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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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umklammerte sein
    Bein, aber Richters Miene verriet weder Mitleid noch
    Reue. »Wenn Sie an einen Gott glauben, dann kann Er Ih-
    nen vielleicht vergeben.« Richters Stimme klang eisig wie
    der Tod. »Ich kann es nicht. Sie sind dafür verantwortlich,
    AIDS in die Welt gesetzt zu haben. Also ist es nur gerecht,
    wenn Sie auch daran krepieren.«
    »Nein, nein! Bitte! Wir können die Angelegenheit klä-
    ren!«, schrie Nicholson. »Ich geben Ihnen alle Unterlagen
    und verraten Ihnen alles, was ich weiß.«
    Richter ignorierte das Flehen des Mannes. Er ging zur
    Tür, drehte sich um und zielte sorgfältig. Die Pistole hustete einmal. Die Stahlflasche auf dem Tisch flog in die Luft. Das Projektil riss ihre Seite auf, und eine dunkelbraune Staubwolke wehte in Richtung des verwundeten Nicholson. Hastig
    zog Richter die schalldichte Tür zu und verriegelte sie.
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    Und schloss damit auch Nicholsons verzweifeltes Krei-
    schen ein, als die hoch infektiöse Substanz in seine Lungen
    drang.
    701
    29
    Montag
    Browntown, Virginia

    John Westwood schien fast unter Schock zu stehen, als er
    den Chrysler vorsichtig von dem sicheren Haus wegsteu-
    erte. Er hatte geschwiegen, seit Richter ihn hinausgescho-
    ben und die Türen hinter ihnen verriegelt hatte.
    Richter hatte eine Nachricht für den Verwalter dage-
    lassen und ihn davor gewarnt, den Besprechungsraum zu
    betreten, bevor ein Dekontaminierungsteam eingetroffen
    war. Er musste vermutlich Tyler Hardin verständigen,
    damit der Experte Anweisungen geben konnte, was zu
    tun war, bevor der Raum ungefährdet geöffnet werden
    konnte. Aber dieser Anruf konnte noch einen Tag war-
    ten.
    »Es ist nicht mein Job, John«, erklärte Richter schließ-
    lich. »Letzten Endes ist das Ihr Chaos, und Sie müssen es
    auch ausbaden. Aber ich habe das starke Gefühl, dass Sie
    die Sache nicht einfach so begraben können. Wenn Sie
    das veröffentlichen, dann stellen Sie nur die CIA und
    Amerika an den Pranger, worauf Sie bestimmt verzichten
    können. Ich rate Ihnen, die restlichen Flaschen nach
    Langley und zu Walter Hicks zu bringen und ihm vorzu-
    schlagen, sie den Wissenschaftlern in Fort Detrick zu über-
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    geben. Vielleicht helfen sie ja bei der Suche nach einem
    wirksamen Heilmittel gegen AIDS.«
    »Und was haben Sie vor?« Westwood sprach zum ersten
    Mal, seit er den Besprechungsraum verlassen hatte. »Wer-
    den Sie es Simpson sagen?«
    Richter nickte. »Ich sehe keine andere Möglichkeit. Lä-
    gen die Umstände anders, würden Sie das sicher ebenfalls
    tun.«
    »Vermutlich«, murmelte Westwood und richtete sich
    dann auf, als hätte er eine Entscheidung getroffen. »Hören
    Sie«, sagte er. »In den nächsten Tagen dürfte es hier ziem-
    lich drunter und drüber gehen. Ich werde die ganze Zeit in
    Langley verbringen und erklären müssen, was in dem si-
    cheren Haus passiert ist. Und das ist nur der einfache Teil.
    Wir werden auch Antworten auf die viel schwierigere Fra-
    ge suchen müssen, warum eine Horde Verrückter bei der
    CIA vor dreißig Jahren auf die Idee kommen konnte, die
    Hälfte der Bevölkerung Afrikas auszurotten.
    Sie werden ohnehin nach Hause fliegen. Also holen wir
    einfach Ihre Sachen aus meinem Haus, und ich fahre Sie so
    schnell wie möglich zum Baltimore International.«

    Haywood, Virginia

    Richter stellte den Clancy-Roman wieder in das Buchregal.
    Er hatte den Film gesehen und wusste sehr genau, wohin
    die letzte Fahrt der Roter Oktober letztlich gegangen war.
    Er überzeugte sich mit einem letzten Blick, dass er nichts
    in John Westwoods Gästezimmer vergessen hatte, nahm
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    seine Reisetasche und Steins Aktenkoffer und zog die Tür
    hinter sich zu. Als er in die Küche ging, saß Westwood mit
    ausdrucksloser Miene am Frühstückstresen. »John, ich
    kann die Pistolen nicht mitnehmen«, erklärte Richter. »Al-
    so lasse ich sie hier. Die SIG können Sie behalten. Betrach-
    ten Sie sie als Geschenk des verschiedenen Richard Stein.
    Sie würden mir sehr helfen, wenn Sie die Browning HI-
    Power per Diplomatengepäck zur US-Botschaft nach Lon-
    don schicken, damit ich sie dort abholen kann. Sie haben
    keine Ahnung, wie viele Formulare ich ausfüllen muss,
    wenn ich den Erbsenzählern den verdammten Schießprü-
    gel nicht wiedergebe. Ich habe beide Pistolen in Ihrem
    Gästezimmer gelassen, gesichert, entladen und ohne Ma-
    gazin. Sie liegen auf dem obersten Regal des Wandschranks,
    damit Ihre Kinder nicht herankommen. Das hier können
    Sie auch behalten.«

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