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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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Operation in Verbindung gebracht wird.«
    »Vielleicht. Aber wir kriegen ihn. Mit dem, was in der
    Akte steht, können wir diesen Mistkerl hoffentlich bald
    festnageln.«
    »Da fällt mir noch etwas ein, was vielleicht hilfreich
    ist«, sagte Richter. »Ich habe mit Stein auf Kreta geplau-
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    dert. Die einzige konkrete Information, die er mir gege-
    ben hat, war der Name seines Führungsoffiziers. Er heißt
    McCready.«
    Westwood sah ihn interessiert an und schüttelte den
    Kopf. »Auf diesen Namen bin ich bei meinen Nachfor-
    schungen nicht gestoßen«, erwiderte er. »Ich kann ihn na-
    türlich morgen in Langley überprüfen, aber ich vermute,
    dass er entweder nur für diese Einsatzbesprechung rekru-
    tiert wurde oder aber einen Decknamen benutzt hat. Bei
    einer Operation dieser Geheimhaltungsstufe ist das üb-
    lich.«
    »Noch etwas«, fuhr Richter fort. »Und das bereitet mir
    echtes Kopfzerbrechen.«
    »Was?«
    »Dieser Stahlkoffer. Laut Stein waren noch vier Flaschen
    drin. Drei waren luftdicht versiegelt und eine hat der grie-
    chische Taucher geöffnet. In dem Koffer waren jedoch Fä-
    cher für acht weitere Flaschen ausgespart. Hat Aristides sie an jemanden verschachert oder hat jemand sie aus dem
    Koffer entwendet, bevor Aristides das Flugzeug gefunden
    hat? Können Sie sich vorstellen, was eine Terrorgruppe
    mit acht von diesen Virenbehältern anfangen kann, wenn
    schon der Inhalt einer Flasche alle tötet, die in seine Nähe kommen?«
    »Scheiße. Haben Sie noch weitere Hiobsbotschaften auf
    Lager, von denen ich wissen sollte?«

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    Lake Ridge, Virginia

    Eine Stunde nachdem Nicholson aufgestanden war, hatte
    er sich von seinem PC zu Hause in den geheimen Server
    eingeloggt, aber er wartete noch immer auf eine Emp-
    fangsbestätigung, die anzeigte, dass Murphy oder Stein
    mittlerweile die E-Mails geöffnet hatten, die er ihnen ge-
    schickt hatte. Auf seine wiederholten Versuche, ihre Han-
    dys zu erreichen, antwortete nur die Stimme der Voicebox,
    die ihm nüchtern mitteilte, dass die Geräte abgeschaltet
    waren.
    Das war das schlimmstmögliche Szenario. Es implizier-
    te, dass beide Männer entweder tot oder erwischt worden
    waren oder aus einem anderen Grund nicht an ihre Com-
    puter oder Handys kamen. Und das hieß so gut wie sicher,
    dass sich jemand anders im Besitz der Flaschen und der
    geheimen Akte befand. Soweit Nicholson wusste, hatte
    sich aber bisher kein anderer Geheimdienst in diese Ange-
    legenheit eingeschaltet, also war es am wahrscheinlichsten,
    dass sich die kretische Polizei eingemischt hatte.
    Ob das gut oder schlecht war, konnte er nicht beurteilen,
    aber er musste unbedingt herausfinden, was genau passiert
    war. Vorher konnte er nichts unternehmen. Nicholson
    blieb einige Minuten bewegungslos sitzen und wägte seine
    Möglichkeiten ab, obwohl ihm sofort klar geworden war,
    dass er nur eine Chance hatte. Der einzige verfügbare Mit-
    arbeiter, den er auf Kreta hatte, war der CIA-Agent, der
    unter dem Decknamen Captain Nathan Levy bei der Uni-
    ted States Air Force auf Kreta diente. Nicholson konnte
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    ihn nur bitten, Nachforschungen anzustellen, weil Levy le-
    diglich in unterstützender Funktion tätig war. Wollte Ni-
    cholson mehr unternehmen, musste er weitere Leute auf
    die Insel schaffen.
    Er schlug das kleine Notizbuch auf, in dem er – illegal-
    erweise – die Kontaktdaten aller Leute eingetragen hatte,
    die er bereits in diese Operation auf Kreta eingeschaltet
    hatte. Er öffnete sein E-Mail-Programm, tippte Levys Ad-
    resse in das entsprechende Feld, schrieb eine Nachricht,
    markierte sie mit hoher Priorität, aktivierte die Empfangs-
    bestätigung und schickte sie ab.
    Als die Nachricht unterwegs war, fühlte Nicholson sich
    besser, obwohl es vermutlich bis Montagmittag kretischer
    Zeit dauern würde, bevor Levy antwortete. Aber der Zeit-
    unterschied bedeutete, dass dessen Antwort bereits am
    frühen Montagmorgen Ostküstenzeit auf dem geheimen
    Server eintreffen sollte. Das hieß, er musste nicht allzu lan-ge warten.

    Haywood, Virginia

    »Das ist nicht gut.« Westwood ließ den roten, als ultrage-
    heim klassifizierten Aktenordner sinken, und sah zu Rich-
    ter hinüber, der ausgestreckt und halb schlafend auf der
    Couch lungerte.
    »Nicht?« Richter gähnte, aber er wirkte trotz seiner Mü-
    digkeit interessiert.
    »Ich wollte hiermit«, Westwood tippte mit dem Finger
    auf den Ordner vor ihm, »die Namen aller Agenten che-
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    cken, auf die vielleicht das

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