    bog dort rechts nach Chaniá und Réthymnon ab und
    brachte schleunigst Abstand zwischen sich und die beiden
    Leichen. In Máleme ließ er den Peugeot stehen und setzte
    sich in seinen eigenen Mietwagen. Dann fuhr er Richtung
    Chaniá weiter. In Plataniás hielt er neben der Straße an
    und griff in seine Jackentasche.
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    Aus verständlichen Gründen hatte er beide Handys
    ausgeschaltet, als er den Hut und Mantel des Alten ange-
    zogen hatte. Jetzt schaltete er sie wieder ein, wählte auf
    dem, das Ross ihm gegeben hatte, die Nummer des SIS von
    Kreta und verlangte Fitzpatrick zu sprechen. Dreißig Se-
    kunden später war der SIS-Officer am Apparat.
    »Ich habe die Angelegenheit erledigt, über die wir ge-
    sprochen haben«, erklärte Richter.
    »Was genau heißt ›erledigt‹?«
    »Man könnte es als endgültige Lösung bezeichnen. Der
    Mann, der sich Richard Watson nannte, weilt nicht länger
    unter uns, ebenso wenig wie der Saubermann, den jemand
    auf Watson angesetzt hat.«
    »Saubermann?«, fragte Fitzpatrick. »Was für ein Sau-
    bermann? Davon höre ich zum ersten Mal.«
    »Ich auch«, antwortete Richter. »Ich habe mit Watson
    geredet, bevor er ausgelöscht wurde. Sein echter Name lau-
    tete Richard Stein.«
    »Waren Sie der ›Löscher‹?«
    »Das Vergnügen hatte ich nicht«, gab Richter zu. »Ich
    wollte ihn zwar liquidieren, aber jemand anders ist mir zu-
    vorgekommen. Nach dem zu urteilen, was Stein mir er-
    zählte, war die ganze Operation ein

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