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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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grobe Profil passt, das ich er-
    stellt habe. Die ranghöheren Agenten, deren Namen auf
    dem Umschlagdeckel stehen, habe ich schon überprüft.
    Das hat mich nicht weitergebracht, weil sie alle tot sind.
    Außerdem«, fuhr er fort, »haben uns ja die Morde an den
    beiden pensionierten Agenten überhaupt erst neugierig
    gemacht. Das Problem ist allerdings, dass unsere Junior-
    Agenten in dem Ordner nur mit ihren Initialen, manch-
    mal auch mit nur einem Buchstaben oder mit Vornamen
    erwähnt werden. Ab und zu werden am Anfang eines
    Memos auch zwei oder drei Initialen verwendet und da-
    nach dann nur noch ein Buchstabe. Für uns heute ist das
    ziemlich verwirrend, aber damals war das sicher sinnvoll,
    weil alle genau wussten, wer mit ›B‹ und ›R‹ und ›John‹
    und ›Mike‹ gemeint war.«
    »Von wie vielen Initialen reden wir denn?«
    Westwood überflog seine Notizen. »Ich habe elf Sets mit
    drei Initialen, sechs mit zwei Buchstaben und fünfzehn
    einzelne Initialen. Es ist unmöglich, sie zuzuordnen. In
    diesem Einsatzbericht habe ich zum Beispiel ›CRP‹, ›P‹,
    ›CP‹ und ›RCP‹. Damit könnte eine einzige Person ge-
    meint sein, falls man ›RCP‹ als ein falsch getipptes ›CRP‹
    ansieht, oder aber es sind zwei, drei oder sogar vier ver-
    schiedene Agenten gemeint. Das kann ich im Moment
    nicht klären.«
    »Und die Vornamen?«
    »Es ist ein halbes Dutzend«, erwiderte Westwood und
    blickte auf seine Liste. »Da hätten wir Dave, George, John,
    Mike, Oliver und Steve. Falls ich nicht etwas übersehen
    habe, wird auf sie nie mit ihren Initialen verwiesen. Es gibt 635
    weder ein ›J‹ noch ein ›D‹. Ich habe die Initialen mit den
    Namen der Agenten verglichen, die meiner Meinung nach
    damals damit zu tun gehabt haben könnten, aber kein
    Name passt, mit Ausnahme von ›John‹, und das ist wirk-
    lich nicht weiter überraschend.«
    »Können wir nicht anders an die Sache herangehen?«,
    erkundigte sich Richter. »Finden sich in diesem Ordner
    vielleicht Informationen darüber, was CAIP eigentlich be-
    wirken sollte?«
    »Nein. Bis auf dieses medizinische Kauderwelsch geht es
    um reine Routine. Anforderungen für Transport, Nachfra-
    gen über die Verfügbarkeit von Flugzeugen, die Buchung
    von Konferenzräumen und dergleichen. Fast alles in die-
    sem Ordner behandelt ausschließlich die sehr speziellen
    medizinischen Aspekte von CAIP. In den Akten, die schon
    1972 vernichtet wurden, gab es bestimmt einen allgemei-
    neren Überblick. Aber falls wir unseren ›Mister X‹ nicht
    finden und ihn überreden können, uns zu verraten, was es
    mit dieser Operation auf sich hatte, bekommen wir das
    nur heraus, wenn die Firma einigen unserer ranghöheren
    medizinischen Spezialisten die Befugnis erteilt, diese Akte
    zu analysieren. Vielleicht gelingt es ihnen ja, dieses Zeug in eine Sprache zu übersetzen, die auch Normalsterbliche begreifen.«
    »Und was jetzt?«
    »Keine Ahnung«, gab Westwood zu. »Mein erster
    Schritt dürfte sein, dieses ganze Zeug«, er deutete auf die
    Akte und Steins Koffer, »meinem Boss Walter Hicks zu
    zeigen. Das Problem bleibt jedoch, dass wir nur einen
    Haufen Initialen und Vornamen haben. Damit können
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    wir niemanden beschuldigen, schon gar kein hohes Tier in
    Langley.«
    »Kann ich verstehen«, erklärte Richter. »Wenn man je-
    manden, der in der Nahrungskette über einem steht, des
    mehrfachen Mordes beschuldigt, macht man sich nicht
    sonderlich beliebt. Es sei denn natürlich, man könnte es
    beweisen. Und das können Sie mit dem, was wir bis jetzt
    gefunden haben, ganz bestimmt nicht. Falls Sie sich irren,
    dürften Sie einige Zeit damit beschäftigt sein, diese Leute
    das vergessen zu machen. Es ist Ihre Entscheidung, John,
    aber ich würde Ihnen raten, Hicks erst zu informieren,
    wenn Sie mehr als ein paar Initialen in der Hand haben.
    Ich glaube, jetzt wäre ein wenig Finesse angesagt.«
    »Was genau meinen Sie damit?«
    Richter stand auf und setzte sich Westwood gegenüber
    an den Tisch. Er rieb sich die müden Augen und beugte
    sich dann vor. »Lassen Sie mich kurz das bisherige Szena-
    rio skizzieren. Laut Stein nennt sich der Mann, den wir su-
    chen, McCready. Natürlich ist das ein Deckname, aber
    nennen wir vorübergehend Ihren ›Mister X‹ so.« West-
    wood nickte. »Also, unser Mackie hat drei Agenten nach
    Kreta entsandt, welche die Akte und den Koffer mit den
    Flaschen beschaffen und den Learjet in Staub verwandeln
    sollten. Vermutlich steht

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