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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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dekomprimie-
    ren, bevor man auftaucht. Sonst bekommt man mögli-
    cherweise die Caissonkrankheit.«
    »›Bestimmte Tiefe, gewisse Zeit‹ ist mir ein bisschen zu
    vage. Wie tief und wie lange?«
    Drei Stockwerke darunter ahmte David Elias unwissent-
    lich seinen Boss nach, lehnte sich auf dem Stuhl zurück
    und sah aus dem Fenster. »Das kann ich nicht genau sa-
    gen, Sir«, erklärte er. »Das hängt von verschiedenen Fakto-
    ren ab. Soll ich hochkommen? Dann kann ich es besser er-
    läutern.«
    »Okay.«
    Elias betrat nur wenige Minuten später das Büro. Er
    hielt ein dunkelblaues Buch in der Hand. John Nicholson
    winkte ihn zu einem Stuhl und sah zu, wie sein Mitarbeiter
    das Buch aufschlug.
    »Ich habe zwar schon mal von der Caissonkrankheit ge-
    hört, aber was genau ist das?«, fragte er.
    »Es hat mit dem Druck zu tun, Sir. Je tiefer Sie tauchen,
    desto mehr wächst der Druck des Wassers auf den
    menschlichen Körper. Der Druck steigt etwa um eine At-
    mosphäre pro dreißig Fuß Tauchtiefe. Bei höherem Druck,
    wenn Sie zum Beispiel tiefer als sechzig Fuß tauchen, wird
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    der Stickstoff, den Sie mit dem Sauerstoff einatmen, nicht
    mehr vollkommen aus Ihren Lungen ausgeatmet, sondern
    löst sich allmählich in Ihrem Blutkreislauf auf.«
    »Ist das gefährlich?«
    »Nicht, solange Ihr Körper ebenfalls unter Druck steht.
    Das Problem stellt sich erst, wenn Sie wieder an die Ober-
    fläche kommen. Steigen Sie zu schnell und ohne Dekom-
    pression auf, wird der Stickstoff in Form von Bläschen in
    Ihrem Blut ausgeschieden, meistens an den Gelenken. Das
    ist sehr schmerzhaft und führt oft zu merkwürdigen Ver-
    renkungen und Krämpfen bei den Erkrankten. Um das zu
    vermeiden, muss ein Taucher in gewissen Tiefen pausie-
    ren, während er zur Oberfläche hochsteigt. Dabei wartet er
    darauf, dass der Stickstoff allmählich aus seinem Blutkreis-
    lauf verschwindet.
    Am einfachsten ist es, eine Leine mit einem Gewicht am
    Ende vom Boot hinabzulassen und mehrere Sauerstofffla-
    schen in den richtigen Dekompressionsabständen daran
    zu befestigen. Dann steigt der Taucher bis zur niedrigsten
    Flasche auf, wartet dort die entsprechende Zeit und steigt
    dann zur nächsten. Man muss diese zusätzlichen Sauer-
    stoffflaschen benutzen«, erriet er die nächste Frage seines
    Vorgesetzten, »weil nach einem langen oder tiefen Tauch-
    gang die Luft in den Tanks lange verbraucht ist, bevor der
    Taucher sicher zur Oberfläche aufsteigen kann.«
    Elias deutete auf das Buch, das vor ihm aufgeschlagen
    auf dem Tisch lag.
    »Diese Tabellen zeigen die empfohlenen Dekompres-
    sionstiefen und -zeiten für unterschiedliche Tauchtiefen
    und -dauer, Sir. Wie ich bereits am Telefon sagte, sind die
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    Gleichungen leider sehr unterschiedlich, und außerdem
    haben wir mehrere Tabellen zur Auswahl, was es noch
    komplizierter macht. Die der U.S. Navy zum Beispiel sind
    berüchtigt, weil die ihre Taucher mit Abstand am schnells-
    ten aus dem Wasser holen. Dafür landen diese Leute aber
    auch am schnellsten in der Dekompressionskammer.«
    Nicholson sah ihn verständnislos an, und Elias fuhr mit
    seinen Erklärungen fort.
    »Wenn ein Taucher zu schnell hochkommt, was jeder,
    der nach den Tabellen der U.S. Navy taucht, tut, ist die
    Dekompressionskammer das einzige Mittel, um zu ver-
    hindern, dass er die Caissonkrankheit bekommt. Die Kam-
    mer ist im Wesentlichen ein Druckzylinder, der an Deck
    der größeren Tauchschiffe mitgeführt wird. Darin können
    die Taucher unter kontrollierten Bedingungen dekompri-
    mieren. Dazu benötigt man keine Sauerstoffgeräte, also
    müssen sie keine halbe Stunde zwanzig Fuß unter der
    Wasseroberfläche herumlungern.
    Um Ihnen ein Beispiel zu geben, Sir, die Navy-Tabellen
    setzen eine Dekompressionszeit von nur einundzwanzig
    Minuten für einen halbstündigen Tauchgang in einer Tiefe
    von einhundertdreißig Fuß fest. Die Buhlmann-Tabelle
    gibt achtundzwanzig Minuten als Minimum an, und die
    DECOM-Tabelle, die von der Buhlmann-Tabelle abgelei-
    tet wurde, empfiehlt achtunddreißig Minuten. Das ist bei-
    nahe doppelt so lange, wie die U.S. Navy vorschlägt. Ich
    persönlich würde mich immer an die DECOM-Zahlen
    halten.«
    »Gehen wir von einem hypothetischen Fall aus«, sagte
    der Direktor. »Wie hoch schätzen Sie die Tauchtiefe ein,
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    bei der jemand drei Sauerstoffflaschen für die Dekompres-
    sionspausen benötigt?«
    »Das kann ich nicht mit Sicherheit sagen, Sir«, antwor-
    tete Elias. »Aber wenn

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